Mit 20 Minuten Verspätung ging es für die Herner WNBL gegen den TuS Lichterfelde am Samstagmittag in die Partie. Wollte das Team sich alle Chancen auf das Nord Top4 offen halten, musste ein Sieg her. Gleiches galt auch für das Berliner Team, welches im Vorfeld der Saison auch zum erweiterten Favoritenkreis auf den Titel zählte.

Herne startete konzentriert in die Partie und konnte sich schnell auf 6:1 absetzen. Nach einer Auszeit schien aber auch Lichterfelde angekommen zu sein und drehte die Partie durch die starke Nyara Sabally auf 17:12 im ersten Viertel. Vor allem durch die konsequente Offensive gegen die TuSLi-Zone kämpfte sich Herne im zweiten Viertel in die Partie zurück und konnte seinerseits mit 39:32 Führung in die Halbzeit gehen.

In der Halbzeit schwor sich das Team darauf ein, 20min den Kampf der Berliner anzunehmen und die defensiven Defizite abzustellen. Dies gelang auch in den ersten Minuten des Viertels, so dass der Vorsprung auf zwölf Punkte ausgebaut werden konnte. Doch wieder riss der Faden in der Offensive und dann leider auch in der Defensive. Das erlaubte Lichterfelde 20 Punkte im 3. Viertel und der Vorsprung schmolz auf nur fünf Punkte vor dem letzten Viertel.

Und dieses bot einiges an Dramatik auf beiden Seiten. TusLi war weiter am Drücker und Herne spielte an beiden Enden des Feldes völlig unkontrolliert. Beim Stand von 66:60 für Berlin bekam wie in der Vorwoche Hanna Hahn ihr 5. Foul. Somit fehlte eine wichtige Leistungsträgerin im Frontcourt gegen die starken Centerspielerinnen aus Berlin. Auf den Rängen machte sich bereits Resignation breit – allerdings nicht bei dem Team.

Mit Lea Schulte-Göcking auf dem Feld legte das Team alles in die Waagschale und packte defensiv vier Gänge drauf und ließ Berlin kaum mehr Luft zum Atmen. Offensiv fand man durch die stabile Defensive auch wieder den Rhythmus und legte in den letzten drei Minuten des Spiels einen wahnsinnigen 16:0-Lauf hin – das Spiel war entschieden. Glücklich fielen sich die Spielerinnen und die Coaches in die Arme nach dem Spiel.

„Heute hat mein Team Charakter bewiesen und gezeigt, dass es aus dem letzten Viertel von Wolfenbüttel gelernt hat. Dieses Spiel haben wir als Team gewonnen. Dennoch muss ich zwei Spielerinnen dieses Mal besonders loben. Zum einen Jenny Strozyk, die ein Monster-Spiel abgeliefert hat. Nicht nur die 32 Punkte, die sie selbst erzielt hat, sondern auch unzählige Assists und Steals, die dem Team sehr geholfen haben, machen sie so wichtig für Herne. Man glaubt kaum, dass sie erst 14 Jahre alt ist. Zum anderen aber auch Lea Schulte-Göcking, die in der ersten Halbzeit kaum gespielt hat, aber in der entscheidenden Phase ins Spiel kam und sofort bereit war den Plan umzusetzen. TusLi war bisher in der WNBL für uns der einzige Gegner, welcher 40Minuten mit einer Zonenverteidigung agiert hat. Das war sehr unangenehm, aber die 87 erzielten Punkte zeigen, dass wir das Training unter der Woche gut genutzt haben und nun auch in der Lage sind gegen diese Verteidigungsvarianten einen hohen Score abzuliefern. Die defensiven Schwächen, die uns TusLi aufgezeigt hat, geben nun wieder einen guten Ansatzpunkt für die kommenden Wochen im Training. Diesen werden wir nutzen.“ So das Fazit vom Mario Zurkowski, Herner Headcoach.

Ein großer Dank gilt den Zuschauern, die uns toll unterstützt haben und an die U15- Trainerin Pia Stemmermann, die als zusätzlicher Assistent Coach einen klasse Job gemacht hat. Weiter geht es dann am 8. März mit dem nächsten wichtigen Spiel gegen Alba Berlin.

(Bericht Herner TC, Karina Sola)