Das abgelaufene Jahr stand für den männlichen Nachwuchs ganz unter dem Eindruck der U19-Weltmeisterschaft. Erst zum vierten Mal nahm eine deutsche Nachwuchs-Nationalmannschaft am Wettbewerb der besten Teams der Welt teil. Ein fünfter Rang bedeutete dabei das zweitbeste Ergebnis eines DBB-Teams. Auch für Deutschlands U20-Herren verlief die EM mit Platz sieben erfolgreich. Wir werfen einen Blick auf den männlichen Nachwuchs.

Der erste Titel im Nationaldress ist für die U15-Jungen in ihrer Karriere bereits eingefahren. Das von Kay Blümel betreute Team gewann im dänischen Vejen mit drei Siegen souverän den „North Sea Development Basketball Cup“. Den Auftakt machte ein 67:60-Sieg gegen die Gäste aus Schweden, gefolgt von einem äußerst knappen 75:73-Erfolg gegen Gastgeber Dänemark. In der abschließenden Partie gegen die Niederlande kam es mit dem deutlichen 92:46 zum Triumph. Im Juni waren die jüngsten DBB-Nachwuchshoffnungen bereits zuvor zu ihrer ersten Länderspielreise ins litauische Kaunas aufgebrochen. Hier sammelten die Rookies beim 4-Nationen-Turnier wichtige Erfahrungen. Neben einem Sieg gegen Polen (82:47) gab es zwei Niederlagen gegen Litauen (50:76) und Kroatien (75:79).

Äußerst spannend haben es in diesem Jahr die U16-Jungen gemacht. Das Team von Bundestrainer Alan Ibrahimagic kam bei der Europameisterschaft in Podgorica (Montenegro) mit einem blauen Auge davon. Im abschließenden Spiel um Platz 13 schafften die ING-DiBa-Korbjäger als letztes Team den Klassenerhalt. Nach einer äußerst durchwachsenen Vorbereitung startete Deutschland mit einem 87:65-Sieg gegen die Türkei in die EM. Gegen Slowenien 56:68 gab es dann den ersten Dämpfer, ehe sich die deutsche Auswahl mit einem 66:44-Sieg gegen Finnland zurückmelden konnte. Von diesem Zeitpunkt an verschärfte sich die Situation der DBB-Jungs dann allerdings von Spiel zu Spiel. Eine dramatische Niederlage gegen Spanien (55:59) bedeutete den Gang in die Platzierungsrunde (Plätze 9-16). Mit einem 61:68 gegen Estland waren nun zwei Siege zum Klassenerhalt notwendig. Diese lieferten die Ibrahimagic-Jungs dann gegen Finnland (75:62) und Schweden (77:44). Erfolgreichster deutscher Werfer war Timo Lanmüller mit 14.6 Punkten, bester Rebounder Ariel Hukporti mit 8.9 Rebounds pro Spiel.

Deutschlands U18-Jungen beendeten die Europameisterschaft in Piestany und Bratislava (Slowakische Republik) mit einem elften Gesamtrang. Das von Bundestrainer Harald Stein betreute Team verlor gleich den EM-Auftakt mit 61:70 gegen die Türkei. Schuld daran war vor allem ein schwaches Schlussviertel (14:24), durch das der Start in die EM misslang. Auch nach der zweiten Partie gegen Montenegro (73:81) blieben die DBB-Sprösslinge weiter sieglos. Das änderte sich erst mit dem 69:67 nach Verlängerung gegen Russland am dritten Spieltag. Der Overtime-Krimi schien dem Stein-Team neues Selbstbewusstsein eingehaucht zu haben, denn in Spiel vier war es der Konkurrenz aus Slowenien deutlich überlegen (91:50). Das zweite Aufeinandertreffen mit Russland fiel nach erneuter Overtime (69:70) diesmal zu Ungunsten der deutschen Auswahl aus. Durch das abschließende 89:71 über die Slowakische Republik beendeten die DBB-Jungs die EM auf Rang elf. Bester Werfer im DBB-Dress waren Jonas Mattisseck und Philipp Herkenhoff mit je zwölf Punkten pro Partie. Herkenhoff holte zudem im Schnitt die meisten deutschen Rebounds (7.4).

Ein ganz besonderes Jahr stand für die deutschen U19-Herren an. Die Mannschaft von Bundestrainer Alan Ibrahimagic durfte zur Weltmeisterschaft nach Ägypten reisen. Grund dafür war die letztjährige Qualifikation durch einen vierten Platz bei der U18-EM. Mit großen Hoffnungen reisten die DBB-Korbjäger nach Nordafrika, mussten sich jedoch im Auftaktmatch gleich mit 79:98 überraschend deutlich Litauen geschlagen geben. Durch ein 69:49 meldeten sich Oscar Da Silva (Foto) und Co allerdings gegen Puerto Rico zurück und behielt auch gegen Gastgeber Ägypten die Nerven (66:40). Das 72:65 gegen Neuseeland bedeutete dann den Einzug ins WM-Viertelfinale, in dem sich die DBB-Auswahl trotz starken Beginns mit 59:81 den USA geschlagen geben musste. Nach dem Weltmeister kam gleich der Europameister als nächste Hürde. Frankreich wurde mit einer überzeugenden Vorstellung mit 86:60 besiegt, wodurch die deutsche U19 das Spiel um Platz fünf erreichen konnte. Hier gelang den Adlerträgern gegen Litauen die Revanche (80:74), obwohl zwischenzeitlich ein 20-Punkte-Rückstand auf der Anzeigetafel stand. Der fünfte Platz war zugleich das zweitbeste WM-Ergebnis in der DBB-Geschichte. Ferdinand Zylka kam auf den besten Punkteschnitt (11.7), Lars Lagerpusch auf die meisten Rebounds (5.3).

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Die Europameisterschaft der U20-Herren stand in diesem Jahr unter besonderen Vorzeichen. Sie war die Einstimmung auf die im kommenden Jahr in Chemnitz stattfindende U20-EM. Dementsprechend motiviert ging die Mannschaft von Bundestrainer Henrik Rödl auch zur Sache, auch wenn sie durch eine ernüchternde 66:72-Niederlage gegen Schweden nur schleppend ins Turnier kam. Einem 90:51-Sieg gegen Tschechien folgte im Vergleich mit dem Gastgeber Griechenland trotz großem Kampfes dann die zweite Pleite (77:86). Mit einem umkämpften 80:77 gegen die Türkei stieß der DBB-Nachwuchs die Tür zum Viertelfinale auf. Hier erwiesen sich die Spanier als zu hohe Hürde (61:69), so dass der deutschen Auswahl nur die Platzierungsspiele um die Plätze 5-8 blieb. Nach einer Niederlage gegen Litauen (81:85) sicherten sich die ING-DiBa-Korbjäger mit einem 79:73 den siebten Rang vor Island. Aus der deutschen Mannschaft stach vor allem einer hervor: Moritz Wagner (Titelfoto), der mit im Schnitt 16.1 Punkten und 5.3 Rebounds nicht nur Top-Scorer sondern auch Top-Rebounder wurde.