„Es ist schwer in Worte zu fassen, wie sehr wir uns freuen“
Am kommenden Samstag, 2. August 2025, findet das erste Spiel der U20-Damen im Rahmen der FIBA U20 Women’s EuroBasket 2025 in Matosinhos/POR statt. In ihrer Gruppe erwarten sie als Gegner Slowenien, Portugal und Frankreich. Alle Spiele können Fans live und kostenlos im FIBA-Stream auf YouTube verfolgen. Im Interview spricht Bundestrainerin Constanze Wegner über die ersten Erfahrungen als Bundestrainerin, die Vorbereitung auf die Europameisterschaft sowie die Stimmung im Team für diesen gemeinsamen Sommer. Conni, das ist dein erstes Turnier als Bundestrainerin. Wie geht’s dir damit? Fühlst du dich gut vorbereitet? Ich freu mich extrem. Ich kenne die meisten Mädels ja schon aus den letzten zwei Jahren, als ich Co-Trainerin bei Stefan (Möller) war. Es ist schwer in Worte zu fassen, wie sehr wir uns freuen. Es ist richtig toll. Und als Trainerin ist es mindestens genauso aufregend, wie für die Spielerinnen, das erste Mal bei so einem Turnier dabei zu sein. Ich fühle mich gut vorbereitet. Wir hatten eine richtig gute Vorbereitungszeit, die Sidney (Parsons) noch für uns geplant hat. Kurz vor Schluss gab’s ein bisschen Unruhe, weil jemand im Staff kurzfristig ausgefallen ist, aber wir konnten Nils (Wehdemeier) spontan mitnehmen. Er war am Anfang der Vorbereitung ja schon als Co-Trainer dabei. Jetzt sind wir hier in Portugal und können endlich loslegen. Bei der U19-WM 2023 und bei der U20-EM 2024 warst du schon als Co-Trainerin dabei. Ein paar Spielerinnen von damals sind jetzt bei der U20 dabei. Hilft dir das bei deiner Arbeit und wenn ja, wie? Jein. Ich war die Saison über eher bei den Jungs unterwegs, hatte also mit den Mädels nicht viel zu tun, außer mal ein Spiel oder ein paar Stats anschauen. Viele von ihnen haben im letzten Jahr nochmal einen großen Schritt gemacht, sind reifer geworden. Man sieht, dass sie ein Jahr älter sind, dass sie viel gespielt haben. Sich zu kennen hilft auf der menschlichen Ebene: Die Mädels wissen, wie ich ticke, wie ich kommuniziere, und auch, wie viel Blödsinn sie sich erlauben können. Aber auf dem Feld macht es einen Unterschied, ob man Co-Trainerin oder Trainerin ist. Da mussten wir uns nochmal neu sortieren. Als Icebreaker war’s hilfreich, aber sportlich gesehen mussten wir uns neu kennenlernen. Wie bist du mit dem Verlauf der Vorbereitung zufrieden? Was ist gut, was muss noch besser werden? Ich bin sehr zufrieden. Wir hatten ein starkes Programm. Props nochmal an Sidney. Die Mädels haben schnell verstanden, was wir von ihnen wollen. Die Gruppe ist klasse. Es ist eine gute Mischung aus Spaß und Ernst, wir haben eine gute Kommunikation, können auch Sachen klären, wenn was unklar ist. Im Großen und Ganzen passt das. Jetzt geht’s darum, wie gut wir es schaffen, unser Spiel durchzusetzen. Gerade auf Teneriffa haben wir da nochmal große Fortschritte gemacht. Man merkt, dass die Mädels genauso Bock haben wie wir. In der Vorrunde trefft ihr auf Slowenien, Portugal und Frankreich. Was kommt da auf euch zu? Slowenien ist schwer einzuschätzen. Die hatten nur wenige Testspiele, das letzte ist zwei Wochen her. Die sind ein bisschen die Katze im Sack. Wir wissen, dass sie Ajsa Sivka dabeihaben, die gerade gedraftet wurde und es ist eben Slowenien, die können Basketball spielen. Wir gehen mit Respekt rein, aber nicht mit Angst. Portugal kennen wir aus der Vorbereitung. Die spielen schnell und energisch, ähnlich wie wir. Wir haben schon mal erfolgreich gegen sie gespielt, darauf werden wir uns nicht ausruhen, trotzdem nehmen wir das natürlich mit. Frankreich ist physisch stark, sehr laufintensiv. Aber das ist Spiel drei, da wird’s drauf ankommen, wer den längeren Atem hat. Auf Teneriffa haben sie uns ordentlich den Zahn gezogen, da ist auf jeden Fall noch eine Rechnung offen. Sie haben drei große Spielerinnen, die treffen und verteidigen können, das wird uns fordern. Aber wie gesagt: Spiel drei, da sehen wir, wer fitter ist. Wie ist die Stimmung im Team? Worauf freuen sich die Spielerinnen und worauf freust du dich? Die Stimmung ist top. Es ist eine sehr homogene Gruppe, alle verstehen sich gut. Am Anfang in Chemnitz war noch etwas Nervosität da, aber in Tschechien haben wir zueinandergefunden. Jetzt sind wir ein richtig gutes Team. Die Mädels freuen sich auf den Wettkampf. Für manche ist es das letzte Jugendturnier im Nationaltrikot, das ist natürlich ein großes Ding. Und viele von ihnen sind mittlerweile übers ganze Jahr verteilt irgendwo auf der Welt unterwegs. Umso schöner ist es, sich im Sommer in der Natio wiederzusehen und zusammen gute Spiele zu machen. Sie freuen sich, dass es endlich losgeht, für Deutschland zu spielen, das gute Essen und natürlich über die Sonne hier in Portugal. Für viele ist es das letzte Turnier, bevor’s ins Erwachsenenleben geht. Wie lautet die Zielsetzung? Was habt ihr euch vorgenommen? Wir haben intern ein Ziel, das wir als Team auch so benannt haben, nach außen ist aber klar: Nicht absteigen. Das ist die Vorgabe. Alles andere bleibt bei uns. Nach außen arbeiten wir mit bestimmten Parametern: wie viele Dreier wir nehmen wollen, wie wir rebounden, wie viele Fastbreaks wir laufen. Wir schauen auf das, was wir kontrollieren können. Alles andere, ob Losglück oder Überkreuzspiel, hat auch immer mit Timing und Zufall zu tun. Spieltermine Samstag, 2. August 2025, 21.30 Uhr: Deutschland – Slowenien Sonntag, 3. August 2025, 19:00 Uhr: Deutschland – Portugal Montag, 4. August 2025, 14.00 Uhr: Deutschland – Frankreich