Im dritten und letzten Gruppenspiel der FIBA U20 Women’s European Championship (Div. B) 2023 ging es für die DBB-Damen gegen die Ukraine um den Gruppensieg. Nach den deutlichen Siegen gegen die Schweiz und Großbritannien wich das Team von Bundestrainer Stefan Mienack auch gegen die Ukraine nicht von ihrer Erfolgsspur ab und gewann souverän mit 69:56 (16:16, 26:9, 14:14, 13:17). Am Freitag erwarten die DBB-Damen als Gruppenprimus nun im Viertelfinale Rumänien oder Griechenland.

Start auf Augenhöhe

Beide Teams starteten verhalten in die Partie. Frieda Bühners Freiwürfe, konterten die Ukrainerinnen nach zwei Minuten zum Ausgleich (2.). Deutschland tat sich aus dem Halbfeld schwer Offensive zu kreieren und war erst nach über vier Minuten erneut durch Bühner von der Foullinie erfolgreich (4:4). Helen Spaine netzte den ersten deutschen Treffer aus dem Spiel von draußen (7:6, 5.). Die Partie blieb aber weiterhin zerfahren und keiner Mannschaft gelang in einen offensiven Flow zu kommen. Mit dem sechsten Freiwurf verteidigte das deutsche Team die knappe Führung (11:10, 7.). Die Ukraine antwortete mit zwei Treffern aus der Midrange und drehte das Spiel (11:14). Auch in der Schlussphase fehlte es dem DBB-Team an der letzten Zielstrebigkeit im Abschluss. Der Dreier von Franka Wittenberg brachte beide Teams mit einem Zwischenstand von 16:16 in die Viertelpause.

DBB-Damen laufen heiß

Auch im zweiten Viertel nahmen die U20-Damen Anlauf für die ersten Punkte. Bühner brach die beidseitige Punktedürre nach zwei Minuten mit ihrem Dreier (19:16). Dieser zeigte Wirkung und Deutschland erhöhte durch Lara Langermanns vier Punkte in Serie auf 26:19. Daraufhin reagierte die Ukraine mit ihrer ersten Auszeit. Doch auch diese änderte vorerst nichts am Spielverlauf. Spaine mit Dreier Nummer zwei und drei und das DBB-Team plötzlich mit 13 Zählern in Front (15.). Deutschland dazu auch defensiv gut eingestellt und mit Transitionpunkten durch Olivia Okpara (34:23). Mit fortschreitender Zeit spielten sich die DBB-Damen immer freier und glänzten durch präzise Anspiele in die Zone, die zu einfachen Würfen führten. Dazu blieb die U20 auch von der Dreipunktelinie hochprozentig. Wittenbergs zweiter Dreier markierte den siebten Distanztreffer bei 13 Versuchen (40:23, 18.). Auf der anderen Seite hatte das DBB-Team die Ukraine gut im Griff und verteidigte die Drives der Gegnerinnen diszipliniert. Bühner leistete sich bei sechs Freiwurfversuchen keinen Fehler und besorgte den 42:25-Halbzeitstand.

Stärken ausgespielt

Die Ukraine eröffnete das Viertel per Dreier, den das deutsche Team durch Paula Wenemosers Treffer von „downtown“ nach drei Minuten egalisieren konnte (46:28, 23.). Selbige finishte kurz darauf gekonnt aus dem Post über ihre Gegnerin und stellte auf 50:28. Deutschland agierte mit der deutlichen Führung im Rücken abgezockt und fand in der Offense immer wieder die freie Werferin oder attackierte den Korb. Spaine abermals von jenseits der Dreipunktelinie erfolgreich (53:30, 27.). Die Ukraine, nur noch mit vereinzelten Offensivaktionen, fand auch im dritten Viertel keinen Weg zurück in die Partie. Auf deutscher Seite stach auch Lara Langermann heraus, die mit ihrem explosiven Antritt mehrmals den Weg zum Korb fand und ihren sechsten Treffer zur erneuten 20-Puntke-Führung nutzte (55:35, 28.). Zum Ende des Viertels brachte die Ukraine den Rückstand noch unter 20 Punkte (56:39).

Gruppensieg erreicht

Deutschlands Konstanz von der Freiwurflinie riss auch zu Beginn des Schlussabschnitts nicht ab und Mailien Rolf traf doppelt (58:42). Mit diesen Treffern im Rücken zeigte sich die WNBL-TOP4-MVP auch von draußen zielsicher (61:42, 33.). Die Ukraine steckte obgleich des hohen Rückstands keinesfalls auf und kam in den Folgeminuten per Dreier auf unter 15 heran (61:47). Lilli Frölich brach den gegnerischen Scoring-Lauf nach eigenem Offensivrebound. Okapara kam in Transition zum nächsten Treffer und zwang die Ukraine zur Auszeit (65:49, 36.). In der Schlussphase spielten die DBB-Damen die Partie konzentriert zu Ende zeigten sich besonders in der Kommunikation und dem Teamplay – im Vergleich zum Turnierauftakt – deutlich verbessert. Bezeichnend dafür folgte der nächste Treffer von Okpara nach feinem Zuspiel von Wittenberg (69:54, 39.). Mit dem dritten Sieg ziehen die DBB-Damen ungeschlagen ins Viertelfinale ein. Dort wartet am Freitag der Gruppenzweite der Gruppe B (Rumänien oder Griechenland).

„Freuen uns auf die nächsten Aufgaben“

Bundestrainer Stefan Mienack nach dem Spiel: „Wir haben mit dem heutigen Sieg unser Ziel die Gruppenphase als Tabellenführer zu beenden geschafft. Die Ukraine hat uns heute besonders physisch sehr gefordert und wir kamen erst im zweiten Viertel richtig in Schwung. Dann haben wir aber den nächsten Gang gefunden, unsere Würfe getroffen und waren sehr gut in der Transition. Dazu konnten wir auch als Team den nächsten Schritt machen und sind nun gespannt auf den weiteren Turnierverlauf.“

Für Deutschland spielten:
Name Position Verein
Nicole Brochlitz 1 EIGNER Angels Nördlingen
Frieda Bühner 13 GiroLive Panthers Osnabrück
Lilli Frölich 2 BC Saarlouis Royals
Leoni Kreyenfeld 0 ALBA BERLIN
Lara Langermann 12 VfL VIACTIV-AstroLadies Bochum
Olivia Okpara 8 BBZ Opladen
Martha Pietsch dnp Oregon State University/USA
Mailien Rolf 10 TV Hofheim
Lina Sontag dnp UCLA/USA
Helen Spaine 12 TuS Lichterfelde
Paula Wenemoser 5 QOOL Sharks Würzburg
Franka Wittenberg 6 Fresno State University/USA