Als Zweiter aufgelaufen, als Vierter verlassen die WNBL-Mädchen des Herner TC das Feld. Das Team von Mario Zurkowski und Christian Koslowsky musste sich der Spielgemeinschaft aus Wolfenbüttel und Braunschweig mit 50:62 geschlagen geben und verliert damit (vorerst) den zweiten Platz der den Einzug in das Top4 um die deutsche Meisterschaft ermöglicht.

Vor rund 100 Fans in der Mont-Cenis Gesamtschule starteten die Hernerinnen angeführt durch die im ersten Viertel überzeugende Sera Asuamah-Kofoh ins Spiel. Ihre 10 Punkte, davon zwei 3er ebneten den Weg zu einer guten offensiven Leistung im ersten Viertel. Absetzen konnten sich die Herner jedoch nicht, da sie zu oft zu langsam in der Verteidigung agierten und Probleme hatten, die großen Spielerinnen der Girls Baskets vom Korb fern zu halten. So gestaltete sich das erste Viertel ausgeglichen.

Die Führung der Hernerinnen in der 17. Minute beim Stand von 21:20, durch Punkte von Asuamah-Kofoh, Zolper und Strozyk, sollte die letzte sein. Girls Baskets zogen ohne Gegenwehr der Hernerinnen in der nächsten 3. Minuten auf 21:30 davon. Bereits zu diesem Zeitpunkt erzielten die Wolfenbütteler/Braunschweiger 11 von 13 ihrer zugesprochenen Freiwürfe. Was einerseits die wahnsinnig gute Freiwurfquote des Teams von Hanna Ballhaus aufzeigt, als auch die bereits zu diesem Zeitpunkt hohe Foulbelastung der Herner (Herne hatte bis dahin einen Freiwurf).

Zurück auf dem Parkett kämpfte sich Herne durch Jenny Strozyk, die 11 Punkte im dritten Viertel machte, an das Ballhaus Team heran, die zum Viertelwechsel nur noch mit 5 Punkten vorne lagen.

Die hohe Anzahl an Fouls (am Ende hatte Herne 28, Girls Baskets 13) forderte jedoch im dritten Viertel Opfer auf Herner Seite. Sera Asuamah-Kofoh (34. Minute) und Lea Schulte-Göcking (39. Minute) mussten das Spiel vorzeitig beenden. Laura Zolper und Jenny Strozyk konnten mit 4. Fouls nur noch eingeschränkt agieren. Die Girls Baskets aus Braunschweig/Wolfenbüttel trafen weiterhin sicher von der Freiwurflinie, von der sie insgesamt 24 ihrer 62 Punkte erzielten.

„Wir haben den Gegnern zu oft die Möglichkeit gegeben ihre Größe unter dem Korb auszunutzen und an zweite Wurfchancen zu kommen“, so Headcoach Mario Zurkowski nach dem Spiel. „Wir waren auf 4 von 5 Defensiven-Varianten des Gegners vorbereitet aber die Letzte war eine zu viel für dieses Spiel. Jenny musste vor allem im letzten Viertel einiges einstecken ohne dafür mit Freiwürfen geschweige denn Calls belohnt zu werden. Ein paar einfache Punkte, wie sie dann Wolfenbüttel erzielen konnte hätten uns auch gut getan. Immerhin bin ich froh, dass sich niemand verletzt hat.  Wolfenbüttel war an dem Tag einfach besser und das muss man eindeutig anerkennen. Immerhin sind 4 Mädchen aus der StartingFive des letztjährigen Vizemeisters dem Team erhalten geblieben. Sie haben gnadenlos jeden Fehler bestraft. Wir werden jetzt Wunden lecken und versuchen das Spiel so schnell wie möglich aus dem Kopf zu bekommen“.

Trotz dieser Niederlage ist für die Herner der Traum vom Top4 noch nicht ausgeträumt. Nächste Woche geht es am Sonntag gegen den ersten der Liga, den SV Halle Junior-Lions. Falls Herne den Lions eine Niederlage anhängen könnte, wäre das Rennen um einen der beiden Top4 Plätze in der Liga Nord weiterhin im vollen Gange. Mit Halle, Braunschweig-Wolfenbüttel, Neuss und Herne kämpfen noch vier Teams um den Einzug zur deutschen Meisterschaft.

Asuamah-Kofoh 12 (zwei 3er), Heinrichs, Krizanovic 4, Oleyniczak 2, Sanders 4, Schulte-Göcking 2, Stockhorst 2, Strozyk 19 (zwei 3er), Zolper 5

Text: Pia Klems

Foto: Seraphina Asuamah-Kofoh ©Nils Veith