Zum dann nunmehr dritten Mal nach 2011 und 2012 steht ein oberfränkisches Nachwuchsteam in der Finalrunde der Weiblichen Nachwuchs-Basketball-Bundesliga, wenn die DJK Brose Bamberg am kommenden Samstag ab 16.00 Uhr in ihrer Halbfinalpaarung gegen die Girls Baskets Braunschweig-Wolfenbüttel um die deutsche U17-Meisterschaft kämpft. Somit bekommen es die Schützlinge von Cheftrainer Ulf Schabacker als Hauptrunden-Zweiter im ersten der beiden Semifinals in der Lessing-Realschule direkt mit dem Gastgeber zu tun, qualifizierten sich die Oker-Städterinnen souverän und unbesiegt in Deutschlands Norden für die Teilnahme sowie die damit verbundene Ausrichtung des jährlichen Endausscheids um die Krone im deutschen Mädchen-Basketball.

Hätten die Zweitliga-Vertretungen des Wolfpacks Wolfenbüttel beziehungsweise der DJK in der 2. Planet-Photo DBBL Nord und Süd am zurückliegenden Samstag nicht bereits ihre jeweiligen Meister gefunden, so könnte man fast meinen, die Kontrahentinnen träfen sich an diesem Wochenende zum jugendlichen „Best of“. Zusammengenommen ganze 21 Spielerinnen der vier teilnehmenden Teams – ab 18.30 Uhr bestreitet die TS Jahn München gegen TuS Lichterfelde das zweite Aufeinandertreffen in der Vorschlussrunde – standen im gerade eben abgeschlossenen Spielbetrieb in Deutschlands zweithöchster Spielklasse schon auf dem Parkett und vereinen dabei insgesamt gut 70 Stunden Spielzeit auf sich.

Für den Löwenanteil mit über einem Drittel davon – acht Spielerinnen verbuchten schlussendlich rund 25 Stunden Einsatzzeit – zeichnet sich hierbei Bambergs Halbfinal-Gegner verantwortlich und ist somit an seinen beiden DBBL2-Standorten Braunschweig sowie Wolfenbüttel gewiss führend, was den frühzeitigen Einbezug in die Profimannschaften anbelangt. Etwa 16 Stunden weist demgegenüber übrigens das Zeitkonto von Julia Förner und Magdalena Landwehr auf. Doch auch darüber hinaus verfügt das Roster von Cheftrainer Pierre Hohn und seinen beiden Assistenten Juliane Höhne (zugleich für das Zweitliga-Team in Braunschweig verantwortlich) sowie Rüdiger Jacob (neben Hohn ebenso für Wolfenbüttels Zweitliga-Damen zuständig) über eine ungemeine Tiefe und Talentdichte, zählen beispielsweise Rebecca Lagerpusch (2002) oder Franka Wittenberg (2003) nicht umsonst zu den größten Nachwuchshoffnungen ihrer jeweiligen Jahrgänge.

„Sicherlich spricht die enorme Zweitliga-Erfahrung ein Stück weit für Wolfenbüttel. Unabhängig davon spielen sie zu Hause vor vielen hunderten frenetischen Fans, sind als amtierender deutscher Meister seit zwischenzeitlich über einem Kalenderjahr im WNBL-Pflichtspielbetrieb ungeschlagen, seit der Saison 2013 ununterbrochener Gast bei allen TOP4-Turnieren und schicken sich dazu an, als erstes Team in der deutschen Basketball-Geschichte überhaupt einen WNBL-Meistertitel zu verteidigen bzw. als Ausrichter zu erringen. Vor diesem Hintergrund hat es meinem Gefühl nach auch wenig mit Understatement zu tun, hier von einer nominell relativ klaren Rollenverteilung zu sprechen. Und nichtsdestotrotz ist es eben genau diese Tatsache, die das Ganze für uns nur umso reizvoller macht. Für uns alle ist es das erste Mal, Teil von einer solchen Veranstaltung sein zu dürfen. Wir können an diesem Wochenende im Allgemeinen und in dem Spiel im Speziellen nur gewinnen“, freut sich Jana Barth (Foto) auf die bereits am Freitag anstehende, circa 400km weite Reise in das Mekka des niedersächsischen Mädchen-Basketballs.

Sportlich auf sich aufmerksam machte die Spielgemeinschaft aus der Region 38 in ihren bisherigen Saisonspielen vor allem durch stets wechselnde Verteidigungsformen sowie (jeweils hinter der Turnerschaft aus Bayerns Landeshauptstadt) als bundesweit zweitbestes Rebounding- und Dreipunkt-Team. Aus einem ebenso statistisch ausgeglichenen Kollektiv – so steuerte im Hauptrundenverlauf mit Rebecca Lagerpusch beispielhaft selbst die achtbeste Punktesammlerin im Schnitt immer noch gut sechs Punkte zu den sechs Erfolgen bei – ragt trotz alledem Nina Rosemeyer leicht hervor. Neben durchschnittlich rund 17 Minuten Einsatzzeit für den Hauptrundenzweiten der DBBL2 Nordstaffel stehen bis dato 18 Punkte sowie neun Rebounds für die 1.86m große, variable Flügel- und aktuelle Nationalspielerin pro Partie zu Buche.

„So einfach sich das vor einem Halbfinale um die deutsche Meisterschaft auch anhören mag, aber für uns wird es wie so oft in dieser Saison in den wichtigen Spielen primär darum gehen, bestmöglich zu unserem eigenen Stil zu finden. Was uns rundenübergreifend stark gemacht hat, war immer eine aggressive Team-Defense und schnelles Umschalt-Spiel übers ganze Feld. Daran müssen wir anknüpfen und aufbauen, wenn wir unsere physischen Defizite ausgleichen wollen. Wir haben alle lehrreiche Wochen hinter uns, ganz egal, ob in den Zweitliga-PlayOffs, in Wien oder über die vielen intensiven Trainingseinheiten. In ähnlicher personeller Konstellation haben wir von einem Abstieg über die folgende Relegationsrunde bis hin zu diesem TOP4 fast alle möglichen Facetten der WNBL durchleben dürfen und sind darüber zusammengewachsen. Es ist demnach umso mehr eine Ehre und Motivation zugleich, jetzt zu den vier besten Mannschaften in Deutschland zu gehören. Entsprechend bin ich zuversichtlich, dass jede Einzelne am Samstagnachmittag dann bereit ist, genau diesen mentalen Fokus auch aufs Feld zu bringen“, hat die 15jährige Kapitänin ein klares Ziel für sich und ihre Mannschaftkameradinnen vor Augen.

Und auch ganz ungeachtet des sportlichen Verlaufs eben dieses samstäglichen Matches bietet der Sonntag dann in jedem Fall die Möglichkeit, nach einer Medaille zu greifen. Während vormittags ab 11.00 Uhr der dritte Platz ausgespielt wird, stehen sich die zwei Finalisten ab 13.30 Uhr zum finalen Showdown einer langen und arbeitsreichen Saison in der U17-Mädchenbundesliga gegenüber.

(Bericht DJK Brose Bamberg, Konstantin Hammerl, Fotomaterial Sebastian Gut: Das TOP4 in Wolfenbüttel fest im Blick haben die Basketballerinnen der DJK Brose Bamberg)