Für die U16-Mädchen beginnt am Freitag, 19. August 2022, die FIBA U16 Women’s European Championship in Matosinhos/Portugal. Die deutsche Mannschaft bekommt es in Gruppe B mit Litauen, Spanien und Slowenien zu tun.

Im ersten Spiel trifft die DBB-Auswahl am Freitag um 15 Uhr auf Litauen (live & kostenlos im FIBA-Stream). Weiter geht es am Samstag um 19.30 Uhr gegen Spanien, bevor am Sonntag um 17.15 Uhr das letzte Spiel der Gruppenphase gegen Slowenien ansteht.

Bundestrainer Stefan Mienack spricht im Interview über die Relevanz der bisher fehlenden internationalen Erfahrung und die Chancen bei der anstehenden EM.

Chloé Emanga Noupoue beim EYOF in der Slowakei | Foto: Team D

Wie wichtig ist diese Zeit mit den Jugend-Nationalteams über den Sommer für die Entwicklung der Spieler*innen?

Die Entwicklung ist aus unserer Sicht sehr wichtig, gerade für den Jahrgang 2006. In unserem Programm durchlaufen die Jahrgänge verschiedene Maßnahmen und den 06ern fehlt zum Beispiel die Erfahrung mit der U15. Auch der Nordseecup im Sommer 2021. Das ist alles auf Grund von Corona ausgefallen. Deswegen ist es schon so, dass wir wenig internationale Erfahrung haben. Das ist im Sommer jetzt natürlich eine riesige Chance, genau diese zu sammeln und macht die aktuelle Zeit so wichtig. Es gab bisher lediglich das Turnier letztes Jahr in Litauen.

Wie bewertest du den Sommer mit dem Team bisher und die Vorbereitung vor dem Turnier?

Wir wurden natürlich beim EYOF gleich mit Top-Mannschaften konfrontiert und mussten uns erstmal auf diesem internationalen Level zurechtfinden. Wir haben sehr lange gebraucht uns da anzupassen. Aber mittlerweile, mit den Spielen gegen die Tschechinnen und die Französinnen, haben wir so viel Erfahrung gesammelt, dass wir uns auf jeden Fall bereit fühlen in die Europameisterschaft zu starten. Jetzt werden wir hier vor Ort die vier Trainingseinheiten nutzen, um uns besonders auf unsere Gruppenphase einzustellen und uns darauf zu konzentrieren.

Worauf legt ihr aktuell den Fokus?

Es sind verschiedene Sachen. Das Wichtigste ist natürlich, dass wir zu unserem Spiel finden. In dem Sinne, dass wir offensiv weiter am Zusammenspiel arbeiten und vor allen Dingen an der Mischung aus schnellem Spiel und Sachen im Halbfeld und der Defensive. Sodass wir hier weitere Optionen haben, also das Repertoire erweitern.

Was war die größte Herausforderung in der Vorbereitung?

Wie schon eingangs erwähnt war vor allem die fehlende internationale Erfahrung etwas, dass uns schon ein bisschen hinterherhinken ließ. Auch für die Athletinnen war es eine lange Saison mit der Meisterschaft. Auch mit der Doppelbelastung WNBL und U16 oder auch Regionalliga. Eine weitere Herausforderung ist, dass wir das erste Mal bei dem Lehrgang in Tschechien komplett waren, weil hier die U17-Spielerinnen von der Nationalmannschaft zu uns gestoßen sind. Wir hatten im Prinzip nur ein sehr kurzes Fenster um als Team zusammen zu finden.

Worin liegen die Stärken des Teams?

Ich glaube, dass wir in der Verteidigung sehr variabel sind und wir da unsere Stärken haben. Genauso auch in der Transition. Vor allem sind wir mannschaftlich relativ ausgeglichen, das ist eine weitere Stärke.

Wie schätzt du die Konkurrenz ein?

Wir haben die stärkste Gruppe bei der Europameisterschaft. Mit Spanien, Litauen und Slowenien sind es drei Mannschaften inklusive uns, die auf jeden Fall das Potenzial haben oben mitzuspielen. Spanien ist mit Frankreich zusammen auf jeden Fall Titelfavorit. Es kann genauso auch Teams aus unserer Gruppe treffen, die dann um die unteren Plätze spielen. Wir sind in einer sehr sehr starken und meiner Meinung nach auch der stärksten Gruppe bei der EM.

Und was sind eure konkreten Ziele?

Erstmal ist das Ziel die bestmögliche Platzierung in der Gruppenphase zu erreichen, um im Überkreuzspiel mit der Gruppe A die beste Ausgangsposition zu haben und dann im Achtelfinale das Spiel zu gewinnen. 

Der Kader

Julijana Blazic (TuS Lichterfelde)
Karla Busch (USV Braunschweig)
Chloé Emanga Noupoue (BSG Basket Ludwigsburg)
Helena Englisch (MTV München)
Nafi Harz (TuS Lichterfelde)
Lisa Hoffmann (SC Rist Wedel)
Johanna Huppertz (TG Neuss Tigers)
Sophia Müller (Citybasket Recklinghausen)
Chanel Ndi (TG Würzburg)
Paula Paradzik (USC Freiburg)
Maria Perner (TuS Bad Aibling/TSV 1880 Wasserburg)
Lisanne Räwer Tanguep (TSG Reutlingen)