Einen langen Weg sind die SteelFire Spielerinnen am Sonntag früh angetreten. Es ging nach Berlin zum ersten der drei möglichen Playoff-Spiele im Achtelfinale der weiblichen Nachwuchsbundesliga. TuS Lichterfelde lud ein. Ein Verein, der in dieser Saison ungeschlagen durch die Nordost-Gruppe marschierte und deswegen auch von Platz eins ins Achtelfinale startete. Wen wundert es, dass die Hauptstadt-Mädchen auch als haushohe Favoriten in den Partien gegen SteelFire, den Vierten aus der Nordwest Gruppe, gehandelt worden waren.

Die Reise sind die Mädchen aus dem Ruhrgebiet allerdings ohne ihre Kapitänin und beste Schützin angetreten. Sarah Polleros musste gesundheitsbedingt passen und konnte nur aus der Ferne ihrer Mannschaft die Daumen drücken. Mit dem Wissen, so auf einen großen Teil ihrer offensiven Leistung verzichten zu müssen, sollten die Kräfte auf die Defensive gelenkt werden.

Im ersten Viertel übernahmen die Kooperationsmädchen aus Bochum, Hagen und Herne schnell die Führung. Wie vorgenommen, arbeiteten die jungen Spielerinnen sehr gut in der Verteidigung und führten klug die geübten Angriffe zum erfolgreichen Ende. Beim Ergebnis 6:13 fühlte sich Alexandra Maerz, Trainerin aus Lichterfelde, gezwungen eine Auszeit zu nehmen. Diese brachte allerdings nicht den gewünschten Effekt. SteelFire dominierte das Spiel in diesem Viertel weiterhin und versetzte so die Tribünen ins Staunen. Nach den ersten 10 Minuten und einem Ergebnis von 14:21 musste TuS Lichterfelde zum ersten Mal in dieser Saison (!) mit einem Rückstand kämpfen.

Leider starteten die SteelFire Mädchen sehr unkonzentriert in das zweite Viertel. Die Defensive zeigte Lücken und innerhalb von zwei Minuten holten die Gastgeberinnen den Rückstand bis auf zwei Punkte auf. Doch es sollte schlimmer kommen. In der dritten Minute des zweiten Viertels verletzte sich die bis dahin starke Zoe Perlick und konnte ihrer Mannschaft danach nicht mehr auf dem Feld helfen. Zoe spielte bis dahin acht Minuten tollen Basketball: sie arbeitete hart und erfolgreich in der Verteidigung und in der Offensive war sie maßgeblich an der bis dahin erarbeiteten Führung beteiligt. Verständlich, dass es nach ihrer Verletzung zunächst schwierig war wieder ins Spiel zu finden. Die eingespielten und erfahrenen Spielerinnen aus Berlin haben so „Blut geleckt“ und nutzen gnadenlos die Verunsicherung in den Reihen der SteelFire aus. Bis zur Pause bauten sie die Führung auf 35:25 aus.

Auch ins dritte Viertel starteten die Berliner Mädchen sehr stark, bauten die Führung weiter aus und setzten so ganz deutlich „den Punkt über das i“. Auch die Auszeiten, die die Trainer einforderten konnten die mentale Stärke der SteelFire für dieses Spiel nicht mehr wach rütteln. Nur gegen Ende des Spiels merkte man wieder, dass es den Mädchen dämmerte, dass es noch ein Rückspiel gibt. In genau einer Woche und das wahrscheinlich in voller Besetzung. Der Funke Hoffnung war geboren und nun spürbar. Schon auf dem Rückweg gab es nur ein Thema: neue Spielideen und unbedingte Bereitschaft zu Revanche. Wir wollen nochmal nach Berlin!

Michal Chudzicki hat es sich nicht nehmen lassen den Stolz auf seine Mädchen auszudrücken: „Allein die Tatsache, dass TuS Lichterfelde gezwungen war 30 Minuten lang eine Zonenverteidigung gegen uns zu spielen zeigt, wie gut wir eigentlich waren. Mit dieser tollen Mannschaft ist beim nächsten Heimspiel in Herne alles möglich.“

Wir sehen uns also am Sonntag, 23.02.2020 um 14 Uhr in der H2K-Arena. Und danach heißt es wieder: Wir fahren nach Berlin!

Tus Lichterfelde Basketball e. V.  – SteelFire 3-2-1  66:48 (14:21; 21:4; 22:9; 9:14)
Groll J. 14, Czerkawski S. 10, Wüllrich A. 8, Perlick Z. 5, Neuhaus E. 4, Röspel R. 2, Birtner H. 2, Köhne H. 2, Mooshage J. 1, Kuper A., Suveyzdis N..

(Bericht SteelFire 3-2-1, Karina Sola)