Fast schon waren die Hoffnungen verflogen, dass man seit der Saison 2016/2017 mal wieder ein Hauptrundenspiel in der Bundesliga gewinnen könnte. Heute schaffte man es, diesen Bann zu brechen und sich kurz vor Torschluss mit einem Sieg gegen den direkten Kontrahenten aus Würzburg an diesem vorbeizuschieben: 57:72 (29:37).

Viel hatten sich die südhessischen Mädels und ihr Coach vorgenommen für das Rückspiel, verlor man das Hinspiel doch noch sehr bitter und knapp mit drei Punkten. Klares Motto war: JETZT ERST RECHT!

So startete man in der Würzburger Feggrube von Anfang an mit einer Führung und gab diese auch so schnell nicht wieder her. Ein kurzes Abtasten, bis die Südhessinnen erstmals zur Flucht nach vorne ansetzten. Dies zunächst nur bedingt erfolgreich, aber ein kleines Polster verschaffte man sich zur ersten Viertelpause (25:19). Erstmals lief es in der Offensive so richtig rund, viel Spielfreude und Mut konnte man den Gästen ansehen. Das 2. Viertel gestaltete sich nun ziemlich ausgeglichen, geprägt durch bessere Verteidigung auf beiden Seiten. Trotzdem hatten auch da die hessischen Gäste die Nase vorne mit zwei Punkten, somit Halbzeitstand 37:29. Eine ganz starke Halbzeit lieferte Frances Strößenreuther auf der Südhessen Seite ab, die gleich in der ersten Halbzeit auf 13 Zähler kam und schon da ihren Saisonbestwert verdoppelt hatte. Aber Hochmut kommt oft vor dem Fall, also ging es hochkonzentriert in die Kabine und man nahm sich vor, die zweite Halbzeit zu gewinnen und vor allem gleich im dritten Viertel dem Gegner den Zahn zu ziehen.

Und tatsächlich schaffte man es endlich über mehr als eine Halbzeit eine tolle Leistung abzurufen und fing an, das Spiel schon fast zu dominieren. Viele Würfe, die in den letzten Spielen nicht ihr Ziel fanden, fielen heute in den Korb, sodass man bis auf 25 Punkte Abstand (61:36) davon ziehen konnte. Ein Viertel galt es noch zu überstehen, keine einfache Aufgabe, da man noch nie in der Situation war, solch eine hohe Führung zu verwalten. Würzburg versuchte nochmal alles den Anstand zu reduzieren, auch im Hinblick auf den direkten Vergleich, doch vergeblich und somit konnte man endlich die ersehnten Punkte mitnehmen an den Aulenberg nach Weiterstadt. Die Freude war groß und das Lebenszeichen war spürbar nach dem 72:57 Sieg.

Erleichtert kam auch der Coach Justin Mills nach dem Spiel zu Wort:„Wir haben wirklich sehr lange auf diesen Befreiungsschlag gewartet, endlich hat heute mal alles zusammengepasst und wir konnten konstant ein Spiel lang 40 Minuten unsere Leistung abrufen. Ein immens wichtiger Sieg im Hinblick auf die Relegationsrunde. Wir haben in unserem Spiel seit Weihnachten viel verändert, heute trug es endlich Früchte! Die Freude überwiegt heute natürlich und der Sieg heute war völlig verdient, doch morgen geht es weiter mit dem Tagesgeschäft, auszuruhen wäre nun der größte Fehler!“

In zwei Wochen geht es dann los mit den Relegationsspielen. Gegner werden Speyer und Heidelberg sein. Die Punkte aus den Spielen gegen Würzburg werden aus der Hauptrunde mitgenommen. Mit Heidelberg lieferte man sich schon in der letzten Saison heiße Kämpfe, Speyer ist für die Südhessinnen eher unbekannt.

Es spielten: Malin Beuck (19 Punkte), Marie Kleinert (19), Frances Strößenreuther (15), Smilla Bürklin (14), Nafsika Valiano (3), Paula Vujaklija (2), Briana Mills, Theresa Faust, Lisa Marie Schmitt, Larissa Krumb, Claudia Schlüter.

(Bericht Team Südhessen, Justin Mills)