Als Gruppenzweite ziehen die U20-Damen bei der B-Division der FIBA U20 Women’s European Championship ins Viertelfinale ein. Der 101:30-Erfolg über Armenien (16:9, 28:6, 36:5, 21:10) galt für das Team von Bundestrainer Stefan Mienack als Pflichtsieg. Dennoch überzeugte die DBB-Auswahl über 40 Minuten und ließ zu keinem Zeitpunkt Zweifel am Sieg aufkommen.

Im Viertelfinale wartet am Freitag die Erstplatzierten aus Gruppe A (live und kostenlos im FIBA-Stream). Dabei wird es entweder auf die Türkei oder Griechenland hinauslaufen. Unabhängig von der Konkurrenz: Die U20-Damen sind nach der überstandenen Gruppenphase noch zwei Siege vom Wiederaufstieg in die Division A der FIBA U20 Women’s European Championship 2023 entfernt.

Senkrechtstart

Mit einem 9:0-Lauf über die ersten dreieinhalb Minuten legten die U20-Damen einen Senkrechtstart in die Partie hin. Offensiv lief der Ball und fand immer wieder die freie Mitspielerin. Martha Pietsch, Lina Sontag und Bianca Helmig machten die ersten neun Punkte unter sich aus und brachten Deutschland auf Kurs.

Defensiv hielt das Mienack-Team die Intensität hoch und setzte die Armenierinnen konstant unter Druck. Diese aufmerksame und konsequente Arbeit in der Verteidigung münzte die DBB-Auswahl immer wieder um in schnelle Angriffe und einfache Punkte, zum Beispiel durch Helmig, Lotta Stach oder Franka Wittenberg. Die 16:9-Führung nach zehn Minuten machte Lust auf mehr.

Mit ihrer aggressiven Spielweise auf beiden Seiten schaltete Deutschland im zweiten Viertel nochmal einen Gang hoch. Ob nach entschlossenen Drives oder starken Post-Ups: Die U20-Damen zeigten offensiv ihr gesamtes Repertoire. Nur der Wurf von außen wollte nicht so recht fallen. Zwar erspielten sie sich gegen die Zonenverteidigung der Armenierinnen durchaus gute, freie Würfe, verwerteten davon aber zu wenig (5/25 3P zur HZ). Umso hochprozentiger trafen sie dafür innerhalb der Dreierlinie. Über 56 Prozent Zweier standen zur Pause zur Buche. Die deutliche 44:15-Führung zur Halbzeit war hochverdient.

Pflichtaufgabe erfüllt

Das Scoring der deutschen Mannschaft hätte ausgeglichener kaum sein können. Bereits in Halbzeit eins verteilte sich die Punkteausbeute auf acht Spielerinnen. Dieser Trend setzte sich im zweiten Spielabschnitt fort. Mit Lina Sontag (17), Martha Pietsch (14) und Lotta Stach (12) punkteten nach 30 Minuten gleich drei DBB-Talente zweistellig. Die U20 hätte das Spiel zu diesem Zeitpunkt nicht besser unter Kontrolle haben können. Der Spielstand von 80:20 nahm endgültig jegliche Spannung aus den letzten zehn Minuten.

Im Schlussviertel nahmen sich die U20-Damen jedoch keineswegs zurück. Ganz im Gegenteil: Der Fuß blieb weiter auf dem Gaspedal. Zum dritten Mal in Folge markierte das Mienack-Team in einem Viertel mehr als 20 Zähler. Die 100-Punkte-Marke knackte Luisa Nufer mit ihrem Dreier mehr als drei Minuten vor Schluss. Am Ende steht ein überlegener 101:30-Sieg, bei dem alle DBB-Akteurinnen mit Punkten auf dem Spielbericht vertreten waren, und der Einzug ins Viertelfinale. Pflichtaufgabe erfüllt.

„Competition jetzt auf anderem Level“

Bundestrainer Stefan Mienack ließ nach dem letzten Buzzer keine Zeit verstreichen und blickte bereits voraus auf den weiteren Turnierverlauf: „Wir haben die zweite Pflichtaufgabe mit dem Spiel heute erfüllt und blicken jetzt auf das Viertelfinale am Freitag. Wir wussten, dass unser Entwicklungsprozess mit unserer Ankunft hier in Skopje nicht abgeschlossen sein würde. Die Trainings und die Spiele hier haben wir dafür sehr gut genutzt und freuen uns, dass die K.O.-Phase jetzt losgeht. Wir sind super motiviert und voller Vorfreude und Energie auf das Viertelfinale. Wir sind uns bewusst, dass die Competition jetzt auf einem anderen Level weitergeht und dass wir uns auch steigern müssen. Dafür haben wir uns hier vor Ort gut gewappnet.“

Für Deutschland spielten

Lena Dziuba (BC pharmaserv Marburg, 9), Lilli Frölich (Inexio Royals Saarlouis, 2), Bianca Helmig (Acadia University Nova Scotia/Kanada, 7), Maria Konstantinidou (TK Hannover Luchse, 6), Luisa Nufer (Eisvögel USC Freiburg, 7), Martha Pietsch (Oregon State University/USA, 16), Sarah Luise Polleros (Herner TC, 9), Lina Sontag (UCLA/USA, 22), Helen Spaine (TuS Lichterfelde, 4), Lotta Stach (GISA LIONS MBC, 12), Paula Wenemoser (QOOL SHARKS Würzburg, 3), Franka Wittenberg (Fresno State University/USA, 4).

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