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Ein Team ohne Erfahrung aber mit ganz viel Herz und Potential heißt es da über die Mannschaft um Headcoach Martin Otto und Assistant Nicola Happel.
15 junge Talente auf der Suche nach einer guten Platzierung, einigen Überraschungen und neuen Erfahrungen. Und genau diese Überraschungen prägten die ersten beiden Spieltage des frisch formierten Teams.
Die WNBL-Saison startete für das U 17 Team der Dragons Rhöndorf am Mittwoch, den 19.10, um 17 Uhr, in der Menzenberger Halle gegen das Team Mittelhessen und sollte am Sonntag, den 23.10, um 12:00 Uhr, beim USC Freiburg bereits weitergehen. Nach langer und harter Vorbereitung waren alle heiß auf das Spiel und konnten es kaum erwarten ihr Trikot überzustreifen. Für viele der Mädels war dies sogar das erste Mal im Jersey mit WNBL Aufdruck. Auf dem Feld will das Team im Saisonverlauf mit aggressivem und tempogeladenem Spiel überzeugen. Auftreten wollen sie mit einer geschlossenen Teamleistung und viel Kämpferherz. Vielleicht fehlt hier und da noch die Erfahrung oder technisch, sowie taktische, Raffinesse, aber das machen die Spielerinnen vor allem durch ihren Kampfgeist wett. Zumindest war dies das Ziel und die Überzeugung mit der die Ladies aufs Parkett gehen wollten.
Betrachtet man nun die beiden Spiele einmal im Vergleich wird deutlich warum von einem Team mit zwei Gesichtern gesprochen wird. Das Match am Mittwoch bekam folgenden Titel: „WNBL siegt durch Teamplay“ -„1,2,3 TEAM“ hallte es durch die Menzenberger Halle. Vor allem aber war es das, was die jungen Dragons auf das Parkett zaubern konnten: eine überzeugende TEAMleistung. Gegen das Team Mittelhessen hatte sich erstmal keiner aus Rhöndorf einen Sieg ausgerechnet. Man war top vorbereitet durch eine gute Preseason in das Spiel gestartet, allerdings stand auf der anderen Seite nicht irgendein Gegner. Das Team aus Mittelhessen, eine Mannschaft die hochkarätig besetzt ist und so einige gefragte Talente aufzubieten hat. Stella Marie Reichert, Michaela Kucera, Charlotte Kohl, Lilly Lukow, Lotte Seegräber und Katharina Quapil hatte man vor Beginn des Matches auf der Liste, alles Talente deren Leistungen in Jugendnationalmannschaften und auch schon in diversen 1. und 2. Bundesliga Teams gefragt sind. So sahen sich die Dragons einer großen Herausforderung gegenüber. Aber das sollte sie nicht zurückschrecken lassen. Gleich zu Beginn des Spiels machten die Rhöndorfer viel Druck auf den Ball und versuchten die Aufbauspielerinnen der Mitelhessinnen zu einfachen Ballverlusten zu zwingen. Dies gelang besonders zu Beginn als auch zu Ende des Spiels und brachte die Gäste völlig aus dem Konzept. 13 Schnellangriffspunkte im gesamten Match beweist ebenfalls, wie effektiv die Presse der Rhöndorfer klappte und wie hellwach die Spielerinnen der Dragons von Defense auf Offense umschalteten.Doch wo viele gute Spielerinnen versammelt sind, ist das Team auch immer unberechenbar, so sprangen beim Team Mittelhessen andere in die Bresche und scorten. Das Spiel gestaltete sich so immer spannend. Dreimal im Spielverlauf kam es zum Unterschieden und auch Mittelhessen konnte zwischenzeitlich einen 7:0 Lauf hinlegen. Die Dragons waren dennoch nicht zu stoppen und der Teamspirit überzeugte. Auch die Bank der Dragons war präsent brüllte das Team zum Sieg und zeigte den Zuschauern sowie dem Gegner, dass sie jede Sekunde des Spiels zusammenhalten würden.
Ein dickes Lob gab es auch vom Headcoach der Dragons, Martin Otto, der zwar zu denken gab, dass jedes nachfolgende Spiel wieder komplett anders verlaufen kann, da sie ein junges, unerfahrenes Team seien, aber er stolz auf die Leistung blicke, welches die Dragons gestern auf dem Parkett zeigten. Dies sei ein toller Start in die Saison gewesen und gibt uns hoffentlich viel Power für die kommenden Aufgaben.
