Seit dem 27. Januar 2019 mussten Vivi Friedenberger, Joana Noeske, Lucie Albrecht und einige andere Hallenser Spielerinnen auf dieses Gefühl warten: einen Sieg in einem vollwertigen WNBL-Spiel. Dass diese sieglosen 13 Monate ohne Frage das Resultat vieler verschiedener Faktoren sind, die an anderer Stelle aufgearbeitet und analysiert werden, war am Samstag beim 61:47-Heimerfolg der Junior-LIONS Academy nebensächlich. Im Duell der bis dato einzigen beiden sieglosen WNBL-Teams dieser Saison setzte sich das mitteldeutsche Team am Ende hochverdient durch.

Ein vor allem offensiv sehr nervöser Start mit vielen leicht vergebenen Chancen hatte ein 11:17 nach dem ersten Viertel zur Folge. Die Mädels zeigten aber auch in diesem Viertel bereits, dass sie sich etwas vorgenommen hatten. Dies wurde im zweiten Viertel noch deutlicher. Mit einem 18:8 in diesem Spielabschnitt sicherte man sich eine Pausenführung von vier Punkten. Ab dem zweiten Viertel verteidigte das Team deutlich intensiver und konnte sich somit immer öfter mit erfolgreichen Fastbreaks belohnen. In der Trainingshalle in Lettin fielen nun auch endlich mehr Dreipunktwürfe als in den vorherigen WNBL-Spielen.

Nach einem kurzen Wackeln zu Beginn der zweiten Halbzeit als der Gast aus Köln/Hürth beim 32:31 noch ein letztes Mal die Führung innehatte, spielte die Junior-LIONS Academy von diesem Zeitpunkt an wirklich überzeugend. Ab Minute 23 erzielten die jungen Löwinnen noch insgesamt 30 Punkte, während die RheinStars Ladies nur noch 15 Zähler verbuchen konnten.

Im vorletzten WNBL-Heimspiel der Saison überzeugten alle eingesetzten Spielerinnen, dennoch sind diesmal einzelne Leistungen hervorzuheben. Lena Rothämel entdeckt immer mehr ihr Storing-Gen und erzielte im zweiten Spiel in Folge eine zweistellige Ausbeute, diesmal mit 14 Punkten sogar als Topscorerin. Auch Maria Kolitscher zeigte defensiv ihr bestes Saisonspiel. Gegen die stärkste Akteurin der Gäste arbeitete sie hart aber fair und erarbeitete sich ganz nebenbei mit 9 Punkten und 8 Rebounds fast das nächste Double-Double. Abschließend soll Joana Noeske (Foto) nicht zu kurz kommen, denn ihr gilt die Hochachtung des gesamten Teams. Nach einer langwierigen Verletzungspause seit Mitte November war sie in diesem Spiel erstmals wieder voll einsatzfähig und zeigte mit einer sehr konzentrierten Leistung – trotz erneut starker Schmerzen –  mit 11 Punkten, 8 Rebounds und ohne Ballverlust, welch enorme Bedeutung sie für das Team hat und in den wichtigen Spielen in der Hauptrunde gehabt hätte. Da „hätte, wäre und wenn“ leider nicht in der WNBL mitspielen, kann man über einen anderen Saisonausgang bei voller Besetzung in allen Spielen sicher nur spekulieren. Dennoch bleibt die Erkenntnis, dass das WNBL-Team in dieser Zusammensetzung in jedem Falle konkurrenzfähig ist, auch wenn am Ende der Gang in die Qualifikationsrunde im Juni steht.

Die Mädels haben sich daher zu ihrem letzten Heimspiel am 15.3. um 13 Uhr in der Robert-Koch-Str. noch einmal eine schöne Kulisse verdient.

Es spielten gegen Köln/Hürth: Rothämel, Friedenberger, Schwarz, Knorr, Fricke, Kolitscher, Noeske, Albrecht und Fox.

(Bericht Junior-Lions Academy, Tobias Heinig, Foto: Caros Basketballfotografie)