Vom 16. bis 18. August 2019 findet in Hamburg der VTG Supercup statt. Die Nationalteams von Ungarn, Polen, der Tschechischen Republik und Deutschland messen sich an diesen drei Tagen in der edel-optics.de-Arena in Hamburg-Wilhelmsburg. Weitere Infos zu den Gegnern, Tickets und dem Spielplan finden Sie hier.

Nach einer intensiven Trainingswoche und dem ersten Länderspiel des Sommers gegen Schweden steht für die DBB-Herren der nächste Schritt in Richtung FIBA Basketball World Cup in China an. Der VTG Supercup ist daher von großer Bedeutung in Sachen gemeinsamer Spielpraxis: Spielkultur, das Herausfinden der verschiedenen Formationen und Rotationen sowie sich miteinander zu akklimatisieren steht dementsprechend im Vordergrund. In Hamburg wird der Coaching Staff um Bundestrainer Henrik Rödl in dieser Hinsicht neue, wertvolle Erkenntnisse gewinnen.

Anlässlich der 31. Auflage des VTG Supercups blicken wir in einer dreiteiligen Serie zurück auf die Historie des Turniers. Heute Teil zwei:

Supercup, die Sechzehnte

2004 fand der damals sogenannte E.ON Bayern Basketball Supercup erstmals in Bamberg statt – die 16. Auflage des Turniers. Als Vorbereitung auf die Qualifikation zur Europameisterschaft 2005 kamen die Nationalteams aus Lettland, Frankreich, der Türkei und Deutschland – ohne Dirk Nowitzki – in Bayern zusammen. Angeführt von Ademola Okulaja (Foto oben), Patrick Femerling (Foto rechts) und Demond Greene feierte die DBB-Auswahl zum ersten Mal den Titelgewinn des eigens ins Leben gerufenen Supercups.

Das Team startete mit einem absoluten Kracher in den Wettkampf. Ohne Superstar Dirk Nowitzki avancierte Ademola Okulaja gegen Frankreich zum Anführer und dominierte die Partie mit 17 Punkten, sieben Rebounds und drei Assists. Der knappe Sieg mit nur einem Punkt Vorsprung wäre ohne seine spektuläre Performance undenkbar gewesen. Das hat die Mannschaft auch gebraucht, denn mit 14 Ballverlusten und nur 39 Prozent Trefferquote aus dem Feld war das Spiel der Deutschen von Unachtsamkeiten und Schwächen im Abschluss geprägt.

Im weiteren Verlauf des Turniers steigerte sich die Leistung kollektiv. Die Starter lieferten ab und auch Bankspieler wie Backup-Center Stephen Arigbabu leisteten wertvolle Beiträge zum Erfolg. Gegen Lettland drehte Demond Greene auf. 17 Punkte und nur ein Fehlwurf konnte er bis zum Ende der Partie verbuchen. Im Spiel gegen die Türkei war es Patrick Femerling, der Verantwortung übernahm und gegen den damaligen Center der Detroit Pistons, Mehmet Okur, die Bretter dominierte (17 Punkte, 9 Rebounds).

Fundament für weitere Erfolge

Am Ende konnte Deutschland alle drei Partien für sich entscheiden und zum ersten Mal in der Geschichte des Supercups den Titel klar machen. Auch wenn Femerling den Titelgewinn der ,,goldenen Ananas“ als nicht ganz so wertvoll einstufte, sammelte das Team des neuen Bundestrainers Dirk Bauermann wertvolles Selbstvertrauen für die Qualifikation zur Europameisterschaft im folgenden September.

Die Qualifikationsgruppe dominierte die DBB-Auswahl mit sechs Siegen in sechs Spielen. Es folgte die Silbermedaille bei der EM in Serbien und Montenegro – mit Dirk Nowitzki als MVP des Turniers. Nach dem Europameistertitel 1993 war dieser zweite Platz der größte Erfolg der Nationalmannschaft. Der Gewinn des Supercups war letztendlich also nicht ganz so bedeutungslos wie angenommen, denn damit legte die Mannschaft einen wichtigen Grundstein für ein erfolgreiches Auftreten bei der Qualifikation und der Endrunde der EM.

Volles Haus

An allen drei Spieltagen war das Bamberger Forum ausverkauft. Fans aller vier Nationen machten sich lautstark bemerkbar und sorgten für eine pulsierende Atmosphäre. Obwohl Zuschauermagnet Dirk Nowitzki nicht auflief, schafften es die Veranstalter mehrere Tausend Fans anzulocken. Ein super Fazit für den deutschen Basketball, der traditionell seine Schwierigkeiten hatte, Begeisterung bei den Massen zu entfachen.

In der Halle steppte also bei allen Partien der Bär. Allerdings wurde keines der Spiele im Fernsehen übertragen. Weder die öffentlich-rechtlichen Sender, noch private Sportsender wie das Deutsche Sportfernsehen (DSF, heute Sport1) oder Eurosport zeigten auf ihren Kanälen den Erfolg der DBB-Herren.

Das durchweg positive Auftreten der Mannschaft beim Supercup könnte allerdings den Weg für mehr Aufmerksamkeit in der Fernsehlandschaft geebnet haben. Beginnend mit den Qualifikationsspielen im September 2004 sicherte sich das DSF ein umfangreiches Rechtepaket für die Turniere der Folgejahre. Der damalige DSF-Geschäftsführer Thomas Deissenberger gab sich euphorisch bezüglich der neu erkauften Übertragungsrechte: ,,Mit der Nationalmannschaft präsentieren wir das Aushängeschild des deutschen Basketballs. Das ist ein absolutes Premiumprodukt.“

 

Alle Spiele des VTG Supercups live. Vom 16. bis 18. August 2019 kostenlos für alle bei MagentaSport.