Es bleibt dabei, dass die Max-Schmeling-Halle kein gutes Pflaster für die JUNIOR-LIONS ist, denn Vieles bei dem 42:78 am Sonntag erinnerte an die hohe Niederlage vom Vorjahr, obwohl den Hallenserinnen in der laufenden Saison deutliche Leistungssteigerungen in fast allen Bewertungskriterien zugebilligt werden. Nur bei den individuellen Fähigkeiten in der „1 gegen 1 – Defensive“ mangelt es nach wie vor und das sollte in Berlin den Hauptausschlag geben.

ALBA spielt einen klaren, ergebnisorientierten, taktisch nicht überladenen, Basketball mit einem direkten Zug zum Korb und traf damit genau auf die individuellen Schwächen der jungen Löwinnen. Das allein hätte man vielleicht noch kompensieren können, wenn da nicht auch noch eine kaum so erwartbare Abschlussschwäche aufgetreten wäre. Mit einer Trefferquote von 19,4 % aus dem Feld kannst du kein Basketballspiel gewinnen, nicht mal ein Niederlage erträglich gestalten. Da passt eigentlich nur der berühmte Ausspruch von Ex-Fußball-Nationalspieler Andi Brehme im übertragenen Sinne : „Haste Sch…. am Fuß, haste Sch… am Fuß“. Negativ-Höhepunkt dazu das 2. Viertel mit 2:19!

Auch wenn die Halbzeitansprache von Sandra Rosanke wohl den richtigen Ton getroffen hatte, zu mehr als einer durchschnittlichen Arbeitsleistung der JUNIOR-LIONS hat es nicht geführt und mit zunehmender Spieldauer machte sich der kurzfristige Ausfall von zwei „großen“ Spielerinnen ( Dziuba und Wegel) beim Kampf um die zweiten oder dritten Bälle sehr bemerkbar.

So bleiben einige kleine Lichtblicke. Das erneute, fast unbemerkte, Double-Double mit 14/10 von Charlotte Kreuter, die noch als Quereinsteiger und Reservekandidat auf eine Berufung zum vorweihnachtlichen Trainingscamp der u18-Nationalmannschaft hofft oder der Einsatz von Hannah Lehmann, die für ihre unkonventionellen Entscheidungen auf dem Feld bekannt ist und damit schon für Verwirrung sorgen kann (Diesmal vornehmlich beim Gegner). So erzielte sie immerhin in knapp sieben Minuten Spielzeit acht Punkte und holte drei Rebounds.

Letztlich ist genaugenommen nicht viel passiert, denn die zum Beginn der Saison erwartete Teilung der Staffel in eine Zweiklassengesellschaft wurde endgültig vollzogen und der Blick muss auf die Spiele gegen Chemnitz und Göttingen gerichtet werden. Selbstläufer werden das nicht, was die überraschend starke Gegenwehr der Veilchen Girls aus Göttingen gegen den Deutschen Meister am Wochenende nur noch unterstreicht.

Foto von Caro Stolze: Charlotte Kreuter im Spiel der 1. Regionalliga gegen Königs Wusterhausen

Für Halle spielten:
Wackermann (7), Friedenberger. Kuhne (6), Müller, S.Herrmann, Heinicke (2), Kreuter (14), Albrecht (2), V. Herrmann (3), , Oswald, Lehmann (8)

(Bericht Junior Lions Halle, Günter Hebner)