Sicher lässt das Statistikergebnis einen Schluss zu: Vivian Müller ( Foto von Caro Stolze) war der Überflieger des Spiels. Insgesamt 27 Punkte, davon fünf Dreier, sechs Rebounds, drei Assists, drei Steals und ein Effizienzwert von 32 in „nur“ knapp 26 Spielminuten.
Das war aber nur die Spitze des Eisbergs, denn die Basis für „Mülli‘s“ ganz persönliche Momente war die wirklich starke Teamleistung der Jung-Löwinnen.

Die JUNIOR-LIONS gestatteten der Heimmannschaft nur ganze 140 Sekunden, die ersten des Spiels, eine Führung, dann nahmen sie das Heft des Handelns in die Hand. Die gefürchteten, schlechten ersten fünf Minute zum Start und nach der Halbzeit blieben diesmal aus (Erstes Achtungszeichen von Coach Rosanke nach dem Spiel).

Trotz zeitweiliger Zwölf-Punkte-Führung der Hallenserinnen blieb das ostdeutsche Gipfeltreffen in der WNBL bis zum Schluss aber äußerst spannend und lief immer auf des Messers Schneide. In mehreren kritischen Momenten fanden die Hallenserinnen jedoch die richtige Antwort und zwar nicht nur eine Spielerin, sondern die wechselnde Übernahme von Verantwortung war auch der Schlüssel für den Erfolg. (Zweites Achtungszeichen von Rosanke nach dem Spiel).

Mit Ausnahme der letzten Minuten gelang es den Hallenserinnen immer das spielerische Moment zu kultivieren (15 Assists standen fünf der Chemnitzer gegenüber) und eine traumhafte Trefferquote hauptsächlich bei den zehn erfolgreichen Dreipunkte-Würfen, an denen immerhin sechs Spielerinnen beteiligt waren, tat ihr Übriges.

Wir wissen aber alle, dass zu einem solchen Zählergebnis eben auch etwas Glück gehört. Sich schnell auf taktische Änderungen des Gegners einzustellen hat dann mit Glück schon nichts mehr zu tun. Da steckt harte Trainingsarbeit dahinter. Hier setzte Sandra Rosanke ihr drittes Achtungszeichen nach dem Spiel. „Oft konnte ich auf Auszeiten verzichten und die Mädchen reagierten sofort auf Zuruf oder stellten sich selbst, auch ohne meine Einflussnahme, auf neue taktische Anforderungen ein. Hier zeigte es sich, dass so manche bitter Erfahrung des Vorjahres zur Weiterentwicklung beigetragen hat und dass Charlotte Kreuter (Double-Double mit 10/10), erstmals nach einem Jahr USA-Aufenthalt dabei, sofort wieder mitten im Team gelandet ist.

Letztlich war die hallesche Trainerin auch besonders zufrieden, dass sie mit Wackermann, Friedenberger, Müller und Kreuter (alle waren zwischen 25 und 33 Minuten auf dem Feld) auch mit vier nicht gerade übermäßig großen Spielerinnen so erfolgreich agieren konnte.

(Bericht SV Halle Junior-Lions, Günter Hebner)