WNBL-Rückblick: MBA siegt in Overtime, Jahn dominiert Freiburg
Halbzeit in der WNBL. Der fünfte Spieltag bestätigte in vielerlei Hinsicht Tendenzen, die wir bereits zum Saisonstart erwartet hätten. Jahn München schlägt Freiburg im Kampf um die Tabellenführung deutlich, während der MTV Stuttgart endlich möchte man sagen sein Potenzial aufs Parkett bekommt. Köln siegt im Rheinderby und die MBA sichert sich gegen Lichterfelde einen Big-Point im Kampf um die Playoffs. NORD ALBA Berlin – Girls Baskets Braunschweig-Wolfenbüttel 87:31 Nach dem ersten Viertel, in dem die Gäste noch ordentlich mithielten, kam die Braunschweiger (0/5) Offensive gänzlich zum Erliegen. Lediglich 14 Punkte bekamen die Girls Baskets in den letzten drei Vierteln aufs Scoreboard und kassierten im Gegenzug 63. ALBA (3/0) verteilte den Ball, erspielte sich 25 Assists und nutzte die sich mehr und mehr häufenden Ballverluste des Gegners. In einer sehr ausgeglichenen Offensive punkteten Carla Kozlowski (13 PTS), Carolina Heymann (13 PTS), Matilde Rimoldi (12 PTS) und Helene Lehmann (12 PTS) zweistellig. ALBA bleibt damit Wedel im Nacken, während die Gäste weiter Richtung Playdowns taumeln. Mitteldeutsche Basketball Academy – BASS Berlin 69:67 Die Führung, die sich die MBA (2/3) zur Pause erspielt hatte, schmolz bereits im dritten Viertel dahin. Somit entwickelte sich eine hoch spannende Schlussphase zwischen den Tabellennachbarn aus Halle und Berlin. Nachdem Lisa Hoppe per Freiwurf ausgleichen konnte, den zweiten aber verlegte, gingen die Kontrahenten in die Overtime. Dort waren zuerst die Gastgeber überlegen und erspielten sich eine Vier-Punkte-Führung (65:61). Doch wieder schlug BASS (1/2) zurück und glich mit noch gut einer Minute zu spielen abermals aus. In der Folge profitierte BASS von einem Turnover und lag plötzlich mit 67:65 in Front. Nachdem Elisabeth Böhlert egalisierte, kamen die Sekunden von Laura Pihan. Mit zwei verwandelten Freiwürfen und dem Block in der letzten Possession der Berliner sicherte sie den zweiten Saisonsieg der MBA, mit dem man an den Gästen in der Tabelle vorbeiziehen konnte. SC Rist Wedel – TuS Lichterfelde 53:48 Mit der Chance auf die Tabellenführung unterlag der TuS Lichterfelde (2/1) knapp in Wedel (4/1). Der Gastgeber, der sich genauso wie das Team aus Berlin offensiv schwer tat, verteidigte seinen Vorsprung trotz gutem Finish der Gäste über die 40 Minuten und bleibt somit Spitzenreiter. Lichterfelde machte sich das Leben mit 45 Ballverlusten selber schwer und verharrt trotz Double-Double von Sarah Siebold (13 PTS, 10 REB) auf dem dritten Platz. Im Lager des SC war es abermals Arwen Röhrl, die mit 13 Punkten, 14 Rebounds, vier Steals und drei Blocks entscheidenden Anteil am Heimsieg hatte. WEST Cologne Regio Ladies – Rhein Bascats Düsseldorf 85:72 In einer über weite Strecken ausgeglichenen Partie zwischen den Regio Ladies (4/1) und den Bascats (1/3) startete der Gastgeber im Schlussviertel den entscheidenden Run und festigte damit den zweiten Platz. Düsseldorf, das durch die Leistungen von Laura Knaup (35 PTS, 12 REB, 6 AST) und Lena Bjeltschik (23 PTS, 15 REB) im Spiel blieb, fehlte im letzten Viertel wohlmöglich neben dem defensiven Zugriff auch die Kraft das Kölner Scoring zu kontern. Besonders Alma Schiffer (16 PTS) sorgte mit ihren acht Zählern in den finalen zehn Minuten für wichtige Impulse. Abseits derer lieferten auch Lana Förster (21 PTS, 4 REB) und Jule Bruns (15 PTS, 15 REB) ab. Metropolitain Girls – Junior-Team Osnabrück/Artland 62:90 Eine vom Start weg dominante Vorstellung des Junior-Teams (3/2), das besonders seine physischen Vorteile nutzte, um den dritten Saisonsieg einzufahren. Für Recklinghausen (0/4) wird die Luft dünner, obgleich man dank der Niederlage der Bascats nur einen Sieg Abstand auf die Playoff-Plätze hat. Offensiv zeigten die Gastgeber gute Ansätze, gewannen das zweite Viertel und trafen über 50% ihrer Dreier. Besonders an den Brettern und bei der Vermeidung von Ballverlusten zeigte man sich aber zu nachlässig. Tabea Kluss und Milena Gröschler erzielten jeweils 14 Punkte. Nina Oberländer stellte mit 20 Zählern den Osnabrücker Bestwert. Center Leni Ruholl kam auf 17 und sieben Rebounds. Phoenix-TSV Hagen – TG Neuss Junior Tigers 120:34 Hagen (5/0) erneut spektakulär. Ein Sieg, welcher deutlicher kaum hätte ausfallen können. Auch mithilfe von 48 Steals erspielten sich die Gastgeber über 110 Wurfversuche, darunter 53 Dreier, und überrannten die