Schwieriger hätten die Bedingungen für Coach Janina Pils im Spiel um Platz eins der Gruppe Nordwest gegen den Tabellenführer OSC Junior Panthers nicht sein können. Das Osnabrücker Team, gegen das man sich im Hinspiel nach Verlängerung geschlagen geben musste, trat zum ersten Mal in dieser Saison mit dem kompletten Kader in Recklinghausen an. Gleichzeitig fehlten bei den Metropol Girls mit der verletzten Lilly Kaprolat und Zozan Özpinar sowie der auf Klassenfahrt befindlichen Amelie Kröner gleich drei Starting 5-Spielerinnen des Altjahrgangs.

Als dann bereits nach zwei Minuten Spielzeit auch noch Lea Enstipp verletzungsbedingt ausscheiden musste, verblieben der Trainerin noch neun einsatzfähige Spielerinnen, davon fünf U16-Spielerinnen. Wer aber dachte, dass das Team aufgeben würde, lag falsch. Die Mädchen rückten auf dem Feld noch enger zusammen, wuchsen als Spielerinnen und im Team über sich hinaus und zeigten den Zuschauern in der Vestischen Arena, warum Basketball so ein toller Teamsport ist. Mutig übernahmen die Akteurinnen anderen Rollen, verteidigten unglaublich leidenschaftlich die stark aufspielenden Osnabrückerinnen und hielten sich hervorragend an die taktischen Anweisungen der Trainerin.

So entwickelte sich ein hart umkämpftes Spiel zweier gleichwertiger Mannschaften, bei dem es den Junior Panthers erst zum Ende wirklich gelang, sich ein kleines Stückchen abzusetzen. Aber die Recklinghäuserinnen gaben sich zu keiner Zeit auf, kämpften und behielten in der brenzligen Situation immer wieder die Nerven. Diese sollten sich besonders im Showdown in der letzten Minute zeigen: Mit vier Punkten im Rückstand holte sich Greta Laerbusch den Steal von der wieder überragend spielenden Frieda Bühner. Durch ein unsportliches Foul gestoppt, verwandelte Greta die zwei Freiwürfe eiskalt, Recklinghausen war dadurch wieder auf zwei Punkte herangekommen.

Den erneuten Angriff der Osnabrücker konnte man abwehren, es blieben zehn Sekunden auf der Uhr, um den Ausgleich oder per Dreier den Sieg doch noch zu schaffen. Der Ball wurde vor der gegnerischen Zone gepasst, um die besten Ausgangssituation für den letzten Wurf zu finden. Dann war es wieder Greta, die in guter Wurfposition bereitstand und mit Ablauf der Zeit den Drei-Punkte Buzzer Beater versenkte. Sowohl auf der Bank als auch auf der Tribüne hielt es niemanden mehr auf den Sitzen, denn damit konnten die Metropol Girls nicht nur das Spiel gewinnen, sondern sicherten sich durch eine makellose Rückrunde ohne Niederlage auch verdient den ersten Tabellenplatz. Das in heimischer Halle ungeschlagene Team sieht jetzt voller Vorfreude den Playoffs entgegen, bei denen sie im ersten Spiel zu Hause gegen das Team aus Wolfenbüttel antreten werden.

(Bericht Metropol Girls, Inga Bielefeld)