Im spannenden Nachbarschaftsduell konnten die jungen Dragons immer nur kurz am Sieg schnuppern, schafften es aber nie die Führung zu übernehmen. Gegen die WNBL der BG Bonn lieferten die Rhöndorferinnen 40 min ein engagiertes Spiel, aber immer wieder fehlte das letzte Quäntchen Energie und Fokus, um mehr als das Unterschieden zu erzwingen.

Die erste Halbzeit ließ bereits erahnen, dass dieses Spiel dem Titel „Derby „ alle Ehre machen und zu keiner Zeit für ein Team entschieden sein würde. Die Drachen starteten sehr unkonzentriert in die Partie und schon früh musste eine Auszeit die Spielerinnen wach rütteln und die Nervosität zügeln. Doch dann zündeten die Drachen ihren Turbo und konnten angetrieben durch die stark aufspielende Nafissatou Diaw und Laura Benecke den großen Rückstand wieder verkürzen. Leichte Fehler in der Verteidigung wurden abgestellt und nach jedem Ball gehustlet. Sahra Cissé schaffte es erneut die Bretter für die Drachen zu kontrollieren und setzte beeindruckende Akzente im Rebound.

So folgte ihr Nafissatou Diaw und half an ihrer Seite ebenfalls die Bälle für die Drachen einzusammeln. So konnten die Rhöndorferinnen erst das Tempo offensiv wieder
aufnehmen und den Korb erfolgreich attackieren. Besonders Carla Barth übte Druck auf die Bonner Defense aus durch starkes Penetration zum Brett und konnte ihre Mitspieler in Szene setzen. Allerdings schien von Außen das ganze Spiel über der Korb wie vernagelt. Wieder waren es auch die ganz jungen Akteure der Drachen die Energie von der Bank brachten. Finja Linden zeigte ihre starken defensiven Qualitäten und konnte so Selbstbewusstsein für die Offensive tanken, in der auch sie Drachen hinter der Dreierlinie freispielen konnte.

In der ersten Halbzeit schöpften die Dragons nochmal Hoffnung in dieser Partie jenseits der Zone scoren zu können, da Emilia Dannebauer für ihr Team wichtige Würfe einnetzen konnte. Aber leider war es ansonsten ein rabenschwarzer Tag für die jungen Wilden. Mit 23:32 gingen die Drachen in die Halbzeit. Erneut konnte es den Rhöndorferinnen aber gelingen, gestärkt und geschlossen als Team die Kabine zu verlassen und diesen Teamspirit aufs Feld zu projizieren. Das dritte Viertel konnten sie mit viel Einsatz und Konzentration im gemeinsamen Spiel für sich entscheiden. Mit 14:12 legten die Dragons besonders defensiv zu und schafften es durch Inés Gonzalez als Dompteur in der Zone cleverer zu verteidigen. Die Würfe der BG Bonn hatten sie nun kurzzeitig besser im Griff bekommen. Dazu funktionierte das dynamische Duo Gianna Nobile und Laura Benecke in dieser Phase sehr gut.

Offensiv war es Laura Benecke die aufdrehte, defensiv war es Gianna Nobile die ein ums andere mal entschieden Ballgewinne erkämpfte. Auch Carla Barth stoppte immer wieder auf ihrer Position jede Spielerin und sorgte mit ihrer Disziplin und Willen dafür, dass die Drachen auf dem Feld weiter zusammenstanden und fighteten. Im letzten Viertel übernahm die BG Bonn jedoch das Zepter und die Würfe von außen fielen. Die Drachen waren immer wieder den Schritt zu spät und verpassten leichte Cuts, die einfache Scores für Bonn kreierten. Greta Kröger behielt bei Bonn die Übersicht und Ruhe und führte mit einem Triple-Double ihr Team zum Sieg, obwohl die Dragons dank Sarah Cissé und Nafissatou Diaw nochmal richtig Druck ausüben konnten. Im Rebound waren beide nicht mehr zu stoppen und auch die erkämpfte zweite Chance verwandelten sie dann mit absoluten Willen in Punkte. Doch das letzte Aufbäumen blieb unbelohnt und die Drachen schafften es nicht die Partie zu drehen. Mit 55:64 musste man sich geschlagen geben.

„Um die Partie zu drehen haben uns heute unsere unkonzentrierten Phasen das Genick gebrochen. Auch hat uns hin und wieder die Erfahrung gefehlt uns nicht an Fehlern, die passieren können, aufzuhängen und dadurch unser Konzept zu verlieren. So hat hin und wieder die letzte Aggressivität gefehlt, da wir so in Gedanken mit individuellen Fehlern waren und das hat gegen Bonn heute nicht gereicht. Dadurch waren wir defensiv den Schritt zu spät und konnten nie die Führung übernehmen. Aber so ein Spiel zu Beginn der Saison ist gut, denn dadurch lernen wir und entwickeln uns individuell, wie auch als Team weiter.“, so Nicola Happel Headcoach der Dragons.

Wir freuen uns auf die nächste Partie und sind Feuer und Flamme zu zeigen, was wir uns in den nächsten Wochen erarbeiten werden.
Dragons: Linden (0), Nobile (8, 6 Steals), Barth (3, 3 Assists), Diaw (11, 10 Reb.), Benecke (12, 7 Reb.), Schmiede (0), Rippin (DNP), Ridder (5), Gonzalez (2), Desai (DNP), Dannebauer (4), Cissé (10, 18 Reb.).

(Bericht Dragons Rhöndorf, Nicola Happel)