Auch an diesem Wochenende sollte fehlender Durchsetzungswille im Reboundverhalten sowie die daraus resultierenden, zweiten Wurfchancen, den jungen Bamberger Nachwuchsbasketballerinnen in der U17 Mädchenbundesliga zum Verhängnis werden: 51:65 (Viertelergebnisse: 15:22, 12:14, 16:14 & 8:15) unterlag die Mannschaft des Trainergespanns Patrick Seidel und Konstantin Hammerl bereits am frühen Samstagnachmittag den Pfalz Towers.

Zwar ohne die verletzten Julika Gese, Julia Förner und Felicia Winter sowie mit einer immer noch angeschlagenen Magdalena Landwehr, dafür nach einer guten Trainingswoche allerdings mit umso mehr Eifer und voller positiver Vorsätze traten die Oberfränkinnen in Schifferstadt zu ihrem zweiten Play Down Auftritt an: Abgesehen einer 7:6 Führung zum Spielanfang verwalteten die Hausherrinnen aus Rheinland-Pfalz ihren Vorsprung das gesamte Spiel über stets meist recht sicher und gestatteten dem Team Oberfranken nur wenige Glanzmomente. Dass Basketball bekanntlich ein „Spiel der Läufe“ ist – und den Gastgeberinnen dabei in Relation eben mehr solcher „Glanzlichter“ an diesem Tage vergönnt waren –, davon zeugt in besonders beeindruckendem Maße der Spielverlauf der zweiten Halbzeit. Während die Pfalz Towers mit einem 8:0 Lauf die Partie wieder aufnahmen (bis zu 23. Spielminute), kämpfte sich das Team Oberfranken bis zur 25. Spielminute mit wiederrum mit einem 9:0 Lauf zurück in die Partie. Ein ähnliches Bild zeigte sich den Zuschauern in der Kreissporthalle in der zweiten Hälfte des dritten Viertels, als die Bambergerinnen einen 6:0 Lauf (bis zur 28. Spielminute) mit einem ihrerseits 7:0 Lauf zum finalen Viertelergebnis von 43:50 egalisieren konnten. Als nun im Lager der oberfränkischen Gefolgschaft berechtigterweise wieder Hoffnung auf die Wende aufkeimte, zerstörte der Tabellenletzte aus der Südwest-Staffel diese bereits direkt zu Beginn des vierten Spielabschnitts mit einem vorentscheidenden 9:0-Lauf (bis zur 35. Spielminuten). Zu viel Kraft hatte offensichtlich der vorhergehende „Ping-Pong“-Spielverlauf gekostet, sodass zum Ende hin lediglich die in den vergangenen Wochen immer stärker werdende LaTisha Lott sowie erstmals in der WNBL auch Sarah Spiegel aus dem Feld für das Team Oberfranken punkten konnten. Letztgenannte U15-Spielerin verstärkt in Anbetracht der aktuell angespannten Personalsituation dabei die junge Bamberger Mannschaft bis zum Saisonende und kam so in ihrem zweiten WNBL-Einsatz zu ihren ersten Punkten.

Dass jugendliche Unbedarftheit auch in der Weiblichen Nachwuchs-Basketball-Bundesliga durchaus werthaltig genutzt werden kann, bewiesen auf Seiten der Pfalz Towers indes Helena Eckerle (Jahrgang 2000) sowie Marla Ruf (Jahrgang 2001): Während Erstgenannte bereits in Saarlouis Erstliga-Luft schnuppern darf, gehört auch die Zweitgenannte (Halbschwester des mittlerweile in Bamberg beheimateten Elias Harris) zu einem der herausragenden Talente ihres jeweiligen Jahrgangs. In gemeinsamer Co-Produktion steuerten die beiden U15-Spielerinnen 44 Punkte zum Erfolg ihrer Mannschaft bei und nutzten vor allem das oftmals hilflos wirkende Rebound-/BoxOut Verhalten des Team Oberfranken zu einfachen Punkten aus. „Neben den vielen Offensivrebounds hat uns besonders die Verteidigungsumstellung Mitte der ersten Halbzeit vor erhebliche Probleme gestellt: Anstelle weiter direkt den gegnerischen Korb zu attackieren, um freie Lücken für offene Pässe zu schaffen, haben wir uns oftmals nur noch gegenseitig und verängstigt den Ball außerhalb der Dreierlinie zugepasst sowie durch Unkonzentriertheiten einen Vielzahl an Ballverlusten hinnehmen müssen. Obwohl erfreulicherweise alle eingesetzten Spielerinnen punkten und wir hierbei fast 70 % unserer Freiwürfe verwerten konnten, zeugen insgesamt nur 16 Versuche ‚von der Linie‘ leider nur allzu sehr von eben jener fehlenden Korbgefahr “, resümiert Cheftrainer Patrick Seidel rückblickend weitere Ansatzpunkte für die kommende Trainingswoche. Viel Zeit bleibt dabei nicht, um die entsprechenden Stellschrauben richtig nachzujustieren: Bereits am kommenden Freitagabend wartet dann in Weiterstadt schon das nächste und zugleich letzte Auswärtsspiel auf die junge Bamberger Mannschaft bei der dortigen Spielgemeinschaft Weiterstadt/Kronberg, dem aktuell Drittplatzierten der Play Downs Süd.

Für das Team Oberfranken spielten: Goller, Isabell (13 Punkte/0 „Dreier“); Hesselbarth, Ramona (11/2); Distler, Jana-Sophie (6/2); Hager, Franziska (4/0); Lott, LaTisha (4/0); Zimmer, Carolin (4/0); Hartmann, Anika (3/0); Landwehr, Magdalena (2); Oksoun, Alexandra (2); Spiegel, Sarah (2)

(Bericht Team Oberfranken, Konstantin Hammerl)