Vier in sich jeweilig geschlossene und untereinander doch vollkommen unterschiedliche Viertel hatten die Basketballerinnen der DJK Brose Bamberg am Sonntagmittag im Duell mit den Dragons Rhöndorf zu bewältigen, um auf Basis des letztlich hart umkämpften 68:54-Erfolges (19:15, 8:20, 28:10 & 13:9) den diesjährigen Heim-Nimbus weiterhin zu wahren. Nach einem munteren Auftakt geriet der Motor von Bambergs Bundesliga-Nachwuchs gegen körperlich dominante und gut vorbereite Gäste vom Rhein indes im zweiten Viertel ins Stocken, ehe sich Sarah Spiegel und Co nach dem Seitenwechsel mit einem beherzten Zwischenspurt ihren zweiten Erfolg in der Ausschlussrunde der zwölf besten U17-Mannschaften Deutschlands erkämpften.

Ganze sechs Mal wechselte die Führung alleine in den ersten zehn Spielminuten, im Laufe derer sich die Damen von Gästetrainer Martin Otto nach abwechslungsreichem Hin und Her in Form eines 0:5-Laufes zur Viertelmitte erstmals etwas in Front bringen konnten. Mit einem fehlerfreien Händchen von der Linie und dabei alleine acht Freiwurfversuchen in den Spielminuten drei bis acht gelang es den DJK-Korbjägerinnen allerdings postwendend, diesen anfänglichen Malus mit Hilfe von sechs aufeinanderfolgenden Treffern auszugleichen. Den Anschluss konnten die brose youngsters im folgenden Spielabschnitt jedoch nicht weiter aufrecht halten, als nur noch drei Feldwürfe ihren Weg ins Ziel fanden und sich die Rheinländerinnen – vorneweg über ihre im wahrsten Sinne des Wortes alles überragenden Center-Hünin Daria Karabatova, die alleine in diesem Abschnitt elf Zähler markierte – zur Pause hin erstmals etwas deutlicher abzusetzen wussten.

„Wir haben es Rhöndorf in dieser Phase aber auch leicht gemacht und waren nicht bereit, mit der notwendigen Intensität zu verteidigen. Im Halbfeld sind wir in den Close-Outs meistens einen Schritt zu langsam gewesen, haben so einfache Würfe abgegeben und dazu auch im Box-Out Verhalten nicht konsequent genug gearbeitet“, blickt Sarah Spiegel etwas resigniert auf das Halbzeitergebnis von 27:35 zurück, welches von einer um 30 Prozentpunkte besseren Wurfquote sowie zehn zusätzlichen Rebounds jeweils zu Gunsten der Dragongirls gekennzeichnet war.

Nach klaren Worten in der Halbzeitansprache von Cheftrainer Ulf Schabacker zeigten sich seine Schützlinge in den zweiten zwanzig Minuten umso mehr gewillt, die eigene Gegenwehr sukzessive zu erhöhen, ehe die 25. Spielminute den Wendepunkt einer insgesamt durchweg spannenden WNBL-Begegnung markierte. Anknüpfend an einen erfolgreichen Dreipunktwurf von Jana Barth schloss sich ein 15:2-Lauf der Hausherrinnen binnen weniger als vier Minuten an, welcher das Momentum vorentscheidend zu Gunsten der oberfränkischen Nachwuchsbasketballerinnen ausschlagen ließ. „Für uns war es wichtig, trotz schwacher offensiver Wurfquoten in der ersten Halbzeit vor allem defensiv die richtigen Antworten zu finden. Ich denke, der Wechsel in der Verteidigung kam genau zur richtigen Zeit und hat uns zurück ins Spiel gebracht. Wir haben es geschafft, Rhöndorf einerseits zu schnellen Abschlüssen zu zwingen und dabei besser für unsere eigene Rebound-Position zu kämpfen. Andererseits sind wir so auch selber immer wieder zu einfachen Fastbreaks gekommen und haben das Tempo gut kontrolliert“, nennt Spiegel die Eckdaten einer Bamberger Sturm-und-Drang-Phase, welche ihre Teamkolleginnen und sie viertelübergreifend gar zu einem 28:6-Zwischenspurt ausbauten.

Angetrieben von der unermüdlichen Elisabeth Emrich – nach früher Foulbelastung mit acht Punkten und fünf Assists neben Karabatova (27 Punkte/15 Rebounds) nichtsdestotrotz Dreh- und Angelpunkt im Spielaufbau ihrer Farben – bot das Aufeinandertreffen mit dem Südwest-Staffelprimus anschließend trotz nachlassendem Fortüne im Wurfabschluss einen beiderseits offenen Schlagabtausch, an dessen Ende der nunmehr elfte Pflichtspielerfolg in Serie für Bambergs WNBL-Basketballerinnen im laufenden Spielbetrieb zu Buche stand.

„Nach den harten letzten Februar-Wochen mit über alle Teams hinweg unheimlich vielen, wichtigen Spielen sind wir jetzt im Moment einfach erleichtert und froh, dass wir auch in der WNBL unseren positiven Trend fortgesetzt haben. Ich finde, wir haben uns jetzt alle zwei Tage Pause verdient, bevor wir dann die Faschingsferien gut nutzen werden, um uns auf einen mindestens genauso intensiven März vorzubereiten“, blickt Spiegel abschließend freudig auf die nächsten Herausforderungen, die im Kontext der Hauptrunden-Südstaffel in gut zwei Wochen in Grünberg ihre Fortsetzung finden.

Für die DJK Brose Bamberg spielten:
Förner, Julia (17 Punkte/0 „Dreier“); Landwehr, Magdalena (15/0); Siebert, Kim (15/1); Hartmann, Anika (7/0); Kühhorn, Nina (7/1); Barth, Jana (3/1); Hering, Alina (2); Spiegel, Sarah (2); Edelmann, Mara (0); Hofmann, Luisa (-); Kaufmann, Teresa (-); Weinkauf, Sabrina (-)

(Bericht DJK Brose Bamberg, Konstantin Hammerl, Foto: Sebastian Hader, Julia Förner im Duell mit den beiden tragenden Säulen auf Seiten der Dragons Rhöndorf, Daria Karabatova und Elisabeth Emrich.)