Die Duelle zwischen halleschen Mannschaften und TUSLI sind legendär und sie gingen sehr oft zu Gunsten der Berliner Talentschmiede aus. Deshalb hat wohl kaum jemand am vergangenen Sonntag auf einen Sieg des Tabellenletzten gewettet. Insider wissen allerdings seit mehreren Jahren, dass die halleschen Nachwuchs-Basketballerinnen schlecht mit Druck umgehen können. Zwei Jahre hat die ehrenamtliche Unterstützung von zwei jungen Sportpsychologen, die inzwischen leider Halle  verlassen haben, hier „Wunder“ gewirkt. Eine Nachfolgelösung für die laufende Saison war für den Verein nicht bezahlbar.

Deshalb mussten wohl erst die Gewissheit über den letzten Platz in der Hauptrunde und die Teilnahme  an der  Relegation kommen, um verbunden mit der Aussage von Head-Coach Sandra Rosanke „ Spielt einfach !“ Klarheit in die Köpfe zu bekommen. Wegen einer Reihe von Ausfällen (Vivian Müller, Hannah Lehmann, Magdalena Fabian) konnte Rosanke nur auf neun Spielerinnen zurückgreifen, darunter auch Lena Dziuba, die nach Verletzung und Trainingsausfall nur dosiert eingesetzt werden konnte. Das mit diesem Team gegen die vollbesetzte Bank der Hauptstädterinnen gewonnen werden konnte, ist schon eine Überraschung, zumal es lange gar nicht danach aussah. Anfang des 3. Viertels war TuSLi immerhin schon auf 31:46 davon gezogen.

Als Team diesen Vorsprung eingeholt zu haben, dürfte die eigentliche Leistung der Hallenserinnen an diesem Spieltag gewesen sein, die über das Teamplay gewannen und erstmals in der Saison alle punkteten. Beim zählbaren Ergebnis mit 21 Punkten angeführt von Vanessa Herrmann (Foto), die von Spiel zu Spiel stärker agiert und die zum Ende der WNBL-Karriere wohl ein Zeichen setzten möchte, gefolgt von Joana Noeske mit 13 Punkten,deren Zeichensetzung eindeutig in die Zukunft gerichtet ist. Wichtig für das Ergebnis war auch die gewonnene Sicherheit an der Freiwurflinie. Am zweiten Kritikpunkt der letzten Niederlagen, dem Verhalten beim Offensiv-Rebound, müssen die JUNIOR-LIONS für die Relegations-Spiele weiter arbeiten. Wenn nur jeder zweite Ball den Weg in den Korb findet, sind acht Rebounds im Angriff einfach zu wenig, zumal in der Defensive 24 mal der Ball gefangen werden konnte.

Für Halle im Einsatz: Friedenberger (8), Kuhne (8), S. Herrmann (2), Noeske (13). Albrecht (3), V.Herrmann (21), Oswald (3), Fox (2), Dziuba (7).

(Bericht SV Halle Junior-Lions, Günter Hebner, Foto Caro Stolze)