32 Minuten geführt und am Ende doch nicht belohnt. So fiel das Fazit der U16-Jungen des Deutschen Basketball Bundes heute bei der Europameisterschaft in Podgorica/Montenegro aus. Im Spiel um die Plätze 9-16 musste sich das Team von DBB-Bundestrainer Alan Ibrahimagic vor allem aufgrund eines ganz schwachen Schlussviertels mit 61:68 (16:10, 12:10, 18:13, 15:35) Estland geschlagen geben. Die meisten Punkte für Deutschland erzielte Timo Lanmüller (ratiopharm ulm/BBU P1, Foto) mit 20 Zählern. Für die DBB-Auswahl heißt es damit, am Freitag  um den Klassenerhalt kämpfen.

Bundestrainer Alan Ibrahimagic entschied sich zunächst für Lukas Herzog (Porsche BBA Ludwigsburg), Luc van Slooten (SC RASTA Vechta, Young Rasta Dragons), Jason George (TuS Urspringschule, TSG Sölfingen), Ariel Hukporti (Porsche BBA Ludwigsburg, BSG Basket Ludwigsburg) und Timo Lanmüller (ratiopharm ulm/BBU P1) in der Startformation.

Von Anfang an startete der DBB-Nachwuchs konzentriert in die Partie. Nach einem 0:2-Rückstand brachte Lanmüllers Dreier nach gut einer Minute die erste deutsche Führung (3:2). Nach zwei erfolgreichen estnischen Würfen verkürzten Herzog und George wieder auf 6:7 (5. Min.). Der Ludwigsburger Herzog war es dann auch, der die Führung zurückholte (8:7, 5. Min.). Diese gab das deutsche Team dann bis zur 37. Minute auch nicht mehr aus der Hand. Schoormann und Wagner sorgten nun nicht nur für eine 14:7-Führung, sondern auch für eine starke Dreierquote (3/7). Estlands Versuch das Punktepolster etwas schmelzen zu lassen, konterte Franz Wagner, so dass es mit 16:10 in die Viertelpause ging.

Der Start ins zweite Viertel war eine Kopie des ersten Abschnitts. Erst trafen die Gegner für zwei, dann konterte Deutschland – diesmal über Herzog – von jenseits der Dreierlinie (19:12, 12. Min.). Fehlversuche auf beiden Seiten endeten danach im 21:12 von Caisin (13. Min.). Den ersten zweistelligen Vorsprung besorgte Zdravevski (22:12, 13. Min.). Einigen punktlosen Minuten folgend holte Hukporti von der Linie das 28:16 (18. Min.). Doch Deutschland tat sich nun etwas schwerer, so dass Ibrahimagic seine Jungen zur Auszeit an die Bank holte (28:18, 19. Min.). Im Anschluss an zwei Zähler von Kriisa, durfte George vier Sekunden vor der Halbzeit noch einmal an die Freiwurflinie. Da jedoch beide daneben gingen, hieß das Resultat nach 20 Minuten 28:20.

Die Phase nach dem Seitenwechsel gehörte klar den Deutschen. Lanmüller sorgte mit seinem Distanzwurf für einen prächtigen Start (31:20, 21. Min.). Hukportie, Herzog und Caisin nutzten die Schwächephase der Esten ebenfalls aus, so dass der Vorsprung auf komfortable 15 Zähler wuchs (37:22, 24. Min.). Im Anschluss an fünf Punkte des Gegners holten Lanmüller und van Slooten binnen 20 Sekunden den alten Abstand zurück (42:27, 26. Min.), was Estland mit einem Timeout quittierte. Das zeigte zunächst Wirkung, doch den sechs Punkte vom Baltikum folgten vier von Schoormann und Wagner.

Im Schlussviertel ließ der Bundestrainer seine Schützlinge gerade einmal 45 Sekunden auf dem Parkett. Fünf Zähler des Gegners waren für den DBB-Verantwortlichen Grund genug zur schnellen Auszeit (46:38, 31. Min.), um noch einmal Konzentration anzumahnen. Diese bewies Wagner wenig später von der Dreierlinie, so dass das 49:38 (32. Min.) doch wieder für etwas Entspannung sorgen konnte. Doch danach lief nichts mehr zusammen und so brachten eigene Fehler den Gegner wieder bis auf 49:45 (33. Min.) heran. Estland witterte nun seine Chance. Von nun an war die Partie so vollkommen offen. Ein Dreier von Kriisa (54:53, 36. Min.) ließ Deutschland den Atem des Konkurrenten spüren. Kitsings schaffte mit seinem Drive dann den späten Führungswechsel (54:55, 37. Min.). Weil die DBB-Auswahl in drei Minuten gerade einmal zwei Punkte erzielen konnte, hielt der positive Trend für Estland an (54:57, 38. Min.). Die Vorentscheidung brachte Peemots Dreier 66 Sekunden vor dem Ende. Zwei schnelle Dreier von Lanmüller (58:65 und 61:65, 40 Min.) reichten nicht mehr zur Wende und so muss Deutschland weiter um den Klassenerhalt zittern.

„Wir haben lange das Spiel kontrolliert, es aber leider im letzten Viertel aus der Hand gegeben. Jetzt müssen wir in den letzten Spielen alles füreinander geben, um in der A Division zu bleiben“, so Ibrahimagic nach der Niederlage.

Für Deutschland spielten:
Lukas Herzog (Porsche BBA Ludwigsburg, 8), Luc van Slooten (SC RASTA Vechta, Young Rasta Dragons, 4), Michael Javernik (SC Heuchelhof Würzburg, s.Oliver Würzburg Akademie, 1), Jason George (TuS Urspringschule, TSG Sölfingen, 4), Ariel Hukporti (Porsche BBA Ludwigsburg, BSG Basket Ludwigsburg, 4), Fynn Aumann (SC RASTA Vechta), Radii Caisin (SC RASTA Vechta, Young Rasta Dragons, 4), Daniel Zdravevski (BG Hagen, Phoenix Hagen Youngsters, 1), Franz Wagner (ALBA BERLIN, 10), Len Schoormann (Eintracht Frankfurt, FRAPORT SKYLINERS, 5), Timo Lanmüller (ratiopharm ulm/BBU ’01, 20).

Betreut wird das Team von Delegationsleiter Peter George, Bundestrainer Alan Ibrahimagic, den Assistenztrainern Marius Huth und Jan-Philipp Eichberger, Teamarzt Dr. Benoit Reuter, Physiotherapeut David Arnold und Teambetreuer Gabriel Strack.

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