Im zweiten Gruppenspiel der FIBA U20 Women’s European Championship (Div. B) 2023 in Craiova/ROU stand für die DBB-Damen das Duell mit Großbritannien an. Beide Teams konnten ihren Turnierauftakt mit einem Sieg abschließen. Der Mannschaft von Bundestrainer Stefan Mienack reichte gegen Großbritannien ein starkes drittes Viertel um die Partie trotz offensiver Startschwierigkeiten souverän mit 65:41 (9:7, 15:11, 25:8, 16:15) zu gewinnen.

Stotterstart auf beiden Seiten

Nach zwei Minuten ohne Punkte waren die Britinnen das erste Mal erfolgreich und gingen nach And-One mit 0:3 in Führung. Beim deutschen Team fehlte es zu Beginn – ähnlich wie im Auftaktspiel – an Spacing und Bewegung abseits des Balles. Im Gegenzug kam Großbritannien aus dem Fast-Break zu weiteren Punkten und erhöhte auf 0:5 (4.). Frieda Bühner erlöste das deutsche Team nach fast fünf Minuten ohne Treffer von der Freiwurflinie (1:5). Kurz darauf gelang Lara Langermann nach eigenem Steal der erste deutsche Korb aus dem Spiel heraus (5:7, 6.). Es folgten zwei weitere Steals in Folge, die die DBB-Damen allerdings nicht in Punkte umwandeln konnten. Deutschland lag mittlerweile im Vergleich mit dem Gegner bei der dreifachen Anzahl an Wurfversuchen, blieb aber zunächst ohne jegliches Fortune im Abschluss. Kurz darauf egalisierte Olivia Okpara für das DBB-Team und leitete die Schlussphase des ersten Viertels ein (7:7, 8.). In dieser brachte Großbritannien offensiv nichts mehr zu Stande und gab die Führung letztendlich nach dem zwölften Turnover ans DBB-Team ab (9:7, 10.).

Punkte bleiben rares Gut

Auch im zweiten Viertel blieb die Partie eine zähe Veranstaltung, ehe Nicole Brochlitz mit ihrem Drive Deutschlands Führung ausbaute (11:7). Nach einigen Fehlwürfen auf beiden Seiten, netzte Franka Wittenberg den ersten Dreier im mannschaftsübergreifend zehnten Versuch und brachte zumindest für einen Moment Euphorie in das deutsche Team (14:9, 14.). Immerhin zeigten sich die U20-Damen defensiv auf der Höhe und ermöglichten den Britinnen lediglich von der Freiwurflinie Punkte (14:11). Auch nach über sieben Minuten im zweiten Abschnitt, gelang es keiner Mannschaft offensiven Rhythmus aufzubauen und lediglich zehn Würfe beider Teams fanden bis dato ihr Ziel (18:14, 8.). Die Coaches reagierten darauf vermehrt mit Timeouts, um Anpassungen vorzunehmen. In der Endphase war es erneut Brochlitz die das Closeout attackierte und Deutschland auf die 20-Punkte-Marke brachte. Martha Pietsch legte aus der Midrange nach und stellte auf 22:14. Großbritannien beschloss die erste Hälfte mit einem erfolgreichen And-One und verkürzte auf 24:18.

Deutschland zieht davon

Auch nach der Pause steigerte sich das Niveau der Partie zunächst nicht. Bühner und Wittenberg brachten die Führung nach drei Minuten erstmalig in den zweistelligen Bereich (28:18). Im weiteren Spielverlauf kontrollierte Deutschland das Spielgeschehen und zeigte viel Engagement in der Defense. Nach vier Minuten kam dann auch das erste offensive Highlight hinzu und Wittenberg verwertete nach Langermanns Assist zum 32:20. Dieser Spielzug zeigte Wirkung und das DBB-Team belohnte sich mit zwei Dreiern in Folge, was die Britinnen zur Auszeit zwang (38:22, 25.). Doch auch diese änderte nichts am Spielverlauf. Die U20-Damen agierten mit mehr Zielstrebigkeit und nutzten die vielen gegnerischen Turnover, um in Transition zu punkten (40:23, 27.). Zum Ende des Viertels kamen die Britinnen nur vereinzelt von der Freiwurflinie zu Zählbarem, während Deutschland nochmal einen Gang höher schaltete. Zweimal Spaine und einmal Brochlitz von jenseits der Dreipunktelinie brachten die deutsche Auswahl mit einer komfortablen Führung ins Schlussviertel (49:26, 30.).

Arbeitssieg

Den Auftakt machte Bühner, die ihren sechsten Steal in einfache Punkte umwandelte (51:26). Die Partie gestaltete sich weiterhin einseitig und Großbritannien fand offensiv keine Lösungen gegen die aggressive Verteidigung der DBB-Damen. Deutschland im Schongang mit den nächsten Punkten durch Bühner, die in der Zone ihr ganzes Repertoire zeigte (53:28, 34.). Im Verlauf wurde die deutsche Auswahl allerdings wieder nachlässiger und kassierte einen 8:2-Lauf, bevor Lilli Frölich per Layup erfolgreich war (57:36, 36.). Sekunden später nutzte Wittenberg den 18. deutschen Steal zur Wiederherstellung der 20-Punkte-Führung. In den Schlussminuten spielten die U20-Damen die Partie routiniert runter und stehen damit vor dem letzten Gruppenspiel gegen die Ukraine bei zwei Siegen aus zwei Spielen.

„Defensiv klar verbessert“

Bundestrainer Stefan Mienack schätzte den Sieg seiner Mannschaft wie folgt ein: „Wir konnten uns heute defensiv deutlich steigern und haben viel investiert. Die 36 Ballverluste des Gegners bestätigen unseren Einsatz. In der ersten Hälfte war der Korb trotz vieler guter Looks wie vernagelt und wir konnten uns erst im dritten Viertel freispielen. Jetzt haben wir zwei spielfreie Tage, die wir auf der einen Seite für Erholung und auf der anderen Seite aber auch für die Arbeit an taktischen Aspekten nutzen wollen. Unser Ziel gegen die Ukraine ist der Gruppensieg, um mit maximalem Selbstvertrauen in die Entscheidungsspiele zu gehen.“

Für Deutschland spielten
Name Punkte Verein
Nicole Brochlitz 9 EIGNER Angels Nördlingen
Frieda Bühner 16 GiroLive Panthers Osnabrück
Lilli Frölich 4 BC Saarlouis Royals
Leoni Kreyenfeld 2 ALBA BERLIN
Lara Langermann 5 VfL VIACTIV-AstroLadies Bochum
Olivia Okpara 2 BBZ Opladen
Martha Pietsch 4 Oregon State University/USA
Mailien Rolf 0 TV Hofheim
Lina Sontag dnp UCLA/USA
Helen Spaine 10 TuS Lichterfelde
Paula Wenemoser 4 QOOL Sharks Würzburg
Franka Wittenberg 9 Fresno State University/USA