Diese weitern Aufgaben kamen am Sonntag in Freiburg auf das Team zu und das Team zeigte sein zweites Gesicht. Dieses Spiel wurde wie folgt betitelt: „Ein rabenschwarzer Tag für die Dragons“ – Schon im ersten Viertel wurde deutlich, dass das Spiel gegen USC Freiburg, am Sonntag Mittag, kein Zucker schlecken werden würde.
Die jungen Drachen starteten unkonzentriert ins Spiel und bekamen schon zu Beginn viele Fouls angehängt. Nicht aufmerksam genug und zu langsam auf den Beinen, ließen sie ihre Gegnerinnen zum Korb ziehen und konnten sie dort nur noch per Foul stoppen. Freiburg kam immer wieder an die Freiwurflinie und sicherte sich dort, mit einer herausragenden Quote von 75%, einfache Punkte. Doch plötzlich schien sich das Blatt zu wenden und im 2. Viertel platzte anscheinend der Knoten. Nach dem desaströsen Start mit nur 7 Punkten im 1. Viertel, gelang es den Rhöndorfern das 2. Viertel unentschieden zu gestalten (14:14). Der Halbzeitstand war, aus Sicht der Dragons (21:29), damit wieder akzeptabel und ein Grund nach vorne zu schauen und mit Mut in die 2. Hälfte zu gehen.
Doch gerade in den letzte 20 min wurde eines immer deutlicher: der Rebound wurde kontrolliert durch Freiburg. Allein Hiltrud Cordes griff 17 Rebounds ab und konnte von keiner Rhöndorferin hierbei im Zaum gehalten werden. Nun kamen auch immer mehr Ballverluste im Ballvortrag zustande und vorne lief nichts mehr. Selbst freie Korbleger und gut ausgespielte Würfe, fanden nicht mehr den Weg durchs Netz.
Mehr und mehr verloren die Dragons die Struktur im Spiel, egal ob Offense oder Defense. Auch die Umstellung auf Zone oder eine Presse brachte nicht den gewünschten Erfolg.
Später auch Foulproblemen geschuldet, sowie dem Druck den die Freiburgerinnen machten, musste man sich gegenseitig aushelfen, was für manche Spielerinnen der Dragons hieß, ungewohnte Rollen zu übernehmen. Auch wenn man nochmal kämpfte, näher als 5 Punkte kamen die Dragons nicht heran. Die Kräfte reichten nicht mehr aus und gepaart mit den weiterhin anhaltenden Unkonzentriertheiten der Dragons bauten die Freiburgerinnen ihre Führung allmählich wieder aus. Da sprechen auch die Zahlen am Ende für dich: 20 Rebounds mehr für Freiburg, 3/8 Freiwürfe auf Seiten Rhöndorfs, 22/29 auf Seiten Freiburgs, 30 Turnover der Rhöndorfer nur 19 hingegen im gegnerischen Team. Ein wahres auf und ab der Gefühle vom verzweifelten Erschrecken bis ihn zur euphorischen Hoffnung, war bei den Rhöndorfern an diesem Spieltag alles dabei.
„Das sind die zwei Gesichter des Dragons Teams“, so formulierte es Headcoach Martin Otto treffend. „Mal spielen wir am absoluten Limit, wie vier Tage zuvor gegen Team Mittelhessen und können jeden schlagen, dann wiederum laufen wir wie ein Hühnerhaufen auf den Feld rum, wie etwa heute. Das ist das spannende an einem so jungen Team, an jeden Spieltag für eine Überraschung gut.“ Positives müsse und könne man aus dem Spiel natürlich mitnehmen, auch wenn es phasenweise katastrophal war, alle Spielerinnen bekamen Einsatzzeit und konnten Wnbl-Luft schnuppern. Ein junges, unerfahrenes Team solle vor allem aus solchen Spielen lernen und es schaffen beim nächsten Spiel mehr Gas zu geben, mit Siegeswillen ans Werke zu gehen und wieder bis zum Ende zu fighten. Daher ist die Vorfreude auf das nächste Spiel und vielleicht der nächsten Überraschung besonders groß!
Bericht: Dragons Rhöndorf / Nicola Happel