Vor dem Showdown der World Cup Qualifiers in Gruppe L zwischen Griechenland und Deutschland morgen, Freitag, 30. November 2018, in Patras (ab 17.45 Uhr live und kostenlos für alle bei Telekom Sport) hat sich die FIBA an die Analyse begeben, warum die offensivstärksten Teams aus Europa bereits für den World Cup 2019 in China qualifiziert sind. Wir haben die interessante Story (den Teil über Deutschland) einmal übersetzt:

„Offense verkauft Tickets, Defense gewinnt Spiele!“ Dieses Mantra von Trainern auf der ganzen Welt ist etwas, das sie ihren Spielern predigen, denn in den schwierigen Momenten muss der Gegner gestoppt werden, wenn er den Ball hat. Wenn man sich jedoch die europäischen Qualifikationsspiele ansieht und die Statistiken von Deutschland, Litauen und Griechenland betrachtet – drei Mannschaften, die bereits vor den Fenstern fünf und sechs für den World Cup im kommenden Jahr qualifiziert sind – gilt dieses Mantra nicht unbedingt.

Deutschland, Litauen und Griechenland sind die einzigen drei der 32 Länder, die im November 2017 mit der europäischen Quali begannen, die noch ungeschlagen sind. Sie sind auch die drei Teams mit den meisten erzielten Punkten und mit den besten Dreierquoten. Auch in Sachen Effizienz liegen Deutschland, Litauen und Griechenland vorne. Offense kann also definitiv Spiele gewinnen.

Die bisherigen vier Fenster der europäischen Qualifikationsspiele zeigen in der Statistik, dass Deutschlands Offense am besten war. Das Team von Henrik Rodl ist mit 88,3 Punkten pro Spiel und mit dem bisher höchsten Einzelscore von 112 Punkten am 16. September gegen Israel eine echte „scoring machine“. Dennis Schröder ist der zweitbeste Werfer der europäischen Qualifikation mit 23,5 Punkte pro Spiel, dazu noch 7,5 Assists und 4,5 Rebounds pro Spiel in vier absolvierten Spielen. Aber in der Zeit nach Nowitzki ist er nicht der einzige Anführer des DBB-Teams.

Der Kapitän der Nationalmannschaft, Robin Benzing, kommt auf einen Durchschnitt von 17 Punkten pro Spiel und ist Mitglied im elitären Klub „50-40-90“ (mindestens 50 Prozent Zweier, 40 Prozent Dreier und 90 Prozent an der Freiwurflinie). Das einzige andere Mitglied dieses Klubs ist der Finne Sasu Salin.

Was den deutschen Werfern geholfen hat, ist die Physis ihrer Front-Court-Spieler wie Maik Zirbes und Danilo Barthel, die die Aufmerksamkeit der gegnerischen Verteidigung auf sich ziehen konnten. Das führte zu vielen freien Räumen für die Schützen wie Benzing, Maxi Kleber, Niels Giffey (Foto re.) oder Ismet Akpinar (Foto oben).

Die ausgewogene Offense zeigt sich auch daran, dass Deutschland auf Platz vier aus dem Zweipunktebereich (55,7 Proent) und auf Platz drei aus dem Dreipunktebereich (40,1 Prozent) liegt. Das Rödl-Team zu foulen war ebenfalls keine gute Idee, denn mit 81,1 Prozent von der Freiwurflinie gibt es kein besseres Team in Europa als die DBB-Korbjäger (201 Freiwürfe = Platz fünf).

Mit seinem tiefen Kader und einigen Top-Spielern sieht es für Deutschland so aus, als hätten sie die Chance, beim FIBA ​​Basketball World Cup 2002 eine gute Rolle zu spielen.

Hier geht es zu den Kurzstories über die beiden anderen Teams (in Englisch)