Ein ungewohnter Termin und eine ungewohnte Situation: Die diesjährige Qualifikation zur WNBL wurde Corona-bedingt in den September verschoben, ernsthafte Testspiele waren im Vorfeld kaum möglich und der Anblick eines maskierten Publikums auf der Tribüne ist wohl auch noch gewöhnungsbedürftig. Die Verantwortlichen in Stuttgart als Ausrichter der WNBL Qualifikationsgruppe 3 (RegioTeam Stuttgart, BBU 01 Ulm, TV 48 Schwabach) setzten jedoch alles in Bewegung, um einerseits den Hygienevorgaben von DBB und Behörden gerecht zu werden und andererseits ein attraktives Turnier auf die Beine zu stellen.

In der ersten Begegnung des Tages trafen zunächst die Gastgeberinnen vom RegioTeam Stuttgart (Foto unten) auf die Mädchen von BBU 01 Ulm. Die im Schnitt deutlich älteren und erfahreneren Stuttgarterinnen setzten dem Spiel von der ersten Minute an ihren Stempel auf. Besonders unter dem Korb hatten die Gäste den Spielerinnen von Headcoach Franck Becker kaum etwas entgegenzusetzen. Ein ums andere Mal wurde der Ball durch schöne Pässe zu den Centern gebracht, die fast nach Belieben punkten konnten. Stuttgart konnte munter wechseln und das Tempo in Angriff wie Verteidigung hoch halten, so dass zunehmend auch frühe Ballgewinne und sehenswerte Fastbreaks gelangen. Das Endergebnis von 114:39 war zwar erfreulich, allerdings noch kein echter Richtungswert.

Die schon etwas gezeichneten Ulmer Mädchen mussten nach kurzer Pause gleich wieder gegen den TV 48 Schwabach ran. Leider bot sich ein ähnliches Bild mit einer ähnlich deutlichen Niederlage (42:96). Für die jungen Ulmerinnen war damit bereits das Erreichen der zweiten Runde nicht mehr möglich. Man darf aber gespannt sein, was diese junge Mannschaft in den nächsten Jahren zu leisten in der Lage sein wird, denn die deutlichen Niederlagen täuschen etwas über die individuell schon guten Fähigkeiten hinweg.

Im dritten Spiel des Tages hatten beide Mannschaften zwar die Fahrkarte für die zweite Runde der Qualifikation schon in der Tasche, waren aber weiter motiviert bis in die Haarspitzen. Das erste Viertel zeigte einen Kampf auf Augenhöhe, der allerdings noch deutlich von Nervosität geprägt war. Nach einem etwas unglücklichen Start in die Begegnung konnten die Stuttgarterinnen zwar einen schönen Zwischenspurt zum 12:6 hinlegen, dann riss der Faden jedoch völlig und die Gastgeberinnen mussten 14 Punkte der Gäste aus Bayern unbeantwortet hinnehmen. In der Pause fand Headcoach Franck Becker jedoch offensichtlich die richtigen Worte, denn angeführt von einer in dieser Phase überragenden Janina Dzubba und mit einer sehr starken Mannschaftsleistung kämpfte Stuttgart sich zurück und ließ Schwabach regelrecht stehen. 34:8 lautete die Bilanz des Viertels und sorgte damit für die Vorentscheidung. Schwabach fand zwar zurück ins Spiel, konnte den deutlichen Sieg (97:65) der Stuttgarter Jugendspielgemeinschaft allerdings nicht mehr gefährden.

Beide Mannschaften treffen am kommenden Samstag (12. September) wieder in Stuttgart aufeinander. Komplettiert wird das Turnier dieses Mal durch die BasketGirls Ruhr, die zweiten der Qualifikationsgruppe 2. In der zweiten Runde der Qualifikation werden unter den Teams wiederum im Modus „Jeder gegen Jeden“ zwei Teilnehmerplätze für die WNBL 2020/21 ausgespielt.