Die Spielidee

Easybasket ist eine Spielform, die sich bereits an Kinder ab dem Vorschulalter richtet. Mit einem stark vereinfachten und auf wenige Regeln reduzierten Regelwerk erleichtert sie Kindern und Betreuenden den schrittweisen Zugang zum Minibasketball. Der Fokus der Spielform liegt auf dem Erlernen von Körper- und Ballkontrolle, soie auf der Ausbildung sozialer und kognitiver Fähigkeiten zum späteren Erlernen eines Sportspiels. Besonders das Treffen von Entscheidungen und das selbständige Lösen von Spielsituationen sollen spielerisch erlernt werden.

Easybasket unterscheidet drei Lernphasen vom ersten Kennenlernen bis zum Übergang zum Minibasketball. Dabei werden die Übungsstunden für alle Phasen gleichermaßen gestaltet mit einem Aktivierungs-, einem Übungs- und einem Spielpart. Für alle Entwicklugsstufen und Übungsphasen gibt es in einem Handbuch bereits viele Übungen und Spiele, die Trainer*innen oder Lehrkräfte jedoch jederzeit individuell erweitern können. Gespielt wird auf niedrige Körbe mit einem Ball der Größe 4.

Die Spielidee stammt aus Italien und wurde im Rahmen eines ERASMUS+ Projektes in Deutschland eingeführt (s.u.). Der inzwischen auch in Deutschland bekannte gelbe Ball wurde in Italien gezielt für diese Spielform entwickelt.

Lehrmaterial und Pilotstandorte

Um die neue Spielform vorzustellen und einzuführen, bietet der DBB, über das digitale Selbstlernprogramm hinaus, auch Fortbildungen für TrainerInnen und Lehrkräfte an, die sich damit beschäftigen möchten. Diese Fortbildungen bauen auf den Inhalten des Handbuches auf. Egal ob zunächst nur online oder, soweit möglich, in der Praxis werden dabei die Spielidee, die Philosophie, die Spielregeln sowie ausgewählte Spiele vorgestellt. Dabei soll es immer einen Teil des Programms geben, in dem die Teilnehmenden selber nach den Easybasket-Prinzipien etwas (weiter-)entwickeln.

Neben dem DBB-Projektteam werden hier auch die Teilnehmenden der zweitägigen Easybasket-Ausbildung mit Maurizio Cremonini in Hagen 2019 eingebunden, die dort ein entsprechendes Zertifikat erworben haben.

Darüber hinaus hat der DBB in den Jahren 2022 und 2023 bundesweit fast 20 Pilotstandorte mit Trainingsmaterial ausgestattet, an denen Easybasket über mindestens ein Schulhalbjahr lang in verschiedenen Umgebungen von Kita bis in den Verein ausprobiert und evaluiert wurde. Die Ergebnisse wurden in einem Abschlussworkshop 2023 in Hamburg gesammelt und fließen in die weitere Arbeit ein.

Einführung von Easybasket in Deutschland

In den Jahren 2019 und 2020 nahm der DBB am Projekt „EiE – Easybasket in Europe“ teil. Der italienische Basketballverband FIP hatte diese Spielform vor einigen Jahren entwickelt und wendet es seitdem erfolgreich an. Im Rahmen des Projektes wurde diese Idee dann mit den Basketballverbände aus Deutschland, Dänemark und der Tschechischen Republik sowie weiteren Partnern aus Spanien, Italien und Litauen für die europäische Ebene weiterentwickelt. Das Projekt wurde aus dem ERASMUS+ Programm der Europäischen Union gefördert.

Träger des Projektes war der Verein Olimpia Matera, da Matera im Jahr 2019 eine der beiden Kulturhauptstädte Europas war. Die technische Leitung des Projektes hatte für den italienischen Verband FIP „Mr. Minibasketball“ Maurizio Cremonini, der seit Jahren auch das italienische Minibasketballprogramm leitet. Im Rahmen von Easybasket wurde in Italien u.a. der gelbe Miniball in Größe 4 entwickelt, den es inzwischen auch in Deutschland und weiteren Ländern gibt.

„Für uns war es eigentlich keine Frage, dass wir uns an diesem Projekt beteiligen sollten als Maurizio bei uns angefragt hat. Wir waren sicher, dass diese Spielidee gerade in der Grundschule einen guten Übergang von den Ballschulen hin zum Minibasketball bieten kann und uns damit hilft, noch mehr Kindern noch früher unseren Sport nahe zu bringen“ beschreibt DBB-Vizepräsident Stefan Raid die Motivation des DBB.

Das Projekt begann mit einem gemeinsamen Kick-Off aller Partner 2019 in Matera. Bereits im Vorfeld hatte es eine europaweite Befragung zum Minibasketball durch die litauische Sportuniversität LSU gegeben, deren Ergebnisse in Matera vorgestellt wurden. Im Anschluss an den Kick-Off fanden in den vier Partnernationen jeweils zweitägige Pilotausbildungen mit Trainer*innen und Lehrkärften statt. Dabei wurden Ausbildungskonzept und inhaltliche Module getestet, diskutiert und evaluiert. Über 100 Interessierte nahmen in Hagen (Foto), Prag, Kopenhagen und Madrid an diesen Fortbildungen teil. Das Feedback der Teilnehmenden bestätigte eindeutig, dass diese Spielform Kindern den Einstieg in das Erlernen des Sportspiels Basketball erleichtert, sich sehr gut für die Schule eignet sowie den Verbänden und Vereinen bei der Gewinnung neuer Kinder für den Sport helfen kann. Auch das methodische Vorgehen wurde sehr positiv bewertet.

Die so getesteten Inhalte wurden in der letzten Projektphase in das nun vorliegende Handbuch und das Selbstlernprogramm überführt, die in alle Sprachen der Projektpartner sowie ins Englische übersetzt wurden. So sollen die Entwickelten Inhalte möglichst vielen weiteren Interessierten in ganz Europa zur Verfügung stehen.

Für den DBB arbeiteten neben Jugendreferent Tim Brentjes, der die Leitung innehatte, auch Bildungsreferent Peter Radegast sowie Georg Kleine (WBV-Verbandssportlehrer), Jürgen Maaßmann (BBW-Minireferent) und Henk Wedel (Schulsportkoordinator Hessen) an dem Projekt mit.

Das Projekt ist über die Website oder die sozialen Medien  auf Facebook, Twitter oder Instagram zu finden.