Wäre man bei den Rheinstars Ladies Hürth auch nur ansatzweise abergläubisch, müsste man wohl glauben, ein Drei-Punkte-Fluch laste auf der Mannschaft. Wie schon im letzten Heimspiel entschied ein Wimperschlag die letzten Minuten und damit über Sieg, Niederlage und wichtige Punkte in der Tabelle. Doch was auf dem Papier so ähnlich aussieht, war auf dem Spielfeld mit dem letzten Heimspiel nicht zu vergleichen.

Sonntag, der 18. November, war das erste Spiel der Nach-Lippold-Ära. Trainerin Steffi Lippold hat nicht nur den Mädchenbasketball in Hürth groß gemacht, sie hat auch viele Jahre die Leistungsmannschaft der Hürther in verschiedenen Kooperationen erfolgreich betreut. Im ersten Spiel, welches die Hürther Mädchen unter ihrem ehemaligen Co- und aktuellen Interimstrainer Niklas Schöttke absolvierten, schienen sie ihrer ehemaligen Trainerin noch einmal zeigen zu wollen, was sie von ihr mitgenommen haben.

Das erste Viertel begann rasant aus Hürther Sicht. Die Rheinstars Ladies Hürth zeigten viel Präsenz auf dem Platz und zogen bis zur Mitte des Viertels mit 11:1 auf ein kölsches Ergebnis davon. Doch die Bonnerinnen blieben – wie erwartet – nicht lange so harmlos wie kurz nach dem Anpfiff. Die guten letzten Spiele der Bundesstädterinnen waren der Heimmannschaft Warnung genug gewesen. Je näher das Viertel seinem Ende zuging, desto enger wurde das Spiel. Und quasi mit dem Schlusspfiff zogen die Bonnerinnen mit 15:16 an den Gastgeberinnen vorbei.

Das zweite Viertel nahm die Dynamik des bisherigen Spiels auf und blieb denkbar knapp. Die Führung wechselte im Minutentakt, kein Ball wurde verloren gegeben. Und aus Hürther Sicht waren sowohl die gute Rebound- wie auch die Freiwurfquote erfreulich. Mit 31:28 ging man in die Pause.

Nach der Pause erwischte Bonn den besseren Start und ging nach zwei schnellen Dreiern mit 31:36 in Führung. Das Spiel blieb kämpferisch und weitgehend offen. Die zunehmende Nervosität und Erschöpfung zeigte sich jedoch nun auch in vielen Ballverlusten und zahlreichen Fehlwürfen. Mit 48:50 trennte man sich vor dem entscheidenden vierten Viertel.

Wie zu erwarten schenkten sich die Kontrahentinnen auch hier nichts. Die Rheinstars Ladies Hürth glichen schnell auf 54:54 aus. Und noch drei Minuten vor Schluss lag man mit 60:60 gleichauf. Dann legten die Bonnerinnen mit einem Dreier und einem verwandelten Freiwurf den Grundstock für ihren Auswärtserfolg, den die Gastgeberinnen nur noch verkürzen konnten. In einer extrem spannenden Schlussphase verpassten die Rheinstars den Ausgleich und mussten sich schließlich 61:64 geschlagen geben. Kompliment an beide Mannschaften für ein hochklassiges Basketballspiel.

(Bericht: Rheinstars Ladies Hürth)