Zwei Wochen Pause lagen zwischen Vor- und Playoffrunde, von den Münchnerinnen emsig genutzt. Zu durchgängigem Training inklusiver aller Athletik-Einheiten. Und einem U19-„Testspiel“ in Staffelsee: die Gastgeber hatten fairer Weise einer Verlegung zugestimmt, obwohl sie dann mit einer recht starken Besetzung Jahns rechnen mussten – 112:50 das zweitrangige Ergebnis, bei dem Lea Pfeifer 33 Punkte erzielte, Leo Fiebich 26, Emma Jessel 23, Jojo Häckel 10, Gabi Matic 10. Und zwei Einheiten mit, bzw. auch gegen die eigenen Vorbilder, die Jahn-Zweitliga-Frauen.

150 Zuschauer im Weltenburger Dome, große Erwartung.
Nervöser Beginn Jahns, Weiterstadt-Kronberg selbstbewusst, ihre starke Leaderin Melissa Kolb gleich mit zwei Freiwürfen und einem Dreier, 6:8 nach vier aufregenden Minuten. Spezial-Box-And-One-Defense der Gäste auf Leo Fiebich, die sich nur kurz beeindruckt zeigt, 13 Punkte für sie in den ersten zehn Minuten, am Ende mit 24 unwiderstehlich die Chefin des Spiels. Ein Viertel lang (19:17) herrscht Augenhöhe zwischen den beiden punktgleichen Teams (jeweils 2 Siege/2 Niederlagen), aber je länger die Partie läuft, umso mehr zeigt sich, dass München die deutlich besseren Alternativen auf der Bank hat. Beispiel gefällig? Ein flotter 6:0-Lauf unmittelbar vor der Pause (durch die erneut prächtig aufgelegte Jojo Häckel (Foto), u.a. mit einem ihrer drei Dreier und Maxine Weber locker von der Bank kommend) beschert die höchste Führung, 37:26.

Aber noch wichtiger als das Zwischenresultat ist der Fakt, dass bei Weiterstadt Melissa Kolb erst auf acht Punkten steht (am Ende neun) und Kaya Schicktanz auf zwei (von acht) – das ist die Marschroute! Beide gilt es unter ihrem normalen, durchaus beeindruckenden, Level zu halten. Coach Armin Sperbers Devise entspricht dem alten Phrasenschwein-Spruch: „Offense wins games, defense wins championships“.

Aus der Pausensitzung kommen die Münchnerinnen förmlich mit Rückenwind. Co-Trainer Max Allert kommt mit der Scouterei kaum nach. Rebound auf Rebound, feine Assists, immer wieder Blocked Shots, Emma Jessel, Sophia Erlacher & Co zeigen einen weiteren 10:0-Run gleich nach dem Wechsel, Weiterstadt mit schwindendem Widerstand, 47:26, 55:36, 63:39 sind weitere Zwischenstände.

Jahn gönnt den Startern – auch Foul-bedingt (25 Vergehen bei Jahn, nur 18 bei den Gästen, nur 17 Freiwürfe für München gegenüber 35 Freiwürfe auf der anderen Seite) – gegen Ende sehr lange Pausen, setzt alle elf Mädels ein. Und erhöht konzentriert auf 83:46, auch der zweite Anzug passt wie angegossen bei den Gastgeberinnen.

Noch eine Phrase: „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel!“ Coach Armin Sperber: „Schon beginnt die Vorbereitung auf das nächste Match. Da war nicht alles Gold, was glänzt. Leichtfertige Lücken in der Deckung, immer noch eine Handvoll vergebener Großchancen, das werden wir noch weiter einschränken müssen, um in den nächsten fünf Spielen erfolgreich zu sein!“

Aber: Einstellung, Athletik, taktische Reife – das alles stimmt bei den Jahn-Mädels. Das kann man spüren, das kann man sehen, das will man erleben! Am kommenden Sonntag macht sich die Münchner Entourage auf nach Ludwigsburg. Da gab es in den letzten beiden Jahren ausnahmslos Niederlagen, da wird man konzentriert-respektvoll zu Werke gehen müssen um in der Spur zu bleiben.

(Bericht TS Jahn München, Armin Sperber, Foto: „Dritter Sieg für Jahn“ (c) Thomas Häckel)