Am Sonntag zeigten die jungen Drachen einmal so richtig, was in Ihnen steckt. Gegen die Rhein-Main Baskets, die momentan die Tabelle der starken Gruppe Mitte in der WNBL anführen, wusste man, wird es nicht einfach. Dass man dann auch noch ohne Linda Brückner und Tessa Küster antreten musste, die auf Skifreizeit mit dem Leistungskurssport fahren mussten, machte die Situation nicht einfacher. Zumal auch weiterhin Alina Dohr und Isi Selker verletzt noch nicht spielen durften. Genauso lagen Julie Wirtz und Anna Schwager leider mit einer Erkältung flach und Laura Benecke konnte verletzungsbedingt bisher noch nicht aufs Parkett zurückkehren. Dies hieß auch so gut wie ohne Center antreten zu müssen.

Dann sah man sich auch noch der Niederlage aus dem Hinspiel gegenüber, was einen harten Start in die Partie versprach. Doch vor reichlich gefüllter Halle zeigten die Drachen ihren besten Basketball und schafften mit dem Endergebnis von 90:53 nicht nur den direkten Vergleich weit zu überbieten, sondern vor allem sich einiges an Respekt einzuspielen.

Besonders das dritte Viertel mit 28:8 Punkten war wirklich sehenswert. Die Defense stand, es wurde sich gegenseitig viel geholfen, mit Herzblut verteidigt und auch jede Hand gegeben, die ging, um den gegnerischen Centern das Leben schwer zu machen. 

Klein aufgestellt konnten die Drachen super schnell spielen und taten das auch. Die Steals waren immer ein Fastbreak und das komplette Team schaffte es zusammen sofort umzuschalten. Hier konnte man wirklich davon sprechen, dass die Drachen die Baskets überrannten. Die Gegner hielten zwar mit allem dagegen und kämpften hart und körperlich, aber die Drachen standen mit einer geschlossenen und beeindruckenden Teamleistung dagegen und ließen sich nicht aufhalten. 38 Ballverlust-Punkte war absolut herausragend. 

Als dann vorne auch noch die Würfe das Ziel fanden und man hochprozentiger traf, kam auch noch das Selbstbewusstsein dazu und jede Spielerin übernahm Verantwortung.

Lauryn Vogt zeigte ein wirklich herausragendes Spiel, sie sicherte viele Bälle in der Defense (4 Steals), hatte immer den Blick für die Mitspielerin, pushte den Ball im Fastbreak, holte ordentlich Rebounds am Brett (5) und konnte dann sogar noch 11 Punkte beteuern. Sie zog das Team absolut mit und übernahm mit die Führung der Drachen.

Elli Emrich konnte ebenfalls eine tolle Partie aufs Parkett zaubern, sie machte 12 Punkte und verteilte 8 Assists, dabei fand sie eine tolle Mischung aus dem eigenen Zug zum Korb und dem Blick für die Mitspielerinnen. Mit 5 Steals machte sie dann noch ihre klasse Leistung komplett.
 Marija Gontsarova war mal wieder ein Stein im Brett der Dragons-Defense, sie verteidigte enorm hart und aggressiv, sammelte 4 Steals, verteilte daraus 3 Assists und konnte dann noch 13 Punkte selber besteuern.

Auch Nika Carstens (Foto) war super präsent auf dem Feld. Sie übernahm Verantwortung offensiv, brachte mit Überblick den Ball nach vorne und hatte immer wieder richtig starke Aktionen zum Korb. Mit 9 Punkten, 5 Rebounds und 2 Assists trug sie sich so in die Statistik ein. Esther Kaltwasser war nicht nur Leader auf der 1, sondern auch Topscorerin des Spiels. Sie traf beeindruckende 5/8 Dreier und konnte ganze 10 Rebounds für sich gewinnen. Doch dem nicht genug zeigte sie auch eine klasse Defenseleistung und unterstrich, wie wichtig sie für die Drachen ist. 21 Punkte am Schluss unterstrichen ihre super Leistung und dann noch als Double-Double.

Emilia Tenbrock war vor allem defensiv besonders wertvoll für die Drachen, sie verteidigte die großen Centerinnen exzellent und das, obwohl dies für gewöhnlich nicht ihre Position ist. Sie kämpfte hart um jeden Ball und schaffte es dann sogar noch Kräfte für die Offense zu mobilisieren und 11 Punkte beizusteuern. Ebenso war Franzi Prinz in diesem Spiel ausnahmsweise unter den Brettern aktiv und ihre Defense konnte kein Gegner überwinden. Sie ackerte ein ums andere mal, wenn der Ball nach innen ging, und schaffte es beeindruckend die großen, stabilen Gegner in Schach zu halten, Hut ab für diese Energieleistung. 5 Rebounds und 9 Punkte waren in der Statistik der Lohn.
Isa Kammerer sammelte weitere WNBL-Minuten und zeigte, dass sie diese Saison bereits einige Schritte nach vorn gemacht hat. Sie war in der Partie super konzentriert, verteidigte sogar große Gegenspieler sehr gut, machte Druck und hatte offensiv den Blick für die Mitspielerin, eine wirklich tolle Partie für die Drachen konnte sie so aufs Parkett bringen.

Ebenso war Maya Stahmer aktiv und fand offensiv gute Optionen, sie sah immer wieder den freien Extrapass und fand die heißgelaufenen Schützen der Drachen.
Gianna Nobile konnte ebenfalls zeigen, dass sie in der WNBL so langsam ankommt. Sie zeigte eine super Defenseleistung und fand sich sofort in der Teamverteidigung zurecht. 
Karina Blinova konnte ebenfalls wieder einige Minuten auf dem WNBL Parkett sammeln und nahm dort auch sofort den Kampf unterm Korb super auf.

„Für diese Leistung hat das Team zurecht eine Standing Ovation erhalten. Ich bin sowohl mit der Einstellung, als auch mit dem Tempo des Spiels und der Defenseleistung mehr als zufrieden. Dass dabei auch nie der Teamgedanke verloren gegangen ist und auch niemals der Kopf runtergenommen wurde oder Spielerinnen im Stich gelassen wurden, macht mich unfassbar stolz auf dieses Team. Endlich haben die Mädels mal gezeigt, was in Ihnen steckt und konnten das abrufen, was sie immer im Training zeigen. Respekt von mir und den Zuschauern für diese Leistung des Teams.“, so Nicola Happel Headcoach der jungen Drachen.

(Bericht Dragons Rhöndorf, Nicola Happel, Foto Irene Kaltwasser)