Noch am Wochenende zuvor hatten die Schützlinge von Cäsar Kiersz eine herbe Niederlage gegen die TS Jahn München einstecken müssen, der USC Freiburg hatte seine bisherigen Spiele noch deutlicher gewonnen als München, und mit Teresa Sena und Jasmin Baghiana fehlten gleich zwei Leistungsträgerinnen. Die Vorzeichen standen also eher mittelprächtig. Aber die Ludwigsburger Jung-Bundesligistinnen stürmten am Sonntagmittag im Breisgau davon offensichtlich unbeeindruckt los wie die Feuerwehr. Schon der Gewinn des ersten Viertels mit vier Punkten war ein kleiner Erfolg. Als sie die Gastgeberinnen im zweiten Viertel mit 28:10 regelrecht überrannten, schien sich eine handfeste Überraschung anzubahnen.

Doch die Freiburgerinnen kamen mit geballter Energie aus der Kabine. Sie feuerten aus allen Rohren und ließen sich kaum noch aufhalten. Das zogen sie auch im vierten Viertel verstärkt durch und glichen bis zum Ende der regulären Spielzeit den Spielstand aus. In der damit erzwungenen Verlängerung schien sich das Pendel zunächst in Richtung Ludwigsburg zu neigen, denn Freiburgs Aktivposten Luisa Nufer musste mit fünf Fouls auf der Bank Platz nehmen. Der Rest ist allerdings kurz und knapp beschrieben: Trotz insgesamt besserer Trefferquote hatte sich das Ludwigsburger Wurfglück schon gegen Ende des Schlussviertels etwas zurückgezogen, sodass der Sack nicht zugemacht werden konnte und Freiburg schlussendlich den glücklichen 78:75 Overtime-Sieg davontrug. Auch wenn die Enttäuschung im ersten Moment groß war, nicht nur Trainer Kiersz war stolz auf sein Team: “Ich muss meiner Mannschaft trotz der Niederlage ein Lob aussprechen. Ohne die beiden Leistungsträgerinnen Teresa und Jasmin und mit den beiden angeschlagenen Lea und Christina gegen komplett besetzte Freiburgerinnen hat das Team großartige Moral und eine gute Leistung gezeigt.”

Von den Freiburgerinnen kaum aufzuhalten waren Noreen Stöckle mit 27 Punkten und die effektivste Spielerin der Partie, Maria Konstantinidou mit 25 Punkten, 19 Rebounds, zwei Assists und drei Steals on top. Der USC, vorneweg Topscorerin Sophie Ouedraogo (20 Punkte/fünf Dreier), hatte rund ein Drittel (30) mehr Würfe genommen und ebenfalls ein Drittel mehr Rebounds (60:45) erbeutet als die Barockstädterinnen. Dabei spielten die Rebounds am offensiven Brett (31:12) des körperlich sehr präsenten Tabellenführers ebenso eine große Rolle wie dessen zehn erfolgreiche Dreipunktwürfe gegenüber nur vier Ludwigsburger Treffern aus der Langdistanz.

(Bericht: BSG Basket Ludwigsburg, Thomas Stöckle)