Die Telekom Baskets Bonn haben ihren zweiten internationalen Titel verpasst. Beim FIBA Intercontinental Cup 2023 (Klub-Weltmeisterschaft) in Singapur unterlag das Team von Head Coach Roel Moors im Finale gegen Sesi Franca Basquete aus Brasilien mit 69:70 (13:18, 21:16, 16:24, 19:12). Bonn hatte als Sieger der Basketball Champions League am Turnier teilgenommen, die Brasilianer hatten die Basketball Champions League Americas für sich entschieden.

Starker Gegner

Nach den zwei überdeutlichen Erfolgen gegen Al Manama (BHR) und Zhejiang (CHN) erwarteten die Baskets heute einen Gegner anderen Kalibers. Und so sah sich Bonn nach drei Minuten mit 3:9 im Rückstand. Die Brasilianer um ihren langen Point Guard Georginho beindruckten die Baskets, die ihrerseits einige „einfache“ Würfe liegen ließen. Die Deutschen blieben aber cool und fanden Schritt für Schritt in die Partie (8:9, 5.). Die nächsten Szenen gehörten wieder den langen Brasilianern, die zum 8:14 kamen (7.), Auszeit Bonn. „We are very soft“, kritisierte der Head Coach. Sesi Franca dominierte weiter, der Dreier von Till Pape zum 13:18 tat gut (9.).

Defense legt zu

Man wartete förmlich auf den Ruck, der durch das Bonner Team gehen musste. Glynn Watson brachte Energie von der Bank, Benedikt Turudic traf an der Freiwurflinie zum 18:20 (12.). Bonn gelang es bis dahin zu selten in ein echtes Teamplay zu kommen und versuchte es immer wieder mit Einzelaktionen. Die Defense legte jetzt aber spürbar zu, die Körpersprache sah anders aus als noch zu Beginn. Mehrmals hatten die Telekom Baskets den Führungswechsel auf der Wurfhand, aber es sollte nicht sein. Kein Wunder bei nur 28 % Wurfquote zu diesem Zeitpunkt. Sam Griesel war es schließlich, der sein Team per Dreier mit 23:22 in Front warf (15.). Bonn kontrollierte das Spiel jetzt vor allem durch die Defense, die dem Gegner kaum noch Raum zur Entfaltung ließ. Offensiv aber blieb es bei der Wurfschwäche, sodass die Brasilianer im Spiel blieben (26:25, 18.). Bis zum Gang in die Kabinen blieb es völlig offen (34:34).

Fotos: FIBA

Viele Ballverluste

Kurz nach Beginn des dritten Viertels musste Sengfelder mit drei Fouls auf die Bank. Nach wie vor konnte sich kein Team absetzen, die Führung wechselte mehrmals hin und her. Die Telekom Baskets versuchten weiterhin, mit intensiver Defense ihre Offensivschwäche zu kompensieren. Watson legte ein Vierpunktspiel auf (43:40, 25.), es sollte nicht der letzte Führungswechsel der Partie gewesen sein. Die Brasilianer kamen umgehend zum Ausgleich und zur Führung (43:45, 26.). Der Gegner war obenauf, als Bonn den Ball verlor und leichte Punkte herschenkte. Beim 43:48 nach 27 Minuten musste man sich um die Bonner sorgen. Das Spiel war geprägt von vielen Ballenverlusten. Frey besorgte per step back-Dreier den erneuten Ausgleich (48:48, 28.), es blieb spannend. Nach drei Vierteln hieß es allerdings 50:58 aus Bonner Sicht.

Comeback?

Sollte den Telekom Baskets Bonn noch einmal ein Comeback gelingen? Das war die große Frage des Schlussviertels. Zunächst konnten einmal mehr sehr gute Wurfchancen nicht genutzt werden. Aber Bonn gab nicht auf und kam durch Kirkwood und Frey heran (55:58, 33.). Es bahnte sich eine ganz enge Schlussphase an. Bonn hängte sich jetzt voll rein, stand sich aber bei den Würfen direkt in Korbnähe buchstäblich immer wieder selbst im Weg. Watson netzte einen Dreier zum Ausgleich, fast urplötzlich war man wieder da (58:58, 35.). Erneut hatten die Südamerikaner die passende Antwort. Kirkwood und Udanoh schieden mit fünf Fouls aus, Sesi Franca kam zum 58:62 (37.). Den Zweier von Pape beantworteten die Brasilianer zum 60:64 (38.). Watson verkürzte an der Freiwurflinie (62:64, 2’08), Sengfelder traf einen Dreier zur Bonner 65:64-Führung (1’34). An der Freiwurflinie glich der Gegner aus, dann machte Pape das 67:65, die Brasilianer waren mit einem „and one“ zur Stelle (67:68, ’53). Watson punktete 38 Sekunden vor dem Ende zum 69:68, der nächste Wurf von Sesi Franca ging daneben. Bonn spielte die Uhr herunter, mit 1,9 Sekunden auf der Uhr bekamen die Brasilianer nach einer Auszeit den Ball. Und punkteten mit der Schlusssirene zum Sieg (69:70).

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