Herne gewinnt gegen die bis dahin ungeschlagenen Neusserinnen und festigt Platz zwei in der WNBL Nordwest. Dabei verliert Herne das direkte Duell, freut sich aber mehr über den Sieg.

Der starke Zug der Außenspielerinnen und gut gelesene offensive Aktionen sicherten den Hernerinnen einen guten Start ins Spiel (12:5). Immer wieder fielen die Punkte, ehe die Neusserinnen durch eine Auszeit ihres Coaches Dragan Ciric (5. Minute) in die offensive Spur fanden. Durch die gute Verteidigung von Seraphina Asuamah-Kofoh an Karolin-Ivonn Tzokov fand die Topscorerin aus Neuss (durchschnittlich 23 Punkte pro Spiel) anfangs nicht in die Partie und Herne beendete das Viertel mit 22:16.

Um die geballte offensive Kraft der Hernerinnen zu stoppen, stellte Neuss schon früh auf eine 1-3-1 Zonenverteidigung um. Im Gegensatz zum Hinspiel agierten die Herner Mädels deutlich souveräner und attackierten gut die Lücken. Aber auch Neuss kam nun offensiv langsam ins Spiel. Besonders Ana Behnke für Neuss zeigte hier ein gutes Spiel in der Offensive. Die starke und aggressive Defense am Ball hielt die Hernerinnen jedoch im Spiel und sicherte auch im zweiten Viertel die Führung (40:31).

Während sonst das dritte Viertel das „Paradeviertel“ der Hernerinnen ist, wirkten diese in diesem Spielabschnitt oft unsicher. Tzokov fand besser ins Spiel und machte alleine 13 Punkte in diesem Abschnitt. Einzig Jenny Strozyk behielt den Zug zum Korb bei und konnte acht Punkte einfahren. Der Wechsel der Verteidigung mit einer Sonderbewachung gegen Strozyk unterbrach diesen Lauf jedoch und brachte den Neusserinnen nach einem 14-Punkte-Rückstand wieder heran (47:50) und im 4. Viertel sogar eine deutliche Führung (58:72).

Das Spiel schien gekippt zu sein. Neuss lag zweieinhalb Minuten vor Ende des Spiels mit 14 vorn, als Lea Schulte Göcking und danach Jenny Strozyk punkteten und damit das Spiel drehten. Die Hernerinnen spielten nun wieder eine starke Defense und fighteten sich Punkt für Punkt heran. Freiwürfe (9 von 11) und Würfe aus der Mitteldistanz wurden getroffen. Bis der Mitteldistanzwurf von Seraphina Asuamah-Kofoh die Führung und den Sieg für Herne brachte.

„Die Mädels haben heute richtig Moral bewiesen, das zeigt, wie sehr wir als Team zusammengewachsen sind.“, so Mario Zurkowski nach dem Spiel. „Einen so hohen Rückstand innerhalb von zwei Minuten aufzuholen war eine überragende Leistung, der ich wirklich meinen Respekt zolle. Jenny hat ein Wahnsinnsspiel abgeliefert und mit ihrem unbändigem Willen zu gewinnen am Ende das gesamte Team mitgezogen. Wir haben einen tollen Schritt in unserer Entwicklung gemacht und Neuss gegen alle verbreiteten defensiven Varianten dominiert. Wir werden uns jetzt auch in Bezug auf die Hauptrunde auch auf Junk-Defenses vorbereiten, so dass uns so etwas nicht nochmal aus dem Rhythmus bringen wird.“

Die Hernerinnen festigen damit den 2. Platz in der WNBL-Gruppe Nordwest und können nächste Woche Freitag um 20 Uhr gegen die Slammers PEAK Girls Hürth/ Bonn zufrieden in die verdienten Weihnachtsferien starten, wenn sie auch dieses Mal alles geben und gegen den 5. der Liga gewinnen. Gespielt wird in der SH des Nikolaus Cusanus Gymnasiums in Bonn.

HTC: Asuamah-Kofoh 12; Giercazk; Heinrichs 2; Krizanovic 6; Oleyniczak 6; Poljak; Sanders 4; Schmidt 7; Schulte- Göcking 1; Stockhorst; Strozyk 29; Zolper 6.

(Bericht Herner TC, Karina Sola)