Lange vor dem Women’s Basketball World Cup 2026 in Berlin (4. – 13. September 2026, Tickets), lange vor den vier Qualifikationsturnieren (11.-17. März 2026) und auch lange vor der Auslosung der Gruppenphase (April 2026) stehen bereits fünf Teams aus aller Welt als Teilnehmer fest: Deutschland als Ausrichter, Belgien als Europameister 2025, die USA als Amerikameister 2025, Australien als Asienmeister 2025 und Nigeria als Afrikameister 2025. Diese Teams möchten wir in den kommenden Wochen und Monaten näher vorstellen. Den Beginn machen wir heute mit Nigeria:

D’Tigress – Afrikas Basketballmacht

Athletik, Physis, Tempo und aggressive Defense … diese Attribute darf man den nigerianischen Korbjägerinnen zuschreiben. Die „D’Tigress“ haben mit den Olympischen Spielen in Paris 2024 und mit der Women’s AfroBasket 2025 in der Elfenbeinküste zwei sehr erfolgreiche Turniere hinter sich. Bei Olympia spielten sie sich bis ins Viertelfinale, die AfroBasket verließen sie als triumphale Siegerinnen, die damit auch den Platz im Women’s World Cup 2026 gesichert hatten.

Die nigerianische Damen-Nationalmannschaft ist seit Jahren das dominierende Team auf dem afrikanischen Kontinent und hat sich mittlerweile auch international einen festen Platz unter den Top-Teams erarbeitet. Mit einem physischen, defensivstarken Spielstil und einem beeindruckenden Teamzusammenhalt hat Nigeria 2025 Geschichte geschrieben: Zum fünften Mal in Folge sicherte sich die Mannschaft den Titel bei der AfroBasket Women, der Kontinentalmeisterschaft Afrikas. Im Finale von Abidjan bezwang Nigeria die Auswahl Malis mit 78:64 und festigte damit seine Vormachtstellung auf dem Kontinent.

Triumphzug bei den Olympischen Spielen 2024

Bereits ein Jahr zuvor, bei den , sorgten die D’Tigress für Furore. Sie besiegten in der Vorrunde sowohl Australien als auch Kanada und schafften damit als erstes afrikanisches Damenteam überhaupt den Einzug ins olympische Viertelfinale. Zwar endete das Turnier dort gegen die übermächtigen USA, doch der historische Lauf hatte Symbolkraft: Nigeria bewies, dass afrikanischer Damenbasketball auf Weltniveau mithalten kann. Besonders hervorzuheben war dabei die aggressive Verteidigung, die die Gegner immer wieder zu Fehlern zwang, sowie das schnelle Umschaltspiel – Markenzeichen des nigerianischen Stils.

Schlüsselspielerinnen und Teamidentität

Im Mittelpunkt des Erfolgs steht Amy Okonkwo (AfroBasket: 28,7 Min | 14 PTS | 6 REB | 1,6 AST | 1,2 STL), die als Power Forward das Team sowohl bei den Olympischen Spielen als auch bei der AfroBasket anführte. Sie wurde 2023 und 2025 zur MVP der AfroBasket gewählt und gilt als die prägende Figur der aktuellen Generation. Ihre Vielseitigkeit im Angriff und ihre Konstanz im Rebounding machten sie zum Dreh- und Angelpunkt der Offensive. Neben ihr ist Ezinne Kalu (AfroBasket: 28,6 Min |13,2 PTS | 3 REB | 4,2 AST | 2,8 STL) als spielstarke und kampfstarke Aufbauspielerin das taktische Herz des Teams. Ihr hohes Defensivniveau und ihre Führungsqualitäten prägen die gesamte Mannschaft.

Das Team von Trainerin Rena Wakama, die 2023 als erste weibliche Cheftrainerin in der Geschichte des afrikanischen Damenbasketballs einen Kontinentaltitel gewann, ist geprägt von Disziplin, taktischem Selbstbewusstsein und einer tiefen Rotation, die sowohl im Backcourt als auch unter den Körben Stabilität bringt.

AfroBasket Women 2025 – Geschichte geschrieben

Bei der AfroBasket Women 2025 bestätigte Nigeria seine Dominanz eindrucksvoll. Das Team gewann die Spiele weitgehend souverän (92:45 vs Ruanda | 60:55 vs Mosambik | 84:47 vs Kamerun | 75:68 vs Senegal | 78:64 vs Mali) und krönte sich mit dem fünften Titel in Folge – ein Novum in der Geschichte des Turniers. Okonkwo führte das Team erneut an, dominierte mit zweistelligen Punktzahlen pro Partie und wurde verdient zur Turnier-MVP gekürt. Die Mannschaft überzeugte durch Balance: starke Wurfquoten, effiziente Defense und eine beeindruckende Physis.

Ausblick

Mit dem Olympia-Viertelfinale 2024 und dem historischen „Five-Peat“ 2025 hat Nigeria sich endgültig als globale Basketballmacht etabliert. In der FIBA-Weltrangliste steht das Team inzwischen auf Platz acht – höher als jemals zuvor. Die D’Tigress sind zum Symbol für den Aufstieg des afrikanischen Damenbasketballs geworden: professionell, leidenschaftlich und mit einer klaren Vision, auf der Weltbühne nicht nur mitzuhalten, sondern dauerhaft zu bestehen.

Bilanz gegen Deutschland

Bisher gab es zwei offizielle Länderspiele für deutsche Damen-Nationalmannschaften gegen Nigeria. Am 30. Juli 2004 unterlag Deutschland bei einem Turnier im türkischen Ankara mit 73:75 (Linda Fröhlich 18, Petra Gläser 12, Anne Breitreiner 11, Christine Ishaque 11). Kurz vor den Olympischen Spielen gewann Deutschland am 19. Juli 2024 in Berlin mit 77:63 (Alexis Peterson 22, Marie Gülich 16, Luisa Geiselsöder 14).