Schaute man am Ende auf die Anzeigetafel, war der ein oder andere sicherlich überrascht. Das Ergebnis spiegelte ein sehr knappes und ausgeglichenes Spiel wider, das am Ende mit 75:82 äußerst knapp an die Rhein-Main Baskets (RMB) ging.

Dabei waren die Vorzeichen doch ganz unterschiedlich: RMB will wieder in die Playoffs, für das Team Südhessen steht Abstiegskampf auf dem Programm. Das man diesen möglichst verhindern will, zeigten die Südhessen-Mädels im Lokalderby mit Bravour. Zunächst brauchte man einige Minuten, um ins Spiel zu finden, RMB zog mit ein paar Punkten davon, jedoch konnte der Anschluss stets gehalten werden. Schon früh konnte man den nur mit acht Spielerinnen angereisten Gegner in Foulprobleme bringen, sodass sich dadurch offene Räume ergaben oder die Chance zu Punkten an der Freiwurflinie.

Nach dem ersten Viertel (15:23) nahm man sich für die Verteidigung mehr vor, um den Abstand wieder zu verkürzen. Dieser Plan ging zunächst nicht ganz auf. Doch nach einem kleinen Lauf der Rhein-Main Baskets starteten die Südhessinnen die Aufholjagd. Fünf Punkte Rückstand waren es zur Halbzeitpause und das Team war wieder voll im Spiel!

Hochmotiviert kamen die Mädels vom Aulenberg aus der Kabine, fingen sie gerade an, an der Sensation zu schnuppern. Zunächst aber ein ähnliches Bild wie in der ersten Hälfte. RMB erhöhte auf +10 und dann sogar auf +19 (28. Min. 40:59). Waren die Träume für Südhessen damit schon ausgeträumt? Wer das Team kennt, sollte gewusst haben, dass da noch nicht alles verloren war. Schritt für Schritt kämpfte man sich eindrucksvoll wieder heran und konnte tatsächlich mit zwei Punkten von Paula Vujaklija sieben Minuten vor Schluss nochmal ausgleichen. Diese Aufholjagd hinterließ jedoch Spuren. Das Spiel schien zu kippen, man schaffte es aber nicht mehr den letzten Nadelstich zu setzen und lief bis zum Ende wieder knapp hinterher, sodass nach einem großen Kampf eine 75:82 Niederlage zu Buche stand. Nichtsdestotrotz ein toller Saisonauftakt, mit dem wohl keiner in der Liga gerechnet hat. Schaut man im Nachhinein auf das Scouting, wäre mit etwas mehr Glück an der Freiwurflinie vielleicht die Sensation perfekt gewesen.

Coach Justin Mills konnte diesen Eindruck nur bestätigen: “Das war wirklich ein sehr gutes Spiel, wir konnten vieles davon umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten und haben sehr diszipliniert gekämpft. Trotz Niederlage haben wir heute viel gewonnen für den weiteren Saisonverlauf. Ausruhen ist nun aber auf keinem Fall angesagt. Schritt für Schritt wollen wir uns nun weiterentwickeln. Wir haben gezeigt, dass wir mithalten können, wenn wir an unsere Grenze gehen.“ Nächste Woche steht der nächste harte Brocken auf dem Programm. Dragons Rhöndorf heißt der Gegner und da geht es am kommenden Sonntag nach Bad Honnef zum ersten Auswärtsspiel für die Südhessinnen. Auf jeden Fall macht das erste Spiel Mut für die kommenden Aufgaben.

Es spielten für das Team Südhessen: Kleinert 25 Punkte, Beuck 17, Vujaklija 16, Bürklin 9, Valiano N. 4, Hummel 4, Faust, Isler, Krumb, Mills, Schlüter, Strößenreuther

(Bericht Team Südhessen, Justin Mills; Foto (TS) : Marie Kleinert erfolgreich beim Wurf gegen Süssmann und Stegbauer)