Eine Woche nach dem Sieg gegen Recklinghausen erwarten die WNBL-Basketballerinnen der BG Bonn 92 am kommenden Sonntag (14 Uhr, Sportpark Pennenfeld. Achtung: Spielort geändert!) den nächsten „dicken Brocken“. Gegner wird die Spielgemeinschaft Steelfire 3-2-1 sein, welche die Nachwuchsprogramme dreier renommierter NRW-Mädchenvereine vereinigt.

Die Underdog-Rolle hat den Bonnerinnen ganz gut gepasst gegen Recklinghausen. Und auch gegen die Herne-Bochum-Hagen-Kooperation gehen die BG-Korbjägerinnen ganz bestimmt nicht als Favoriten ins Match. Nachdem der erste WNBL-Erfolg inzwischen eingetütet ist, will man auch gegen die „Stahlfeuer-Mädels“ ohne Druck aber mit viel Rückenwind auftreten. Allgemeiner Tenor bei den BG ist auch, dass in dieser WNBL-Gruppe offenbar jeder jeden schlagen kann. Das macht die Sache für den Aufsteiger interessant. Recklinghausen gewann schon gegen Steelfire, Bonn schlug Recklinghausen, also sollte auch gegen Steelfire etwas drin sein…?

Jedenfalls ist der Bonner Sieg gegen die Metropol Girls ligaweit nicht ohne Beachtung geblieben. Gerade vor heimischem Publikum sehen die BG-Coaches auch gegen die 3er-Kombi ihre Chancen. Dreh- und Angelpunkt im Stahlfeuer-Spiel ist ohne Zweifel die 17 jährige Sarah Polleros. Die U18-Nationalspielerin hat in den drei Partien bisher nicht weniger als 84 Punkte (28 im Schnitt) für ihr Team erzielt und damit 43 Prozent aller Punkte ihrer Mannschaft. Polleros spielt für Herne in der Damen-Bundesliga und Regionalliga, steht also jede Woche im harten Ligaalltag. Ein Go-to-Girl der ganz besonderen Art. Es wäre jedoch ein Irrglaube, Steelfire nur auf die hochtalentierte junge Angreiferin zu reduzieren. Auch wenn keine andere Spielerin des kommenden Gegners zu den Top 20 Scorern der Liga gehört, will die BG hier besonders Obacht geben. Bisher zogen sich die Bonner in der Defensive gegen die vermeintlichen „Stars “ auf der jeweils anderen Seite gut aus der Affäre. So gelang es weder Osnabrücks Frieda Bühner noch Recklinghausens Amelie Kröner dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken. Mit der Verteidigungsarbeit der Liga-Neulinge können Bonns Trainer Peter Kortmann und Bea Waffenschmied also sehr zufrieden sein. Erfreulich war am letzten Sonntag aus Bonner Sicht sicherlich, dass die allgemeine Wurfquote immerhin ein wenig und die Freiwurfquote im speziellen sogar signifikant über den bisherigen Werten lag. Je enger das Match, desto mehr Gewicht erhält der unbedrängte Wurfversuch von der Linie. Julia Faller hat nach ihrem Nasenbeinbruch wieder mit dem Training begonnen. Es bleibt abzuwarten, ob sie am Sonntag schon wieder zum Kader gehören kann.

(Bericht BG Bonn 92, Franz-Werner Krausgrill)