Bedingt durch eine Spiel-Vorverlegung reisten die Junior-LIONS zwar mit 12 Punkten im Gepäck nach Bochum. Die endgültige Platzierungsfrage blieb aber weiter unklar, da alle anderen Teams keine Spiele ausgetragen hatten und somit auch noch Optionen offen waren, die die Hallenserinnen in die Qualifikation schicken könnten.

Kein Grund zum Feiern also, sondern volle Motivation zum Kämpfen. So gingen die Mädels das Spiel auch an und schon nach zwei Minuten gab es eine klare Richtungsanzeige. Es stand 0:6. In der Folge hatten die Metropol Girls in der Defense alle Mühe und Halle gelang es, ganz im Gegensatz zum Hinspiel, das Ausnahmetalent Seraphina Asumah-Kofoh weitgehend aus dem Spiel zu nehmen. Mit 10:19 ging die erste Runde in die blaue Ecke der Hallenserinnen.

Das zweite Viertel bestimmte sehr stark Celina Kühn, die auf und neben dem Parkett immer mehr in die Kapitänsrolle wächst. Sechs ihrer zwölf Punkte stammen aus diesem Viertel. Ende des Viertels (Lena Büschel hatte das dritte Foul kassiert.) durfte dann erneut Rosa Burczyk, die zweite „Große“ ihre Reboundqualitäten beweisen. Büschel schrammte übrigens um einen Punkt am erneut „double-double“ vorbei (9 Punkte,16 Rebounds). Der Vorsprung konnte zur Halbzeit auf 20:31 ausgebaut werden.

Entscheidend für den gesamten Spielverlauf war wohl der dritte Spielabschnitt, eigentlich in der Vergangenheit das schwache Viertel der Junior-LIONS. Diesmal wurde es zum „Sahnestück“ des halleschen Spiels und mit 7:22 gewonnen, wobei Laura Schinkel (24 Punkte, 6 Steals ,2 Assists) allein 12 Punkte beitrug. Bei einem Stand von 27:53 war es dem Trainerteam Nandor Kovács/Sandra Rosanke dann möglich allen Spielerinnen Einsatzzeit zu geben. „ Die Stärke war die Teamleistung“, resumierte Kovács nach dem Spiel und verwies auf die Summe der unterschiedlichen individuellen Beiträge der Spielerinnen. „Da darf man nicht immer nur auf die absolute Punktezahl schauen, wenn z.B. eine Spielerin wie Janina Schinkel den Gegnerinnen dreimal den Ball klaut und achtmal für andere auflegt oder unser Küken Helen Lißon (Bezogen auf das Alter, denn auf die Körpergröße stimmt das schon lange nicht mehr.) mit vier Punkten, sechs Rebounds, zwei Steals und drei Assists absolut abgeklärt spielt.“ Erfreulich war auch wieder die gewachsene Stärke von der Bank durch Spielerinnen im ersten WNBL-Jahr wie Charlotte Kreuter (6 Punkte, 2 Assists), Lina Heinicke (4 Punkte) und Luzie Heller (3 Punkte).

Am Ende stand ein ungefährdeter 70:39-Sieg auf dem Protokollzettel. Auch jetzt sind noch immer unterschiedliche Konstellationen für die Plätze 1 und 2 möglich, aber auf Grund der direkten Vergleiche und auch eines möglichen Dreiervergleichs mit Göttingen und Hamburg wird Halle immer dabei sein. Am kommenden Wochenende im und nach dem Heimspiel gegen Oberhausen darf gefeiert werden.

(Bericht SV Halle Junior-LIONS, Günter Hebner)