Wow! Nur ein Hauptrunden-Gruppensieger steht im TOP4 2023 der WNBL! Der heißt Rhein-Main Baskets und führt die anderen Teilnehmer als Gastgeber in Hofheim in das finale Turnier am 29./30. April 2023. Die beiden Hauptrunden-Gruppenzweiten TuS Lichterfelde und TG Neuss Junior Tigers sowie der Neuling und Süd-Gruppendritte MTV München 1879 komplettieren das Feld. Die Viertelfinals boten hochklassigen Mädchenbasketball, ebenso einige Duelle in den Play-Downs. Hier unsere Zusammenfassung:

Foto oben: Szene aus dem Viertelfinale Ludwigsburg gegen München. Foto: H. Kutzschmar

Viertelfinale Nord: 

Metropolitain Girls – TuS Lichterfelde 58:65 (53:60)
SC Rist Wedel – TG Neuss Junior Tigers 69:71 (80:85)

Noch in der 28. Minute war die Hoffnung, das TOP4 zu erreichen, in Recklinghausen groß. 40:32 lagen die Metropolitain Girls vorne und hatten damit den 7-Punkte-Rückstand aus dem Hinspiel wettgemacht. Der Rest der Partie gehörte aber eindeutig den Gästen, die sich – angeführt von Nafi Harz (23, 5/9 3PTS, 4 AST, 4 STL) und Naima Fox (19, 2/3 3PTS, 15 REB, 25 EFF) – insgesamt als das etwas bessere Team erwiesen. Die Gastgeberinnen warfen wirklich alles aufs Parkett, aber letztlich erhielten die beiden starken Bielefeld-Schwestern Johanna (19, 3/5 3PTS) und Clara (18, 14 REB, 30 EFF) zu wenig Unterstützung.

TOP4-Traum geplatzt auch in Wedel, wo die Gäste aus Neuss nach einem starken Schlussviertel (23:12) jubeln durften. Beim 60:50 für die Risters in der 33. Minute deutete noch viel auf ein Weiterkommen des Heimteams hin. Neuss gelang es, die Kreise von Marianna Byvatov wirksam einzuschränken. So stotterte der Rist-Motor in der entscheidenden Phase. Marija Ilic (28, 15/18 FW, 7 REB, 4 AST, 25 EFF) und Ricarda Schott (13, 8 REB) waren die besten Werferinnen bei den Tigers. Für Wedel punkteten Byvatov (19, 2/4 3PTS, 9 REB), Antonia Laabs (17) und Luise Linke (13, 11 REB) am besten.

Im Viertelfinale war für Lucy Keune und ihre Metropolitain Girls
gegen den TuS Lichterfelde Endstation.
Obenauf war Helena Englisch vom MTV München 1879 – hier
gegen Ludwigsburgs Lilith Maitra – im WNBL-Viertelfinale.
Foto: H. Kutzschmar

Viertelfinale Süd:

Rhein-Main Baskets – Basket-Girls Rhein-Neckar 85:35 (67:46)
BSG Basket Ludwigsburg – MTV München 1879 68:81 (82:84)

In Langen war nach wenigen Minuten klar, dass es kein Comeback der Basket-Girls mehr geben würde. In den Vierteln zwei und drei (18:5, 23:3) deklassierte RMB die Gäste, die sicher froh waren, als die demütigende Partie ein Ende gefunden hatte. Die Rhein-Main Baskets um Johanna Kirchner (19, 9/12 2PTS, 11 REB, 27 EFF), Antonia Schütze (16, 5/6 2PTS, 10 REB), Inga Oberhag (10, 4 STL) und Mailien Rolf (10, 8 REB, 4 STL) gehen nun als Gastgeberinnen und leichte Favoritinnen ins TOP4. Für die Basket-Girls (Anna-Lisa Wuckel 12, 6 REB) geht eine insgesamt starke Saison zu Ende.

Wer hätte zu Beginn der Saison auf den MTV München 1879 als TOP4-Teilnehmer gesetzt? Wohl niemand, aber die Cinderella-Story nahm im Saisonverlauf ungebremst ihren Lauf und fand jetzt ihren (vorläufigen) Höhepunkt. Von Beginn an lag der Neuling teilweise zweistellig in Front, sah sich aber in der 25. Minute plötzlich einem 45:47-Rückstand gegenüber. Die Antwort blieb nicht lange aus und mit einem 10:0-Lauf hatten die Gäste das Momentum endgültig auf ihrer Seite. Niemand wird es wundern, dass auf Seiten des MTV Helena Englisch überragte (34, 15/20 FW, 22 REB, 54 EFF), die mit Emilia Kargl (16, 18 REB), Marisa Köhler (15, 12 REB) und Mae Whittall (10, 8 REB) gleich dreifache Unterstützung fand. Das Reboundduell wurde sage und schreibe 73:37 gewonnen. Bei Ludwigsburg wehrten sich Lilith Maitra (19, 2/3 3PTS), Joanna Scheu (19, 6 REB, 4 AST) & Co. nach Kräften, doch genau die fehlten nach einer anstrengenden Saison.

