Die deutsche Herren-Nationalmannschaft hat heute ein inoffizielles Testspiel gegen die Ukraine gewonnen. Einen Tag nach der 77:83-Niederlage im offiziellen Länderspiel gewann das Team von Bundestrainer Chis Fleming mit 62:54 (14:10, 22:17, 14:18, 12:9). Bester deutscher Werfer war Danilo Barthel mit zwölf Punkten. Ab Dienstag geht es für die Nationalmannschaft beim Lehrgang in Rotenburg an der Fulda weiter. Dann stoßen auch Tibor Pleiß (Utah Jazz) und Paul Zipser (Chicago Bulls) zum Team.

Maodo Lo, Akeem Vargas, Niels Giffey, Danilo Barthel und Johannes Voigtmann bildeten die Erste Fünf der Deutschen, bei denen heute Daniel Theis geschont wurde. Die bis auf den Parkettboden komplett „abgebaute“ s.Oliver Arena in Würzburg bot natürlich eine gänzlich andere Atmosphäre als noch am Abend zuvor, als 2.800 Zuschauer glänzende Stimmung verbreitet hatten. Damit hatten beide Teams so ihre Schwierigkeiten und kamen nur langsam in Tritt (3:2, 4.). Sehr aggressiv verteidigten die ING-DiBa-Korbjäger und nahmen die harte Gangart des Gegners an (5:2, Lo, 5., 7:2, Barthel, 6.). Deutschland bewegte den Ball sehr gut und lag auch nach dem ersten Viertel in Front (14:10).

21:15 hieß es nach einem Mason-Dreier und einem Fastbreak-Treffer von Robin Benzing (13.). Das Spiel blieb wesentlich bestimmt von der Verteidigung. Die DBB-Auswahl reboundete stark und fand jetzt auch offensiv so langsam einen Rhythmus (28:17, 3er Benzing, 16.). Dann gestattete man dem Gegner dreimal in Folge „einfache“ Punkte und der zweistellige Vorsprung war wieder dahin (28:25, 17.). Da taten die Dreier von Giffey und Barthel sehr gut, die Gastgeber führten zur Pause mit 36:27, Giffey mit acht und Benzing mit sieben Punkten waren die Topscorer.

Voigtmann tankte sich energisch zum 42:32 durch (23.), doch das Prunkstück der Deutschen war nach wie vor die Defense. Alle Spieler hängten sich voll rein und kompensierten offensive Abstimmungsprobleme. Nach 24 Minuten kam Robin Amaize zu seinem ersten Einsatz für die deutsche Nationalmannschaft, auch wenn das nicht in die offizielle Statistik eingeht. Die Ukraine nutzte eine kleine deutsche Schwächephase zum 43:39 (27.), aber das DBB-Team befreite sich schnell wieder (49:39, Freiwürfe Bastian Doreth, 29.). Die Osteuropäer blieben aber immer gefährlich und hatten den Rückstand nach 30 Minuten wieder deutlich verringert (50:45).

Fleming agierte teilweise mit ganz „kleiner“ Aufstellung, insgesamt wurde sehr viel probiert. Es wurde ruppig, beide Teams gaben nicht nach und gingen sehr körperlich zu Werke. Deutschland hatte offensiv minutenlang größere Probleme, konnte sich aber auf seine Defense verlassen. Wie eine Befreiuung wirkte dann der Dreier von Lo zum 53:46 (34.). Allerdings nur kurzfristig, denn zwei Minuten später lautete der Spielstand 55:53. Die Begegnung stand jetzt auf der Kippe, Freiwürfe spielten eine wichtige Rolle. Zwei verwandelte Barthel zum 58:53 (37.). Mason erzielte das wichtige 60:53 mit einer exploisven Bewegung zum Korb und 2´50 vor dem Ende sah es gut aus für Deutschland. Noch einmal gab es einige schwierige Szenen zu überstehen, bis der deutsche Erfolg feststand.

„Es war wichtig, dass wir heute viele Dinge besser gemacht haben als gestern. Wir haben kolektiv besser verteidigt und aus dem ersten Spiel gelernt. Es ist natürlich noch ein weiter Weg, aber es war auch gut, dass wir Jo Voigtmann nheute Spielzeit geben konnten und dass sich Makai Mason weiter an den europäischen Basketball gewöhnen konnte“, meinte Chris Fleming nach dem Spiel.

Für Deutschland spielten:
Makai Mason (Yale University / USA, 8), Akeem Vargas (ALBA BERLIN, 2), Maodo Lo (Brose Bamberg, 9), Niels Giffey (ALBA BERLIN, 8), Alex King (zuletzt ALBA BERLIN, 4), Robin Benzing (CAI Zaragoza / ESP, 8), Bastian Doreth (medi Bayreuth, 2), Bogdan Radosavljevic (ALBA BERLIN), Robin Amaize (medi Bayreuth), Danilo Barthel (FC Bayern München, 12), Johannes Thiemann (MHP RIESEN Ludwigsburg, 4), Patrick Heckmann (Brose Bamberg), Johannes Voigtmann (Laboral Kutxa Vitoria / ESP, 5).