Dem Wunder so nah…oder alles eingestellt für die Aufgabe gegen Hamburg. Im Auswärtsspiel bei den ChemCats aus Chemnitz reisten die Junior LIONS als „underdog“ an. Mit nur zwei Niederlagen liegen die Chemnitzer auf Rang zwei, die SV Halle Junior LIONS mit nur drei Siegen auf Platz sechs .Wie auch letzte Woche hieß es also den Gegner so lang wie möglich vor Probleme stellen.

Die Mannschaft hat sich akribisch auf den Gegner vorbereitet und im Training sehr intensiv gearbeitet. Zurück ins Team kehrt Luzie Niederhausen, doch die fehlenden Trainingseinheiten der letzten Wochen waren ihr leider noch anzumerken. Mit zehn Spielerinnen begann die Partie in der alt-ehrwürdigen Halle am Schlossteich. Was nun geschah, war nur für die Trainer der Junior LIONS zu erwarten: die kleinen Löwinnen zeigten Ihre Krallen und rissen das Spiel von Beginn an an sich. So konnten einige Bälle in der Verteidigung erobert werden und per Schnellangriff Richtung Korb der Gastgeber getrieben werden.

Auch wenn nicht wenige der guten Aktionen das Ziel nur knapp verfehlten, die Hallenserinnen gingen durch vier Punkte von Lena Büschel in Führung. Erst jetzt erwachten die mit-Titelanwärter der WNBL und glichen aus. Völlig unbeeindruckt marschierten die Junior LIONS weiter Richtung Chemnitzer Korb, und konnten kurz vor Ende des ersten Viertel sogar mit 11:21 in Führung gehen. Vor allem Laura Schinkel setzte in dieser Phase viele Impulse. Doch auch in Chemnitz weiß man wie das orange Leder bespielt werden muss, sodass das erste Viertel 16:23 ausging. Im zweiten Viertel kam Chemnitz bestimmter aufs Feld. Mit einem Dreier von Marlene Reihmann begann das große Aufbäumen des zweiten der WNBL-Nord-Ost. Im Anschluss gelang den Junior-LIONS von Minute 14 bis 17 kein einziger Punkt. Chemnitz hatte das Spiel von 21:27 auf 31:27 gedreht. Auf Seiten der Chemnitzer stach im zweiten Viertel Elea Gaba(18Pkt) hervor, sie konnte im Low-Post kaum unter Kontrolle gebracht werden und erzielte 12 Punkte in Folge (Minuten 16-20) für die Chemnitzer. Zur Halbzeit stand es 39:34.

Mit nur 5 Punkten Rückstand schien noch alles möglich, also kämpften die Hallenserinnen. In Abschnitt drei fanden die Junior Lions mehr und mehr die Mittel um gegen die Chemnitzer zu bestehen. Besonders auffällig für die Hallenserinnen waren zu diesem Zeitpunkt Laura und Janina Schinkel, Celina Kühn und Lena Büschel, die wiedereinmal zehn Rebounds im Spiel einsammelte.
„Lena hat jetzt 4 Spiele in Folge 10 oder mehr Rebounds geholt, das zweite Spiel in Folge ein sogenanntes Double-Double, es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis auch sie überregional Beachtung erfahren wird!“ sprach ein stolzer Trainer. In Spielminute 28 konnten die Halle Junior-LIONS die Führung beim 49:50 sogar zurück erobern. Doch Chemnitz steht nicht ohne Grund auf Platz zwei der Staffel und konnte sich mit schnellen 10 Punkten in Folge einen entscheidenden Vorteil für das vierte Viertel verschaffen. Stand nach 30 Minuten: 50:59.

Unglücklicherweise fiel zu diesem Zeitpunkt Charlotte Kreuter aus, die 2000erinn spielt eine entscheidende Rolle bei den Junior LIONS „ohne Charlotte hat uns eine wichtige Verteidigerin gefehlt. Es scheint als brütet sie einen Infekt aus, ich hoffe ihr Körper bewältigt den Angriff der Viren uns wird die nächste Woche mitspielen können. Gegen Hamburg brauchen wir alle Spielerinnen!“ sprach hoffnungsvoll der Trainer. Aufgeben gibt es für Halle nicht. So war auch das Motto der Junior-LIONS vor Beginn des letzten Viertels. Das Hinspiel ging noch mit 56 Punkten Unterschied an die Chemnitzerinnen(43:99), dass man nur mit 9 Punkten in fremder Halle zurück lag, glich beinahe einem Wunder. Entsprechend motiviert gingen die kleinen Raubkatzen zurück aufs Feld. Doch meist am Ende des Spiels wird deutlich, dass die Bank der Junior-LIONS noch zu kurz ist. „Wir haben ein paar talentierte junge Mädels auf der Bank, leider haben sie aktuell noch nicht das Niveau der WNBL erreicht, aber ich bin zuversichtlich, das sie dies bald erreichen werden und wir sie in der Zukunft alle sehr gut einbauen können. Am meisten hat uns heute der Verlust von Charlotte Mitte drittes Viertel geschmerzt. Umso ärgerlicher sind die verlegten Korbleger vom Anfang des Spiels, nach meiner Zählung hatten wir fünf Korbleger die wir frei nicht einnetzen konnten bzw. wieder rausrollten, wenn man dann mit sechs Punkten verliert, tut das dann weh. Trotzdem bin ich extrem stolz auf meine Mannschaft, denn das ganze Auftreten war so viel reifer und abgezockter“, ergänzte derTrainer.

Laura Schinkel ist mit ihrer exzellenten Verteidigung und einer vorzüglichen Offense besonders positiv aufgefallen, nicht nur das sie mit 18 Punkten die Topscorererin war, sie konnte dazu noch 10
Rebounds einsammeln, was ein double-double bedeutet und für einen Guard ein Spitzenwert ist. Außerdem blieb sie noch fehlerfrei von der Freiwurflinie und war die beste Verteidigerin auf dem Feld. „Mit dieser Leistung wäre Laura für die U16 gesichtet worden (Anm.d.Red.: leider hat sie es Ende Dezember nicht in die DBB-Auswahl geschafft; Ihre Schwester Janina wurde gesichtet), das
war einfach ein richtig geiles Spiel von ihr.“ freut sich Ihr Trainer.

Am kommenden Sonntag werden die Junior Lions die Metropolitan Baskets Hamburg empfangen, dazu werden Würstchen, Kaffe und Kuchen neben dem Spiel angeboten. Da es sich um das letzte
Spiel der regulären Saison handelt, würden sich Spieler, Trainer und Offizielle des SV Halle über jeden zusätzlichen Zuschauer freuen. Anpfiff ist Sonntag um 13:30 Uhr in der Halle des Sportgymnasiums Robert-Koch-Strasse.

Junior LIONS: Schinkel, L.:18Pkt., 10 Rebounds!, 2 Steals ; Schinkel, J.: 15 Pkt; Kühn, C.:14 Pkt, 2steals; Büschel, L.:13 Pkt., 10 Rebounds; Lißon, H.:6 Pkt.; Kreuter, C.; Burczyk: 2Pkt., R.; Wackermann, L. ; Heller, L.

(Bericht SV Halle Junior-LIONS, Nandor Kovacs)