Von Malin Beuck und Laurenz Kooymann

Wie schon zuvor berichtet, nahmen zwei SportlerInnen aus dem DBB am diesjährigen Deutschen Olympischen Jugendlager Peking 2022 teil.

„Olympische Spiele selbst erleben und vielfältige Erfahrungen im kulturellen Austausch erzielen“- dies hat das diesjährige DOJL für alle Nachwuchsathleten in vollen Zügen erfüllt, trotz Corona. Am Donnerstag, 3. Februar 2022, begann für Malin Beuck und Laurenz Kooymann die aufregende Zeit in Bischofsgrün- dem alternativen Veranstaltungsort für das DOJL – da eine Austragung in Peking pandemiebedingt nicht möglich war.

Vor Ort begann das Jugendlager erst einmal mit der Anmeldung und der Zimmerverteilung im vor kurzem eröffneten Sportcamp Nordbayern des BLSV, welches einen mehr als optimalen Veranstaltungsort für das DOJL darstellte. Für alle Teilnehmenden stellte die Einkleidung mit der originalen “Team D”-Kleidung das erste große Highlight dar. Der erste Abend wurde zum gemeinsamen Kennenlernen genutzt.

Das DOJL wurde unter den Bedingungen eines aufwendig erstellten Hygienekonzepts durchgeführt, und so begann nun auch der zweite Tag mit einem – von nun an täglichen – Antigen-Schnelltest. Nach dem Frühstück erkundeten die Teilnehmenden die schöne Unterkunft und wurden herzlich vom Bürgermeister begrüßt, welcher nach dem Mittagessen noch zur Verfolgung der Eröffnungsfeier der olympischen Spiele blieb. Am Abend  wurde dann erstmals die Sporthalle ausgiebig getestet, die in den nächsten Tagen für den täglichen Frühsport und verschiedene sportliche Angebote genutzt wurde.

Der dritte Tag begann mit dem optionalen Frühsport. Im Anschluss an das Frühstück wurden die ersten Olympischen Wettkämpfe verfolgt, bevor es in eine besondere Videokonferenz ging; Von Bischofsgrün nach Peking und zurück. DOSB Präsident Thomas Weikert und Vizepräsidentin Miriam Welte berichteten aus Peking über die Situation vor Ort und stellten sich verschiedenen sehr interessanten Fragen. Durch diese Konferenz konnten die Sportler*innen einen tiefen Einblick in die Sportwelt vor Ort erhalten, wie er ihnen so wahrscheinlich nie möglich gewesen wäre.

Am Nachmittag wurde der sportliche Aspekt in den Vordergrund gestellt und eine gemeinsame Schneewanderung zur nahegelegenen Skischanze stand an. Hier erhielten die Teilnehmer*nnen eine exklusive Begehung der Ochsenkopf-Schanzenanlage. Wieder zurück im Sportcamp widmete Lenka Dienstbach-Wech, ehemalige Ruderin und Vorstandsmitglied der DOA, den jungen motivierten Menschen ihre Zeit zum Austausch über das Leben als Athletin und die Verbindung zwischen Sport und dem beruflichen Werdegang. Der Abend wurde mit einem traditionellen chinesischen Neujahrsempfang mit Trommeln und einem Tanz des Tigers abgeschlossen, der gleich den Anfang für den folgenden Tag, den Projekttag China darstellte.

Dieser begann zunächst mit zwei interaktiven Workshops zur Landeskunde Chinas und der chinesische Sprache . Nach dem Mittagessen folgte eine theoretische Einführung in die chinesische Kampfkunst „Wushu“, die sich anschließend in der Sporthalle angeeignet wurde. Ganz im Sinne des Thementages China lernten die Teilnehmenden die chinesische Küche besser kennen und kochten am Abend noch selbstständig in der Küche des Sportcamps Teigtaschen, mit deren Verzehr sie den Abend entspannt ausklingen ließen.

Am fünften Morgen ging es für alle im Bus nach Bayreuth, um einen PCR-Test zu machen und danach, zur Freude der Teilnehmenden, weiter zum Schlittschuhlaufen. Zurück im Camp stand die nächste lehrreiche Videokonferenz auf der Tagesordnung. Zusammen mit Lena Schöneborn, frühere moderne Fünfkämpferin und Olympiasiegerin in Peking 2008, wurde sich zunächst über die Olympischen Spiele Peking 2008 im Vergleich zu den aktuellen ausgetauscht und ebenfalls über die Entwicklung und Produktion der “Team D”-Einkleidung gesprochen. In Anlehnung des Wintersports wurde am Abend, neben einem weiteren Workshop, der Film „Eddie the Eagle“ angeschaut.

Der nächste Tag startete wie immer mit einem Schnelltest, Frühstück und dem Verfolgen der Olympischen Wettkämpfe und wurde anschließend mit einer Schneeschuhwanderung weitergeführt. Doch leider erhielt das Leitungsteam zum Ende dieser Wanderung eine fatale Information- zwei teilnehmende Sportler*innen wurden am Vortag positiv auf das Coronavirus getestet. Nach einigen ungewissen Stunden und der Beratung der DOA- und DSJ-Vorstände wurde am Abend dann schmerzhaft verkündet, dass das DOJL 2022 abgebrochen wird. Der gesundheitliche Aspekt stehe im Vordergrund und es sei nicht mehr verantwortungsvoll, das Jugendlager weiter zu veranstalten.

Trotz der Trauer über den Abbruch wurden noch am gleichen Abend die Sachen gepackt, bevor die Teilnehmenden noch einen langen und schönen letzten Abend zusammen verbrachten. Am letzten Morgen ging es also nach der Verabschiedung des Leitungsteams, des Hauses und des Bürgermeisters für die Teilnehmenden zum Bahnhof nach Bayreuth, von dem aus alle ihre Rückfahrt nach Hause antraten.

Wenngleich die Betrübnis um die Absage des Jugendlagers groß war, freuten sich alle Teilnehmenden über die Lösung, sich am Donnerstag und Freitag noch einmal online zusammen zu treffen, um in den Austausch mit der Deutschen Schule in Peking und der Pressesprecher vom Human Rights Watch zu treten. So konnten wenigstens diese Programmpunkte erfüllt werden.

Malin Beuck und Laurenz Kooymann sind natürlich traurig darüber, dass das DOJL ein frühes Ende genommen hat, freuen sich jedoch schon auf das anstehende Nachbereitungstreffen im Sommer und sind glücklich, an solch einer Veranstaltung teilgenommen haben zu dürfen.

Malin Beuck und Laurenz Kooymann hielten beim DOJL 2022 die „Basketballfahnen“ hoch.
Foto: privat
Das Programm des DOJL 2022 in Bischofsgrün war sehr abwechslungsreich. Hier sehen wir einige Skiwanderer.
Foto: privat