Eine ganze Saison lang haderte Sandra Rosanke damit, dass durchgängig in allen Spielen eine mal kürzere oder längere Phase des Team-Black-Outs zu verzeichnen war. Im letzten Spiel der Saison nicht, leider ein Woche zu spät, um in Herne eine doppelte Überraschung zu schaffen. So blieb es nur eine einfache, der 65:75-Auswärtssieg beim Ersten der Nordwest-Staffel. Schon im Hinspiel hatten die jungen Hallenserinnen alle Chancen als Sieger aus der Halle zu gehen, bis dann wieder diese eine, schon beschriebene, Phase kam. O-Ton Rosanke: „In Führung liegend begannen plötzlich alle „freizudrehen“. Egal wen ich auf das Feld schickte. Es wurde erst einmal alles gemacht, was ausdrücklich nicht gemacht werden sollte.“

Ganz anders sah das beim Rückspiel aus. Von der ersten bis zur letzten Minute sah man auf hallescher Seite absolutes Teamplay und durch ganz viel Bewegung abseits des Balls erschlossen sich immer wieder gute Abschlusschancen, die auch konsequent verwertet werden konnten. Selbst als sich ein Rückstand einstellte und das Spiel zu kippen drohte, haben alle Spielerinnen die Ruhe bewahrt und mit einer disziplinierten Defense gekontert. Selbst auf überraschende taktische Umstellungen des Gegners ( Ganzfeldpresse in der Mitte des 3. Viertels) gelang eine lückenlose Umstellung auf dem Feld, ohne eine Auszeit zu bemühen.

Mit Leonie Wackermann, Lina Heinicke und Charlotte Kreuter nahmen drei Spielerinnen in ihrem letzten WNBL-Spiel das Heft des Handelns immer wieder in die Hand. Speziell Kreuter natürlich mit einem absolut herausragenden Ergebnis (26 Punkte, 12 Rebounds, 3 Assists). Wer Rosanke kennt, weiß wie wichtig ihr dieser Sieg in Herne war, trat sie doch vor zwei Jahren mit diesem Team als belächelter Punktelieferant in der WNBL an.

Dass sie dennoch in den letzten Minuten bei einem durchaus noch knappen Ergebnis ihre jüngsten und unerfahrensten Spielerinnen des Jahrgang 2003 ,Lilly Oswald und Cora Fox (Die Dritte im Bunde Lena Dziuba hatte es da schon auf knapp 19 Spielminuten gebracht) aufs Feld schickte, war wohl ein deutlicher Fingerzeig in Richtung Saison 2018/19.

Für Halle im Spiel:
Wackermann (9), Friedenberger (2), Müller (6), S.Herrmann (2), Heinicke (8), Kreuter (26), Albrecht (4), V.Herrmann (10), Oswald, Lehmann, Fox, Dziuba (6).

(Bericht SV Halle Junior-Lions, Günter Hebner)