überforderten Gäste aus Neuss (1/4) in Halbzeit zwei komplett. Neben der überragenden Darina Zraychenko (20 PTS, 7 REB, 7 STL) spielten sich auch Shahinaz Sohit (17 PTS, 4 REB, 8 AST, 6 STL) und Lia Wasielewski (17 PTS, 4 AST, 6 STL) in der Vordergrund. Während Neuss den Sprung aus der Abstiegszone verpasst, zieht Hagen an der Spitze weiter einsam seine Kreise. Alle Spieltermine und weitere Infos MITTE Basket-Girls Rhein-Neckar – Junior Falcons Homburg 63:48 Zur Pause schienen die Gäste auf dem richtigen Weg zu sein und lagen knapp in Führung. Dann folgte aber der Einbruch nach dem Seitenwechsel und die Basket Girls (4/0) drehten den Spielstand und bauten ihre Führung mit einem 20:4-Viertel komfortabel aus. Im Schlussabschnitt fiel bei beiden Mannschaften nur wenig, sodass Rhein-Neckar Sieg Nummer vier einfahren konnte. In der Rolle der Matchwinner kamen dabei Carla Koch (22 PTS, 6 REB) und Leonie Pfanzelt (13 PTS, 6 REB) voll zur Geltung. Auf Seiten der Falcons (2/3) sorgten vor allem Emily Haux (19 PTS, 5 REB, 5 STL) und Sofia Gerber (16 PTS, 15 REB) für Gegenwehr. Post SV Nürnberg – TG Main Sharks Würzburg 56:61 Ein Hin und Her bekamen die Zuschauer in Nürnberg (3/2) geboten. Die Gastgeber erwischten einen guten Start und hielten Würzburg (4/1) bei neun Punkten im ersten Viertel. Dann drehte sich die Partie komplett und Würzburg schlug noch im zweiten Viertel zurück. Während auch das dritte Viertel den Main Sharks gehörte, kam die Nürnberger Aufholjagd im letzten Abschnitt zu spät. Damit blieben Noemi Schoenauers (21 PTS, 9 STL) und Karlotta Niklaus‘ (17 PTS, 7 REB) Leistungen nicht vom Erfolg gekrönt. Für Würzburg sicherte Mia Wiegand (23 PTS) den vierten Saisonsieg. Talents BonnRhöndorf – Rhein-Main Baskets 38:51 Im Krisengipfel zwischen den bis dato sieglosen Talents (0/4) und Baskets (1/4) entführten die Hessen zwei Punkte aus Bonn. In einer offensiv recht biederen Partie, reichte den Baskets ein starkes drittes Viertel, um den Gästen die nächste Niederlage zuzufügen. Bonn erwischte bei 62% Freiwurf- und 28% Zweierquote wahrlich einen rabenschwarzen Tag. Zudem fand auch nicht ein einziger der 14 Dreier sein Ziel. Rhein-Main und Topscorerin Helena Grgat (12 PTS) verkürzen damit den Rückstand auf die Juniors, während Bonn einen weiten Weg Richtung Klassenerhalt vor sich hat. SÜD MTV München – MTV Stuttgart 77:102 Der MTV verkaufte sich trotz des deutlichen Endstands über weite Strecken sehr gut. Im zweiten Viertel gelang es den Schwaben aber für klare Verhältnisse zu sorgen. Der Pausenrückstand von 19 Punkten erwies sich für den letztjährigen TOP4-Teilnehmer als zu hohe Hypothek. Die Formstärke bestätigte besonders Diana Ivancic (31 PTS, 4 REB). Neben ihr hatten auch Mia Mandic (18 PTS) und Leticia Gnassigbe (15 PTS) Anteile am dritten Sieg in Serie. Die erneut leerausgehenden Münchnerinnen um Isabelle Reis (18 PTS) und Elena Pecha (15 PTS, 5 REB) bleiben damit vorerst das Kellerkind. Porsche BBA Ludiwgsburg – RegioTeam Stuttgart 69:65 Einen möglicherweise überlebenswichtigen Heimerfolg feierten die Ludwigsburgerinnen (2/3) gegen das RegioTeam (1/4). Im Duell um den vierten Platz lagen die Gäste zur Pause mit vier Punkten in Führung, gaben diese aber nach der Pause her und schafften es auch im letzten Spielabschnitt nicht mehr den Bock umzustoßen. Obgleich beide Mannschaften viele Freiwürfe ungenutzt ließen, sorgte Kailey Thornton mit ihren Crunchtime-Treffern von der Linie für den Unterschied. Instrumental waren wie nicht anders zu erwarten Soraya Kozjek (22 PTS) und Jamie Zentgraf (14 PTS, 16 REB, 4 AST, 5 STL). Bei den Gästen stemmten sich Julia Geiger (19 PTS, 11 REB, 5 STL), Alicia Kugler (15 PTS, 7 REB) und Rika Windgasse (15 PTS, 5 REB, 6 AST, 5 STL) vergebens gegen die vierte Saisonniederlage. USC Freiburg – TS Jahn München 46:74 Zum ersten Mal in dieser Saison wurden dem Aufsteiger Freiburg die Grenzen aufgezeigt. Im Topspiel zwischen den beiden ungeschlagenen Spitzenteams USC Freiburg (4/1) und TS Jahn München (5/0) unterstrichen die Gäste ihre Gruppen-Sieg-Ambitionen deutlich. Die Turnerschaft erlange spätestens im zweiten Viertel Spielkontrolle und baute ihren Vorsprung stetig aus. Dank einer überragenden Anna Matic (26 PTS, 4 REB, 6 STL) und Emma Steinbicker (18 PTS, 11 REB, 4 AST) bleibt die TS Jahn damit Spitzenreiter. Für Freiburg und Aktivposten Karla Paradzik (24 PTS, 4 REB, 4 AST) geht es nun darum, sich den aufstrebenden MTV Stuttgart vom Leib zu halten.