Während die deutsche Nationalmannschaft der Herren mit überzeugenden Siegen gegen Georgien und in Österreich bravourös in die World Cup Qualifiers (Qualifikation zur WM 2019 in China) gestartet ist, waren einige Nationalspieler andernorts aktiv. Alle nationalen Ligen und fast alle internationalen Wettbewerbe weltweit pausierten während der Nationalmannschafts-„Fenster“, die NBA und auch die Euroleague setzten ihre Spiele fort. Damit waren die fünf deutschen NBA-Akteure ebenso im Einsatz wie Johannes Voigtmann und Tibor Pleiß in der Euroleague. Schauen wir einmal genauer hin:

Eine echte Leidenszeit hat derzeit Paul Zipser mit den Chicago Bulls zu überstehen. Vier Niederlagen gab es für das Team mit der mittlerweile schlechtesten NBA-Bilanz (3:15) im Berichtszeitraum. Und auch für den deutschen Forward läuft es alles andere als rund. Nicht zum Einsatz kam Zipser beim 94:103 bei den Los Angeles Lakers. Bei den Utah Jazz geriet man mit 80:110 unter die Räder (Zipser 10 Min., vier Pkte, 2/5, ein Reb.) und noch schlimmer war das 94:143 beim Champion Golden State Warriors (Zipser 16 Min., 0/5, vier Reb. ein Ass.). Schließlich schnupperte man gegen die Miami Heat zumindest mal wieder an einem Sieg: 93:100 (Zipser 12 Min., drei Pkte, 1/4, zwei Reb., zwei Ass.).

Mit einer Bilanz von 4:16 stehen die Atlanta Hawks im Osten nur einen Platz vor den Bulls. Die Leistungen von Dennis Schröder sind zwar etwas schwankend, meist ist er jedoch der beste Akteur seines Teams. Gegen die Los Angeles Clippers gab es eine 103:116-Niederlage, der deutsche Pointguard war 32 Minuten im Einsatz und kam auf 19 Punkte (8/21), drei Rebounds und sieben Assists bei zwei Ballverlusten. Gejubelt werden durfte gegen die New York Knicks (116:104), Schröder zeigte eine starke Leistung und trug seine Mannschaft zum Erfolg (34 Min., 26 Pkte, 11/18, zwei Reb., acht Ass., zwei Bv.). Gegen die Toronto Raptors (78:112) lief sowohl bei den Hawks als auch bei Schröder nicht viel zusammen (26 Min., 14 Pkte, 4/11, vier Reb., ein Ass., vier Bv.).

Einen deutlichen Aufwärtstrend gibt es aktuell bei den Dallas Mavericks mit Dirk Nowitzki und Maxi Kleber zu beobachten. Mittlerweile haben die Mavs fünf Siege auf dem Konto, zieren im Westen aber immer noch das Tabellenende (5:16). Bei den Memphis Grizzlies triumphierten die Gäste nach einem Wahnsinns-„Buzzer Beater“ von Harrison Barnes mit 95:94. Beide Deutschen standen in der Startformation (Nowitzki 28 Min., 13 Pkte, 5/12, acht Reb., ein Ass., ein Bv.; Kleber 12 Min., sechs Pkte, 3/4, drei Reb.). Ganz stark war das deutsche Duo dann gegen die Oklahoma City Thunder, gegen die ein überraschender 97:81-Erfolg eingefahren wurde. Nowitzki (Video unten) kam in 22 Minuten auf 19 Punkte (7/10), fünf Rebounds und vier Assists bei zwei Ballverlusten, Kleber in 20 Minuten auf sieben Punkte (3/6) und fünf Rebounds bei zwei Ballverlusten. Auch bei den San Antonio Spurs bewies Dallas seine ansteigende Form, musste allerdings in die 108:115-Niederlage einwilligen (Nowitzki 25 Min., elf Pkte, 4/7, vier Reb., zwei Ass., ein Bv.; Kleber 12 Min., fünf Pkte, 2/2, fünf Reb.).

Trotz zweier Niederlagen sind die Boston Celtics mit Daniel Theis noch immer das aktuell beste Team in der NBA (18:4). Nach 16 Siegen in Folge setzte es eine 98:104-Niederlage bei den Miami Heat (Theis neun Min., drei Pkte, 1/1, ein Reb., ein Bv.). Das 118:103 gegen die Orlando Magic verfolgte der Deutsche von der Bank, um dann beim 108:98-Erfolg bei den Indiana Pacers als Starter wieder 21 Minuten ins Geschehen eingreifen zu dürfen. Die nutzte er zu fünf Punkten (2/6), fünf Rebounds und zwei Assists bei zwei Ballverlusten. 108:118 hieß es dann gegen die Detroit Pistons. Der Powerforward spielte „nur“ zehn Minuten, traf aber hundertprozentig für zwölf Punkte und holte zwei Rebounds (ein Bv.).

Johannes Voigtmann (Foto oben) wäre zwar sehr gerne zur Nationalmannschaft gekommen, nutzte aber seinen Euroleague-Auftritt mit Baskonia Vitoria bei Roter Stern Belgrad erstens zu einem 85:81-Erfolg und zweitens zu einer blitzsauberen Leistung. 17 Punkte (7/13) schenkte der deutsche Center den Serben ein, holte dazu noch acht Rebounds und verteilte fünf Assists bei nur einem Ballverlust. Das alles in knapp 32 Minuten auf dem Parkett. Vitoria hat sich mit vier Siegen und fünf Niederlagen auf Platz elf vorgespielt.

Auch Tibor Pleiß wäre beinahe zum Matchwinner für seinen Klub Valencia beim Auftritt in seiner alten Heimat Bamberg geworden. Mit starken Szenen brachte der 2,18 m Mann die Spanier nach dem Seitenwechsel klar in Führung, ehe Bamberg eine furiose und letztlich erfolgreiche Aufholjagd startete, bei der der deutsche Center zum tragischen Helden wurde. Denn bei 82:80-Führung für sein Team unterlief Pleiß ein Foul beim Dreierversuch des Bambergers Hickman, der die drei Freiwürfe eiskalt verwandelte und Bamberg damit zum Sieg warf. Pleiß erzielte in 21 Minuten sieben Punkte (2/3), holte sieben Rebounds und blockte drei Würfe, Valencia liegt mit einer Bilanz von 3:6 auf Platz zwölf.

Sowohl Isaiah Hartenstein, der bei der deutschen Nationalmannschaft weilte, als auch Heiko Schaffartzik in Frankreich absolvierten keine Spiele mit ihren Klubs.