Die Play-Downs werden unter Mitnahme der Resultate gegen die Konkurrenten auf den Plätzen 5-7 in Hin- und Rückspiel gegen die Teams der anderen Gruppe gespielt. Das heißt, es stehen insgesamt sechs Spieltage auf dem Programm. Nur die jeweils zwei bestplatzierten Teams in den beiden Gruppen verbleiben in der WNBL, alle anderen müssen absteigen bzw. in die Relegation.

Play-Downs Nord

BBC Osnabrück (1/6) – Rhein Bascats Düsseldorf (3/5) 77:79
OSC Junior Panthers (7/0) – Rhein Bascats Düsseldorf (3/5) 66:58

Für die Rhein Bascats Düsseldorf ist der Traum vom regulären Klassenverbleib in der WNBL-Premierensaison ausgeträumt. Zwei Siege wären für den Neuling notwendig gewesen, um noch eine Chance auf Platz zwei zu haben. Das Wochenende begann aber gut für die Bascats, die sich beim BBC Osnabrück nach zwischenzeitlicher 15-Punkte-Führung knapp durchsetzten. Laura Knaup (28, 8/12 2PTS, 7 REB, 32 EFF), Arisa Pfleger (16, 13 REB, 5 AST, 5 STL) und Franziska Lösch (13, 5 REB) bewahrten die Chancen der Gäste für das folgende Spiel. Beim BBC gingen Lotte Nachbar (27, 13 REB, 4 AST, 29 EFF), Lilly Rüße (21) und Malin Kindermann (11, 7 REB) voran.

Gegen die OSC Junior Panthers liefen die Gäste von Beginn an einem Rückstand hinterher, der beim 39:26 kurz vor dem Seitenwechsel schon richtungsweisend war. Bis auf 54:48 kamen die Bascats in der 34. Minute heran, aber der OSC bewahrte seine weiße Play-Downs-Weste doch recht souverän. Beim Sieger waren Mona Landwehr (20, 10/17 2PTS, 5 REB, 6 BLK), Mariella Brecke (14) und Pia Sprehe (11, 2/4 3PTS, 7 REB) spielbestimmend, während sich Düsseldorf in erster Linie auf Laura Knaup (21, 11 REB), Arisa Pfleger (17, 10 REB, 5 BLK) und Antonia Marzini (10, 2/2 3PTS, 5 REB) stützte.

Auch in der kommenden Saison in der WNBL dabei: die OSC Junior Panthers, souveräner Tabellenführer der Play-Downs Nord.

Play-Downs Süd

TS Jahn München (7/1) – DJK Don Bosco Bamberg (0/8) 84:46
BBU 01 Ulm (6/2) – Junior Dolphins Marburg (2/6) 82:51
Flying Towers Speyer (2/6) – Team Mittelhessen (7/1) 55:67

Es bleibt unverändert spannend in den Play-Downs Süd. Die Spiele am vergangenen Wochenende brachten keine Überraschungen und so gehen die drei verbleibenden Kandidaten für den direkten Klassenerhalt mit gleichbleibenden Chancen in die abschließenden Spiele.

Ungefährdet setzte sich die Turnerschaft gegen Bamberg durch und hatte mit Jana Schauff (20, 8/12 2PTS, 5 AST), Uliana Kolesnyk (19, 8/13 2PTS), Julia Reichert (15, 7/11 2PTS, 5 REB, 6 STL) und Liliane Heilmann (11, 5 REB) die erfolgreichsten Werferinnen. Für die DJK Don Bosco traf niemand zweistellig.

Eine genauso eindeutige Angelegenheit war die Partie in Neu-Ulm. Das Mini-Aufbäumen der Gäste um Hanna Adaszewska (20, 10/13 PTS, 10 REB, 27 EFF) und Jette Koplin (13, 5 REB, 4 AST) im dritten Viertel kam viel zu spät. BBU 01 war mit Leni Wilhelm (26) und Lena Graf (22, 3/7 3PTS, 13 REB) schon längst enteilt.

Es benötigte ein Viertel für die Mittelhessinnen (13:20), um richtig aufgeweckt zu werden und die Partie gegen die Flying Towers fortan zu bestimmen. Eine klare Sache wurde es aber erst nach der 48:45-Führung der Gäste zwölf Minuten vor dem Ende. Beim Sieger überragte Finja Heubel (30, 12/19 2PTS, 10 REB, 29 EFF), auch Zeynep Koray (12, 5 REB, 4 AST) und Melis Aydin (10) punkteten zweistellig. Für Speyer trafen Jana Schreiner (17, 10 REB), Fanny Früauff (14, 6/9 2PTS, 6 REB) und Diana Krstanovic (13, 11/14 FW, 6 REB, 4 STL) am besten.