Zum Auftakt der FIBA U20 Women’s European Championship (Div. B) 2023 in Craiova/ROU trafen die U20-Damen im ersten Spiel der Gruppe A auf die Schweiz. Nachdem sich das Team von Bundestrainer Stefan Mienack lange Zeit schwertat, präsentierte sich die DBB-Auswahl in der zweiten Halbzeit vor allem defensiv stark verbessert und fährt dank deutlichem Schlussviertel einen souveränen 75:55-Sieg ein (18:17, 26:20, 13:10, 18:8).

DBB-Damen mühen sich

Deutschland zum Start mit noch Sand Getriebe. Nach zwei Freiwürfen von Franka Wittenberg übernahm die Schweiz erstmal das Heft des Handelns und führte nach zwei Minuten mit 2:7. Die DBB-Damen versuchten sich defensiv zu Beginn in der Ganzfeldpresse, agierten offensiv allerdings zu ideenlos. Lina Sontags Dreier lieferte Balsam für die deutsche Seele und verkürzte auf 9:10 (4.). In der Folge kam die U20 besser ins Spiel und glich durch Mailien Rolfs Treffer von draußen aus (12:12). Olivia Okpara besorgte kurz darauf mit vier schnellen Punkten die erste Führung (16:14, 7.). Trotz alldem blieb der Auftritt der DBB-Auswahl im ersten Viertel durchzogen von Abstimmungsproblemen und fehlender Präzision an beiden Enden des Feldes. In der Schlussminute gelang den Schweizerinnen zunächst der erneute Führungstreffer, welchen Frieda Bühner mit den deutschen Freiwürfen sieben und acht noch kontern konnte (18:17, 10.)

Offense harmoniert

Das zweite Viertel eröffnete erneut Bühner, die sich immer wieder gut unter den Körben positionierte (20:17). Die Schweiz mischte aber weiterhin munter mit und kam auch bedingt durch deutsche Fehler zum Ausgleich (20:20, 13.). Auch den Dreier von Nicole Brochlitz egalisierten die Schweizerinnen im direkten Gegenzug. Die Partie blieb somit weiterhin umkämpft und den deutschen Damen gelang es bislang nicht sich abzusetzen. Nach fünf Minuten kamen die U20-Damen allerdings langsam ins Rollen. Sontag mit zwei Freiwürfen und Dreier. Kurz darauf verwertete Martha Pietsch Bühners Steal und zwang die Schweiz zur Auszeit (32:25, 16.). Defensiv blieb die DBB-Auswahl ihrem hohen Druck beim Ballvortrag treu und versuchte die Kontrahentinnen zu Fehlern zu zwingen. Pietsch und Bühner erhöhten kurzzeitig auf plus acht, ehe die Schweiz die nächste Lücke im deutschen Defensivverbund nutzte (38:32, 17.). In der Endphase der ersten Halbzeit schaffte es Deutschland den Vorsprung auf sieben Punkte auszubauen (44:37, 20.).

Wurfglück lässt nach

Die DBB-Damen starteten mit deutlich besser organisierter Defense in die zweite Hälfte, verpassten es aber sich dafür am anderen Ende zu belohnen. Nach drei Minuten ohne Punkte, hatte die Schweiz den Rückstand fast aufgeholt (44:42). Eine Minute später erlöste Sontag das deutsche Team und sorgte für den ersten Treffer des Viertels (46:42, 25.). Helen Spaines Dreier und Okparas Layup sorgten wieder für klareres deutsches Übergewicht (51:44). Die Folgeminuten waren allerdings geprägt von Ungenauigkeiten und Wurfpech, sodass sich beide Mannschaften schwertaten Zählbares auf die Anzeigetafel zu bringen. Trotzdem kontrollierte die DBB-Auswahl die Partie nun merklich und schaffte es die Lücken aus den Anfangsminuten besser zu schließen. Okpara und Bühner erhöhten kurz vor dem Schlussabschnitt auf 57:46 und brachten die Führung erstmalig in den zweistelligen Bereich (30.).

Starkes Finish

Deutschland behielt das Momentum zu Beginn des vierten Viertels auf eigener Seite und knackte nach Spaines zweitem Dreier die 60-Punkte-Marke. Auch defensiv zeigten sich die DBB-Damen weiterhin engagiert und forcierten vermehrt schweizer Turnover. Rolf wachsam beim Offensivrebound und dem perfekten Kickout zu Brochlitz, die für drei einnetzte (65:49, 34.). Deutschland mittlerweile die klar bessere Mannschaft und besonders von der Bank mit positivem Impact. Erst Leoni Kreyenfeld mit einem langen Zweier gefolgt von Lilli Frölichs Freiwürfen (69:53). Im Anschluss daran die nächste starke Phase von Frieda Bühner. Die DBB-Topscorerin des U19 World Cups blieb enorm hochprozentig in der Zone und bestach durch ihre Qualitäten beim Rebound (71:53, 37.). Die Schweizerinnen fanden gegen die Länge und Physis der deutschen Defensive keine Lösungen mehr und agierten zunehmend verunsichert. Deutschland brachte die Führung schlussendlich ungefährdet über die Ziellinie und startet mit einem souveränen Auftaktsieg ins Turnier (75:55, 40.).

„Steigerung nach der Pause“

Bundestrainer Stefan Mienack schätzte die Leistung folgendermaßen ein: „Das war ein typisches Auftaktspiel um 13:00 Uhr. Wir hatten zu Beginn einige defensive Probleme und haben etwas gebraucht um richtig ins Spiel zu finden. In der zweiten Halbzeit konnten wir uns definitiv steigern und sind unserer Favoritenrolle zum Ende gerecht geworden. Trotzdem müssen wir als Team noch besser zusammenfinden und brauchen mehr Kommunikation auf dem Feld. Der heutige Sieg ist ein guter Start, aber für den Verlauf wird unsere heutige Leistung nicht ausreichen.“

Für Deutschland spielten
Name Punkte Verein
Nicole Brochlitz 6 EIGNER Angels Nördlingen
Frieda Bühner 14 GiroLive Panthers Osnabrück
Lilli Frölich 2 BC Saarlouis Royals
Leoni Kreyenfeld 4 ALBA BERLIN
Lara Langermann 0 VfL VIACTIV-AstroLadies Bochum
Olivia Okpara 12 BBZ Opladen
Martha Pietsch 8 Oregon State University/USA
Mailien Rolf 5 TV Hofheim
Lina Sontag 14 UCLA/USA
Helen Spaine 6 TuS Lichterfelde
Paula Wenemoser 0 QOOL Sharks Würzburg
Franka Wittenberg 4 Fresno State University/USA