Stattliche Trefferquoten aus dem Feld, ein wie entfesselt reboundendes Team und eine Greta Kröger in Spiellaune: mehr brauchte es am Sonntagnachmittag nicht, um der BG Bonn 92 den zweiten Heimsieg in der U18-Bundesliga zu bescheren. Bea Waffenschmieds WNBL-Ensemble feuerte vor allem in der zweiten Halbzeit aus allen Rohren und gewann auch in der Höhe verdient mit 93:51 (41:28) gegen DJK Don Bosco Bamberg. Durch den Sieg festigte die BG ihren dritten Tabellenplatz in der Mitte-Gruppe und hängt nach Grünbergs Erfolg im Spitzenspiel in Hofheim den zweitplatzierten Rhein-Main Baskets im Nacken.

Die Zuschauer im Sportpark Pennenfeld sahen eine Partie, die sich anfangs sehr eng an den vorformulierten Scouting Report hielt. Zwar waren die jungen Damen aus Bamberg ihren BG-Pendants durchweg in Sachen Körpergröße unterlegen, doch stellten die wieselflinken Guards der Oberfränkinnen die BG im ersten Viertel immer wieder vor Probleme. Klein und schnell konnte zu diesem Zeitpunkt noch gut mit groß und raumgreifend mithalten. Fast mit der Schlusssirene hatte BG-Spielmacherin Greta Kröger ihr Team mit 18:12 in Führung geworfen, weiter konnte sich der Favorit nicht zuletzt wegen der guten Mann-Mann-Verteidigung der Gäste nicht absetzen.

Der Abstand blieb, auch wenn die BG nun unter dem Korb etwas besser zurecht kam und ihre Lufthoheit endlich in Punkte ummünzte. Alexa Hans traf zum 25:15 und von da an setzte sich die Bonner Angriffsmaschinerie etwas ab. Es half den Gastgeberinnen, dass Kröger aus der Distanz viel Selbstvertrauen im Gepäck mitgebracht hatte. Quasi „vom Parkplatz“ traf die Linkshänderin gleich zweimal aus mächtiger Distanz und war mit 19 Zählern zur Halbzeit Garant der 41:28-Führung der BG. Wäre die BG bis dato nicht etwas zu sorglos mit dem Leder umgegangen (13 Turnover), der Vorsprung wäre wohl deutlicher ausgefallen.

Deutlich wurde es aber dann im dritten Abschnitt, in dem man 31 Punkte erzielte. Mit Pauline Bantes (3 Dreier) feierte eine starke Distanzschützin nach überstandener Handverletzung ihr WNBL-Debüt, was der BG eine sehr willkommene zusätzliche Waffe im Arsenal bescherte. Bantes‘ Dreier zum 46:28 (23.) und nadelstichartige Wirkungstreffer von Luisa Sundermann (12 Punkte) schraubten den Score mit einer 12:0-Serie nach oben. Bamberg konnte nur noch reagieren, das Spiel bestimmten jetzt die lila-weißen BGler. Mit einem 72:43-Vorsprung ging es in das letzte Viertel, der Sieg war Waffenschmieds Mannschaft natürlich nicht mehr zu nehmen. Der von den Spielschreibern notierte 54:22-Reboundvorteil hatte am Ende reife Früchte getragen. Acht von 19 Dreiern landeten im Bamberger Korb, auch von „näher dran“ war die BG-Quote (53%) ansprechend.

Waffenschmied verteilte hinterher für die große Garde um Hans (12 Punkte) und Smilla Kolmetz (6) Fleißkärtchen. „Wir waren auf allen Positionen im Größenvorteil, wollten hart rebounden und uns so durchsetzen“, erläuterte Waffenschmied den geglückten Game Plan. Ein Sonderlob kassierte Topscorerin Kröger für ihre 24 Punkte und 3 Dreier. „Es war schön zu sehen, wie dominant sie sein kann, ob „vom Parkplatz“ oder unter dem Korb. Wenn man wie Greta dann noch so gute Pässe spielt, ist das für jeden Gegner total schwer zu verteidigen“, fasste der Coach zusammen.

Die Bonnerinnen hoffen sehr, dass die Saison trotz der steigenden Infektionszahlen nicht – wie bereits 2020 – unterbrochen oder gar abgebrochen werden muss. Das nächste WNBL-Match würde die BG wieder vor heimischer Kulisse in 14 Tagen gegen die Dragons aus Rhöndorf bestreiten. Derby-Time im Pennenfeld zum Jahresabschluss, das wäre eine feine Sache.

BG Bonn 92: Karoline Steffen 8 Punkte, Pauline Bantes 9/3 Dreier, Noémi Bokodi 2, Susanna Pecoraro, Viktoria Höbbel 7/1, Greta Gomann 3/1, Inga Hewicker, Alexa Hans 12/ 5 Blocks, Smilla Kolmetz 6, Luisa Sundermann 12, Sara Brazil 10, Greta Kröger 24/3.

(Bericht BG Bonn 92, Franz-Werner Krausgrill, Foto von Viktoria Höbbel: Jan Fante)