In einer Mannschaft, die ohne ausgesprochene Individual-Player auskommen muss (auch wenn Vanessa Herrmann mit 17 Punkte ein gutes persönliches Ergebnis beisteuern konnte) müssen alle Spielerinnen an ihre Grenzen gehen. Das war gegen die Spielgemeinschaft ALBA/BG 200 Berlin am Sonntag nicht der Fall und deshalb konnte an den Auswärtserfolg von Göttingen nicht angeknüpft werde. Dieser hatte zumindest auf den Rängen die Hoffnung genährt, man könne vielleicht doch noch zwei weitere Punkte mit in die Relegation nehmen. Trotz des erneut klaren Endergebnis von 47:69 sah das über weite Strecken gar nicht so schlecht aus.

Der erfolgreichen Anfangsoffensive der Berlinerinnen konnte man antworten und nach knapp fünf Minuten zum 5:6 aufschließen. Allein fünf Ballverluste auf hallescher Seite in den Restminuten des ersten Viertel ließen daraus einen 8:18-Rückstand werden. Ballverluste waren mit Sicherheit ein entscheidender Faktor für die Niederlage der Junior-LIONS an diesem Tag. Ganze 31 mal verloren die Hallenserinnen den Ball (Berlin zwölfmal). Bedenklich war, dass das sehr oft in recht überschaubaren Spielsituationen passierte. Auch die wieder tapfer über 40 Minuten kämpfende Kapitänin Leonie Wackermann war acht mal daran beteiligt, allerdings immer dann, wenn sich ihre Mitspielerinnen förmlich hinter den Verteidigern versteckten und so jegliche Passoptionen fehlten.

Die beiden Mittel-Viertel sahen die JUNIOR-LIONS auf Augenhöhe mitspielen (12:12 und 20:19). Nach drei Minuten im dritten Viertel war sogar mit 30:31 der Anschluss geschafft. Die erneut schlechte Trefferquote der Jung-Löwinnen verhinderte mehr. Nur 45 mal warfen die Hallenserinnen auf den Korb (Berlin 72 mal) und trafen lediglich 13 Würfe. Ein Dreier fehlte gänzlich. Trotz hoher Intensität sprang so im dritten Viertel nur eine Verbesserung des Resultats um einen Punkt auf 40:49 heraus.

Dann kam ein Viertel in dem gar nichts mehr ging und nach 30 Minuten aggressiver Zonenverteidigung mit Dopplung wohl Spann- und Körperkraft ausging. Ganze sechs Minuten lang beschränkte sich das Ergebnis auf hallescher Seite auf fünf verwandelte Freiwürfe, bevor Vanessa Herrmann den ersten und einzigen Feldkorb des Viertels warf. Aufbauend auf das ausgezeichnete Rebound-Ergebnis von 47, davon 39 in der Defensive, gilt es jetzt in der zweiten Phase des Spieljahres, die den JUNIOR LIONS die Relegation gegen Herne, Hagen und Neuss beschert, die mannschaftliche Geschlossenheit und die persönliche Opferbereitschaft zu stärken. Wenn es nicht weh tut, ist man noch lange nicht am Limit!

Für Halle im Einsatz:
Heller (3), Wackermann (9), Steudte, Kuhne, Dziuba (2), Müller (5), S. Herrmann (4), Wegel (2), Heinicke, Noeske, Albrecht (5), V. Herrmann (17)

(Bericht Günter Hebner, Junior Lions)