Am Freitag vor dem Spiel war schon klar, dass das Soitzenspiel gegen Team Mittelhessen verdammt schwer werden würde. Es konnte, nicht wie gewohnt, eine optimale Vorbereitung auf das wichtige Match gemacht werden, denn das Abschlusstraining vor dem Wochenende musste krankheitsbedingt ausfallen. Im Internat mussten frühzeitig die Zimmer geräumt werden, um weiter Spielerinnen nicht anzustecken. Man bangte nun dass alle rechtzeitig für Sonntag wieder fit und einsatzbereit sein würden. Sicher war leider auch der Verzicht auf Mira Eulering, die sich in letzten Spiel das Knie verdreht hatte und vom Arzt eine Zwangspause verordnet bekommen hatte. Eine starke Flügelspielerin im Team sollte so also aufjedenfall fehlen.

Doch die Dragons starteten gut ins Spiel, schnell übernahmen sie die Führung, hatten Ballgewinne in der Presse und spielten höchst konzentriert. Die Freiwurfquote war sensationell und hielt sich bis zur Halbzeit auf starken 70%. Selbst eine Führung bis zu 10 Punkte spielten die motivierten Mädels heraus.

Kurz hielt man dann jedoch die Luft an, als plötzlich ein paar Fehler einschleichen und Mittelhessen nach und nach aufholte. Doch die Dragons rissen sich zusammen und hielten dagegen. Sie kämpften alle gemeinsam um jeden Punkt, jeden Rebound, jeden Looseball und jeden Steal. Rhöndorf zeigte sich besonders hier, aber auch über die komplette Spielzeit, als eine starke Einheit. Sie zeigten Siegeswillen und Arbeitern hart! Neben der guten Mannschaftsleistung stachen in der ersten Hälfte des Spiels vor allem Toni DeMuirier, die durch entschlossene Penetrations viele Fouls zog und 6/6 Freiwürfen verwandeln konnte, und Daria Karabatova, die einen tollen Job in der Defense hinlegte und die Centerinnen der Gegner nicht zum Korb ließ! In die Halbzeit gingen sie so mit einer hauchdünnen Führung 27:31.
44:39 hingegen zeigte die Anzeigetafel nach dem 3. Viertel. Die Führung wechselte munter und die Teams schenkten sich gegenseitig nichts, ein erbitterter Kampf wütete auf dem Feld.

Besonders gut konnten die Dragons dabei die Stars der Mittelhessen unter 10 Punkte halten, lediglich 2 Aktuere scorten im Match 2-stellig: Lisa Dapper (11) und Michaela Kucera (13). Das letzte Viertel versprach große Spannung und war nichts für schwache Nerven. In den letzte Sekunden hatten die Dragons den Sieg in der Hand. Beim Stand von 57:57 spielten sie eine gute Offense aus und kamen an der Freiwurflinie zu einem offenen Wurf, der verfehlte sein Ziel und die Halle hielt den Atem an. Den Rebound konnten sich die Dragons ebenfalls sichern und kamen mit der Schlusssirene noch zum Wurf direkt am Brett, doch auch dieser ging daneben.

Die Verlängerung folgte. In die konnten die Rhöndorfer gut starten, allerdings verließen sie auch langsam die Kräfte, bei so vielen angeschlagenen Spielerinnen war dies auch verständlich. Man traf viele Würfe nicht, Mittelhessen hingegen konnte ihre Angriffe erfolgreich abschließen. Die Dragons kämpften trotz Foultrouble bis zum Schlusspfiff, der dann leider die knappe Niederlage besiegelte.

„Der direkte Vergleich konnte gewonnen werden, das ist positiv, allerdings ist es sehr schade, dass unsere tolle Teamleistung am Ende nicht belohnt wurde. Wir haben Zusammengehalten und mit einer klasse Einstellung auf und neben  dem Feld gespielt. Es waren zwei Teams auf Augenhöhe die sich einen tollen Fight geliefert haben. Diese Motivation wollen wir in die nächsten Spiele mitnehmen und immer weiter steigern!“, resümierte Headcoach Martin Otto.

Karabatova 20, DeMuirier 12, Brückner 8, Carstens 6, Emrich 7, Hartmann 7, Dohr 0, Kaltwasser 3, Selker 0, Roth 0, Prinz 0

Bericht: Dragons Rhöndorf / Nicola Happel