Tränen flossen in der Sporthalle der Lessingschule in Wolfenbüttel reichlich: Während der Gastgeber ausgelassen das Erreichen des Viertelfinales feierte, saß die Enttäuschung bei den jungen Osnabrückerinnen, bei denen ein Großteil nach vier Jahren Nachwuchsbundesliga ihr letztes WNBL- Spiel absolvierten, tief.

Der Reihe nach: Die Vorbedingungen waren für die Junior Panthers alles andere als günstig. Nachdem man in der Woche das Hinspiel mit 74:65 nach Verlängerung (schon vor dem Spiel war eine entsprechende Auskunft des Spielleiters eingeholt worden) gewonnen hatte, glaubten alle Beteiligten, dass im Rückspiel eine Niederlage mit acht Punkten reichen würde. Das bestätigte auch die Spielleitung noch am Montag schriftlich, ehe man beim Verband am Dienstag die Regeländerung vom Sommer 2017 entdeckte. Die Korrektur des Ergebnisses auf 57:57 war die Folge. Im Sinne des Sports akzeptierte der OSC diese Entscheidung, auch weil sich der Vizepräsident des DBB, Stefan Raid, mit einem offenen Brief für die Versäumnisse des Verbandes entschuldigte und Organisations- und Kommunikationsverbesserungen ankündigte. Zudem ließ eine Grippewelle kein vernünftiges Training zu. Topscorerin Emma Eichmeyer laborierte zusätzlich an einer Sprunggelenksverletzung aus dem Hinspiel. Emily Enochs und Tessa Strompen konnten aufgrund von Langzeitverletzungen noch nicht mitwirken.

Vielleicht lag es an diesen Ausgangsbedingungen, dass das Team in den ersten zehn Minuten in Wolfenbüttel verschlafen begann und schnell mit 11:19 hinten lag. Beiden Teams merkte man an, dass das Do-or-Die Spiel in den Köpfen war. Von dem hohen Niveau des Hinspiels war nicht viel zu sehen. Im weiteren Verlauf war das Spiel ausgeglichen. In nahezu allen Statistikwerten und in den Viertelergebnissen egalisierten sich die Mannschaften. Osnabrück lief immer dem Rückstand hinterher. Einzig in der 32. Minute gelang durch Kira Dölle mit einem Dreier der Ausgleich (52:52). Es sollte der letzte Feldkorb des OSC in der WNBL Saison 2017/18 sein. Die folgenden acht Versuche verfehlten allesamt ihr Ziel. Auch Wolfenbüttel gelang nicht mehr viel, einzig Melody Härtle, die erst zu den Play Offs ins Team zurückkehrte, sorgte mit sechs Punkten im letzten Viertel für die Entscheidung.

Dass es am Ende ausgerechnet die eingangs erwähnten acht Punkte waren, beschreibt die Dramatik der Play Offs. Am Abend ließen die OSC Mädchen dann allerdings das Spiel ein wenig vergessen und feierten den 16. Geburtstag ihrer Mitspielerin Thea Alschner sowie nach Mitternacht den 18. Geburtstag der beiden Nationalspielerinnen Jenny Strozyk und Emma Eichmeyer. Das Team der OSC Junior Panthers bedankt sich bei seinen Coaches Constanze Wegner und Kata Takacs, beim Verein, bei allen Eltern, Unterstützern und Fans, bei den Schiedsrichtern und allen gegnerischen Teams der letzten Monate für eine tolle Saison 2017/18. Wir wünschen allen Viertelfinalisten erfolgreiche und vor allem verletzungsfreie Spiele. Wir sehen uns in 2018/19!

In Wolfenbüttel spielten:
Alesja Janovska (1 Punkt), Kira Dölle (12 Punkte, 3 Dreier), Merve Silik (2 Punkte), Thea Alschner (2 Punkte), Kira Wietheuper (2 Punkte), Emma Eichmeyer (15 Punkte, 1 Dreier), Jenny Strozyk (13 Punkte), Lina Girmann (1 Punkt), Katharina Hoffmeier (5 Punkte) und Anja Hörnschemeyer. Sie wurden auf der Bank unterstützt von Emily Enochs und Tessa Strompen.

(Bericht Axel Eichmeyer, OSC Junior Panthers)