Die Frage, warum sich die JUNIOR-LIONS in Grünberg bei ihrem 58:64-Auswärtssieg so schwer taten, beantwortete Sandra Rosanke gleich zweimal mit dem Argument „Größe“.

Das birgt Erklärungsbedarf. Sie meinte damit einmal die Größe der Halle, besser gesagt des Spielfeldes. Für die Entwicklung ihres schnellen Aufbau- und Konterspiels brauchen die jungen Hallenserinnen auch Platz und Laufwege, um ihre Schnelligkeitsvorteile nutzen zu können. Beides hatten sie an diesem Tag nicht und es dauerte sehr lange, bis sich (fast) alle auf diese Bedingungen eingestellt hatten. Eine verzweifelte daran: Anna Hanzálek. So oft sie auch in Pässe lief oder den Gegenspielerinnen den Ball klaute, sie hatte nie den Raum das Spielgerät vor der Auslinie aufzunehmen.

Schnelle drei Fouls im ersten Viertel verbannten sie länger auf die Bank und an dem persönlichen Ergebnis von null Treffern in einem Spiel wird sie wohl zu knabbern haben. Eine Antwort ist bestimmt schon in Arbeit. Andere stellten sich auf die Bedingungen besser ein, aber auch nicht wirklich gut. Bei einer Zweipunkteführung zur Halbzeit für Grünberg konnte man getrost in der Halle bleiben, um die Kabinenansprache vom Headcoach mitzuhören. Wirkung hat sie wohl gezeigt, denn das Spiel wurde gedreht. Wirklich absetzen konnten sich die Hallenserinnen aber nicht und da kommt das zweite Größenargument zur Erklärung.

Wenn die JUNIOR-LIONS einen Nachteil haben, dann den, dass sie größenmäßig oftmals unterlegen sind. Auf den Außenpositionen kann das immer gut ausgeglichen werden, wenn, wie in Grünberg, zwei wirklich große Spielerin unter dem Korb auftauchen, ist eine Lena Büschel eben zu wenig. Am Ende war das Positivste der Lerneffekt. Man kann auch enge Spiele gestalten und von Runde zu Runde werden die Spiele enger werden, und es kamen Impuls aus der zweite Reihe.

Zum dritten Viertel in der Startfünf aufzulaufen war wohl selbst für Luzie Heller überraschend. Sie dachte auch nicht lange nach, genau genommen nur eine Minute, und markierte einen Dreier. Dass Helen-Leah Lißon in der hektischen Schlussphase cool blieb, Verantwortung übernahm und fünf Punkte liefert, hat man auch noch nicht so oft von ihr gesehen.

Für Halle spielten: Büschel (10), Hanzálek, Heinicke, Heller (3), Kühn (12), Lißon (5), Niederhausen (4), J.Schinkel (10), L.Schinkel (20), Wackermann.

(Bericht SV Halle Junior-Lions, Günter Hebner)