Wenn am kommenden Samstag, 18. April 2020, ab 01.00 Uhr deutscher Zeit der aufgrund der aktuellen Situation virtuell durchgeführte WNBA Draft 2020 beginnt, sind auch drei deutsche Korbjägerinnen mit dabei. Und davon gleich zwei mit hervorragenden Aussichten und eine mit Außenseiterchancen. Satou Sabally, Luisa Geiselsöder und Leonie Fiebich werden sicher gebannt auf den amerikanischen Sportsender ESPN schauen, wo der Draft wie gewohnt live übertragen wird (auch via ESPN App).

Ganz weit oben in der Liste der Kandidatinnen steht Satou Sabally von den Orgeon Ducks. Sie hat drei Jahre am College hinter sich und geht als sogenannte „early entry“ in den Draft. Die 21-Jährige wird in der renommierten Draft-Analyse-Plattform „Draft Site“ an Nummer zwei geführt. Die Dallas Wings hätten damit die Möglichkeit die Nationalspielerin auszuwählen. Sabally besticht durch ihre herausragende Vielseitigkeit (Treffsicherheit aus der Distanz, Moves zum Korb, Athletik, Schnelligkeit), die nur ganz schwer zu verteidigen ist. In ihrer verkürzten Junior-Saison lieferte sie in 29 Spielen durchschnittlich 29 Minuten, 16,2 Punkte (46,4 FG%), 6,9 Rebounds, 2,3 Assists sowie Steal und 0,4 Blocks. Insgesamt war sie in ihren drei Collegejahren 105 Mal für die Ducks am Ball (27,7 Min, 14,4 Pkte, 48 FG%, 5,6 Reb, 2 Ast, 1,2 Stl, 0,7 Blk). Ihre tiefste Position im regelmäßig aktualisierten Mock Draft war die neun, jetzt steht sie hinter Teamkollegin Sabrina Ionescu auf Platz zwei.

Auch Luisa Geiselsöder darf sich berechtigte Hoffnungen machen, schon bald eine Chance in der WNBA zu bekommen. Im Mock Draft wird für sie prognostiziert, in der zweiten Runde an Position 21 ebenfalls von den Dallas Wings gezogen zu werden. Sie stünde damit an erster Stelle aller zur Auswahl stehenden Centerinnen. In der DBBL-Saison 2019/2020 überragte Luisa Geiselsöder bei den XCYDE Angels aus Nördlingen. Sie machte einen enormen Leistungssprung, war unter den Körben kaum zu stoppen und legte in 21 Spielen im Schnitt 30 Minuten, 18,6 Punkte, 6,1 Rebounds, 1,4 Assists und 1,1 Steals auf. Zweifelsohne genug, um die Aufmerksamkeit der WNBA-Scouts zu erlangen. Sie stand bereits einmal auf Position drei der Draft-Prognosen, ihre schlechteste Position war die 48.

Leonie Fiebich steht im erweiterten Kreis der Kandidatinnen. Sie wird von „Draft Site“ an Position 64 geführt und damit wohl dieses Jahr noch nicht gedraftet werden. Dennoch könnte ein Team schon jetzt von ihren Allround-Fähigkeiten angetan sein und sie spät in der dritten Runde in den Kader holen. Nach ihrem zweiten Kreuzbandriss war sie erst im letzten DBBL-Spiel ihres Klubs TSV Wasserburg vor dem Saisonabbruch aufs Parkett zurückgekehrt (23 Punkte und drei Rebounds in 19 Minuten gegen Heidelberg). Ihr höchster Stand in den Mock Drafts war die Position 35, ihr tiefster die Position 82.

Ursprünglich geplant ist der Start der WNBA-Trainingscamps am 26. April 2020. Der Start der neuen Spielzeit ist für den 15. Mai 2020 angesetzt. Beide Termine werden aber mit großer Wahrscheinlichkeit verschoben.