Es war gleich zum Saisonstart das angekündigte WNBL-Spitzenspiel und es war wie erwartet geprägt von jenen Spielerinnen, die in den letzten Monaten bereits als Bayerns talentierteste Nachwuchs-Basketballerinnen aufgefallen waren, sei es als mehrfache Deutsche Meister (Bayernauswahl beim Bundesjugendlager 2014, 2015, 2016, bzw. Bamberg als amtierender Champion der U15) oder als aktuelle Vize-Europameisterinnen mit der U16-Nationalmannschaft (zwei Münchner Mädels, eine Bambergerin – wir haben ausführlich berichtet und gefeiert…).

Mit 79:64 konnten sich die Jahn-Mädels in diesem aufregendem Match durchsetzen, das mehr als 100 Zuschauer sehen wollten. Was sich aber angesichts von 38 Minuten Dauer-Führung und nur zwei Führungswechseln wie ein einfacher Start/Ziel-Sieg liest, das war in Wirklichkeit eine ganz heiß umkämpfte Partie.

Bamberg konnte sich dabei stets auf Magdalena Landwehr verlassen, die ihrem Team mit 21 Punkten (die meisten aus gefährlicher Halbdistanz) und fünf Rebounds voranging. Julia Förner und Anika Hartmann (je 15 Zähler) sorgten ebenfalls für stetige Gefahr, so dass es sich Jahn in keiner Phase des Spiels gemütlich machen konnte.

Coach Armin Sperber analysiert: „Die entscheidenden Faktoren waren dann wohl, dass meine Erste Fünf im Schnitt nur gut 28 Minuten auf dem Feld stand, bei Bamberg waren es vier Minuten mehr. Das hat sich gegen Ende beider Halbzeiten ausgewirkt, wir waren frischer und konnten unsere körperlichen Vorteile durchsetzen.“

Will sagen: Zwei satte Double Doubles für Leo Fiebich (26 Punkte/14 Rebounds/2 Assists/3 Blocks) und Emmy Bessoir (18/14/4/4) und praktisch gleichauf Lea Pfeifer (22/9/0/0), gefolgt von Jojo Häckel mit zwei Dreiern und solidem Spielaufbau in langen 33 Minuten!

Alle zehn Münchnerinnen kamen zum Einsatz, wobei Sophia Mühling ja bereits in die dritte WNBL-Saison geht, aber mit Toni Bieringer und Fabia Lausberg (Jahrgang 2000, eigener Nachwuchs), sowie den drei U15-Mädels Vicky Rajcic (früher MTV München), Nina Wagner (Doppellizenz mit TG Landshut) und Sara Mus (Doppellizenz mit TSV München-Ost) gleich fünf Debütantinnen aufliefen – entsprechend groß war hier anfangs die Nervosität.

Und weil seit dieser Saison das FIBA-Scouting-Programm auch in der WNBL Pflicht ist, verfügen wir über weiteres Zahlenmaterial: Jahn machte 56 seiner Punkte in der Drei-Sekunden-Zone, Bamberg nur 22, Jahn eroberte 25 Offensiv-Rebounds, Bamberg nur 12. Fünf Euro ins Schweinchen: „Wer die Bretter beherrscht, der beherrscht das Spiel.“

Mit diesem Motto geht’s für die Münchnerinnen am kommenden Sonntag nach Würzburg, die ihre starke Frühform mit einem Kantersieg in Ludwigsburg unterstrichen haben. Ja – die WNBL-Saison 16-17 beginnt mit zwei Krachern für die Jahn-Mädels!

Bericht: TS Jahn München / Foto Sophia Mühling: Andreas Bode